Alte teilweise digital abgehängt

Leben

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86 Prozent der Deutschen sind online – 14 Prozent immer noch offline und digital abgehängt. Das sind vor allem Alten und niedrig Gebildete. Was wir Alte nutzen und was nicht.

Deutschland hat noch einiges aufzuholen in punkto Digitalisierung. Das gilt für den öffentlichen Sektor, aber auch für einige Altersgruppen. Dem Digitalindex zufolge sind mittlerweile 86 Prozent der Deutschen online und digital unterwegs. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zu 2002. Das heißt, binnen 18 Jahren hat sich Deutschland fast zur digitalen Nation gewandelt. Leider bleiben immer noch 14 Prozent digital abgehängt. Treiber dieser Entwicklung war vor allem das mobile Internet.

Die Internetnutzung ist stetig gestiegen. Noch stärker fiel der Zuwachs bei der mobilen Internetnutzung aus

Ältere teils digital abgehängt

Bei den Offllinern geht es vor allem um Ältere und/oder Menschen nur mit Haupt- oder Volkschulabschluss. Meist handelt es sich um Menschen mit niedrigem Einkommen. Zwei Drittel der Offliner sind dabei Frauen, das geht aus der Gesellschaftsstudie D21-Digital-Index hervor, die ein jährliches Lagebild zum Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland liefert.

Es lohnt, sich die Studie genauer anzuschauen. Interessant ist beispielsweise werde welche digitalen Kanäle wie intensiv nutzt:

Immerhin nutzen 71 Prozent der Onliner Social Media – und dazu gehören neben Facebook vor allem Whatsapp, Instagram, Youtube, Twitter, Pinterest und Xing. Erstaunlich dabei ist, welche Rolle Whatsapp spielt. Annähernd zwei Drittel nutzen Whatsapp, darunter 64 Prozent der 50 bis 65-Jährigen und 29 Prozent der 65plus-Generation. Vielen ist offensichtlich egal, dass es bei Whatsapp Datenschutzprobleme gibt.

Facebook ist mit 42 Prozent deutlich abgeschlagen. Die Social-Media-Plattform wird aber mittlerweile gern von Älteren benutzt. Das Durchschnittsalter steigt. Beliebt sind vor allem Gruppen zu Special-Interest-Themen wie Reisen, Kochen und Dating.

Instagram ist eher etwas für die Jüngeren. Jugendliche und junge Erwachsenen stellen die Mehrheit bei Instagram. Ähnlich sie der Altersdurchschnitt beim Video-Portal Youtube aus. Nur 12 Prozent der 65plus-Generation nutzt Youtube.

Das Leben wird immer digitaler, aber viele kommen nicht mehr mit. Was eine Cloud ist, kann nur etwas mehr als die Hälfte erklären, noch dürftiger sieht es mit dem Begriff „Algorithmus“ aus.

Interessant gerade für Frauen ist die Bilderplattform Pinterest. Pinterest ist hierzulande allerdings noch nicht so verbreitet, könnte aber in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Pintertest ist die die zweitgrößte Bildsuchmaschine im Internet – allein schon deswegen hat sie eine vielversprechende Zukunft. Was sich auch zeigt: Viele nutzen mehrere Kanäle wie Whatsapp, Facebook und Pinterest.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Erwin Tischler
    27. April 2020 18:56

    Die „Alten“ und das Internet: Gab es jemals schon eine Generation, die mit der mechanischen Schreibmaschine angefangen hat, sich erst an die elektrische gewöhnen mußte, Textprogramme toll fanden, weil man damit im Vertrieb kurzfristig Aktionen fahren konnte – und heute am PC und am Laptop sitzen und sogar noch ein Smartphone haben? – Ich glaube nicht, dass es jemals schon solch eine Generation gab.
    Ich sehe das positiv, dass so viele „Alte“ sich mit der neuen Technik beschäftigen. Ich habe regen E-mailverkehr mit 80- und 90-jährigen, das ist doch unglaublich! Wenn alle Senioren wüßten, welche Möglichkeiten sie durch die modernen Kommunikationsmittel hätten, würden wahrscheinlich noch viel mehr damit arbeiten. „Aller Anfang ist schwer…!“, haben wir in der 1. Klasse der Grundschule gelernt. – Warum gibt es nicht EDV-Kurse in den Seniorenheimen? Das ist eine ganz tolle Beschäftigungstherapie. Und dümmer wird man davon auch nicht!

    Antworten
    • Helmut Achatz
      28. April 2020 06:39

      Hallo Erwin, du hast ganz Recht. Wir haben als Generation einen irren Umbruch erlebt. Wenn ich an mich denke: Ich habe die Anfänge des Internet nicht nur erlebt, sondern sogar begleitet. Übrigens, vor Internet gab es ja auch schon ein Online-Leben – und das hieß Btx oder Bildschirmtext mit Klötzchengrafik, ferner Compuserve. Einige werden sich vielleicht noch an diese Zeit erinnern. Dass es Onlinebanking gibt, haben die Deutschen Btx zu verdanken. Damals wurden PINs und TANs eingeführt. Auch Mails waren damals schon übrig und Foren gab es ebenfalls. Nur haben es damals ganz viele nicht ernst genommen. Es muss auch niemand online-dumm bleiben. In vielen Orten gibt es „Wischerer“-Kurse, in denen die Alten lernen mit den neuen Medien umzugehen. Ganz abgesehen davon, lassen sich einige Alte das ja auch von ihren Enkeln zeigen.

      Antworten
  • […] ähnlich sieht es beim Homeschooling und Online-Shopping aus. Das Gesundheitswesen hat indes noch Probleme mit der Digitalisierung. Bei der  elektronische Patientenakte (ePA) beispielsweise gibt es drei Monate vor dem Start laut […]

    Antworten

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Helmut Achatz

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