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Corona hebt das Rentenniveau
Corona und der Wirtschaftseinbruch fördern das Rentenniveau, so paradox das auch klingt. Bis 2025 gilt sowieso die „doppelte Haltelinie“, wonach das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent fallen und die Beiträge nicht über 20 Prozent steigen dürfen, was danach passiert, kann sich jeder selbst ausrechnen: Sowohl die Beiträge müssen steigen wie das Rentenniveau sinken, damit die gesetzliche Rente nicht vollkommen aus dem Ruder läuft.
Im vergangenen Jahr sind die Reallöhne dem Statistischen Bundesamt zufolge um ein Prozent gegenüber 2019 gefallen. Es ist davon auszugehen, dass sie auch 2021 weiter fallen werden, denn die Inflation zieht bereits an – und wird noch weiter steigen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland mussten massive Verdiensteinbußen hinnehmen. Wenn es bei der zögerlichen Lockerung der Corona-Beschränkungen bleibt, wird sich das dieses Jahr wiederholen. Je stärker aber die Gehälter sinken, desto höher steigt das Rentenniveau – und die Deutsche Rentenversicherung geht „Welt“ zufolge für die Renten nach vorläufigen Berechnungen für 2022 von einem Plus von rund fünf Prozent aus.
Merkel verweigert Rentendiskussionen
Bislang weigert sich die Bundesregierung vehement, überhaupt über das Thema Rente nachzudenken, das wird sich spätestens nach der Bundestagswahl rächen. Dann beginnen die Verteilungskämpfe. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erteilte „Welt“ zufolge schon im Herbst 2021 der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am vergangenen Donnerstag Forderungen nach unpopulären Sozialreformen eine Absage. Merkel will weiter auf Sicht fahren – bei der Rente ein Desaster. „Ich persönlich halte nicht so viel davon, bis 2050 mit großen Schmerzen irgendwelche Strukturänderungen der Rentenversicherung zu beschließen, die sich drei oder fünf Jahre später als falsch erweisen“, so Merkel. Ausbaden werden es künftige Rentner und Beitragszahler.
Entwicklung des Riester-Faktors von 2002 bis 2018
Jahr | Riester-Faktor* |
---|---|
2002 | 0 |
2002 | 0.5 |
2003 | 0.5 |
2004 | 1 |
2005 | 1.5 |
2006 | 2 |
2007 | 2 |
2008 | 2 |
2009 | 2.5 |
2010 | 3 |
2011 | 3.5 |
2012 | 4 |
2013 | 4 |
2014 | 4 |
2015 | 4 |
2016 | 4 |
2017 | 4 |
2018 | 4 |
2019 | 4 |
2020 | 4 |
2021 | 4 |
2022 | 4 |
2023 | 4 |
*Altersvorsorgeanteil AVA |
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5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Die künftige Ampel-Koalition hat den sogenannten „Nachholfaktor“ wieder aktiviert. Der „Nachholfaktor“ bewirkt, dass unterbliebene Rentenkürzungen mit Erhöhungen verrechnet. Ausgesetzt hatte den […]
[…] Rentenniveau haben Heils Beamte berechnet und kommen auf einen Wert von 48,14 Prozent. Da die Renten in den […]
[…] in den kommenden Jahren dürften die Renten um zwei Prozent zulegen. Das Rentenniveau wird sich nach Schätzung der Deutschen Rentenversicherung 2017 voraussichtlich weiter leicht auf […]
[…] 2023 beträgt das Rentenniveau angesichts der guten Lohnentwicklung 48,15 Prozent. Damit wird die Haltelinie von 48 Prozent […]
[…] daran ist der Nachhaltigkeitsfaktor, den die rot-grüne Bundesregierung 2004 eingeführt hat. Er leitet sich ab aus dem Verhältnis der […]