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Die Deutsche Rentenversicherung hat ihren Rentenatlas 2019 veröffentlicht – und der enthalt spannende Statistiken. So hat sich die Rentenbezugsdauer von 1966 bis heute annähernd auf 21,8 Jahre verdoppelt. Kehrseite der Medaille: Wir können immer später in Rente gehen – im Schnitt erst mit 64.
Der Ende Juli erschienene Rentenatlas weist erstaunliche Zahlen aus. So bekommen der Deutschen Rentenversicherung zufolge Saarländer mit 1343 Euro durchschnittlich die höchste Rente in Deutschland ausbezahlt, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1323 Euro. Schlusslicht sind die Thüringer mit im Schnitt 1102 Euro. Die niedrigsten Renten bekommen Niedersächsinnen mit nur 961 Euro. Der Abstand zwischen Männern und Frauen ist enorm.
Männer und Frauen – gewaltige Unterschiede
Das ist, wohlgemerkt, ein Durchschnitt. Der Unterschied zwischen Männer und Frauen ist immer noch gewaltig. Männer bekommen im Schnitt annähernd 1362 Euro netto vor Steuern, Frauen lediglich 991 Euro. Wobei der größte Unterschied gerade in Nordrhein-Westfalen existiert – mit 458 Euro. Das alles ist im Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung nachzulesen.
Interessant – in den vergangenen Jahren ist das durchschnittliche Alter, in dem Altersrenten erstmalig in Anspruch genommen wurden, deutlich auf mittlerweile 64 Jahre gestiegen. 1997 beispielsweise gingen Männer bereits mit 62 Jahren in Rente.
Grund für den Anstieg des Renteneintrittsalters ist unter anderem das Auslaufen von zwei vorgezogenen Altersrentenarten. Die vorgezogenen Altersrentenarten konnten in der Vergangenheit teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch genommen werden, wie bei der Altersrente für Frauen oder bei der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit.
Rentenbezugsdauer gestiegen
Trotzdem erhöht sich die Rentenbezugsdauer, weil wir alle immer älter werden. Seit den 60er Jahren hat sie sich annähernd verdoppelt. Männer dürfen noch 18,1 Jahren erwarten, Frauen 21,8 Jahre.
Die Rentner partizipieren an der guten wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre. Die Standardrente – 45 Jahre eingezahlt und immer den Durchschnitt verdient – erhöhte sich von 2014 bis heute auf 1487 Euro (West) und 1435 Euro (Ost) – das sind 200 Euro mehr als 2014.
Mehr als 1,75 Millionen Renten gehen ins Ausland. Das ist in etwa jede 14. Rente – annähernd drei Viertel davon in Länder der Europäischen Union (EU). Die größte Gruppe unter ihnen sind laut Rentenversicherung Italiener (rund 367 000 Rentenempfängerinnen und -empfänger), gefolgt von den Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien, Spanien, Griechenland und Österreich.
Neben diesen Daten bietet der Rentenatlas noch weit mehr interessanter Fakten. Es lohnt sich also, einmal durchzublättern.
Rentenniveau sinkt seit Jahrzehnten
Jahr | Sicherungsniveau vor Steuern |
---|---|
1980 | 57.6 |
1990 | 55 |
2000 | 52.9 |
2001 | 52.6 |
2002 | 52.9 |
2003 | 53.3 |
2004 | 53 |
2005 | 52.6 |
2006 | 52.2 |
2007 | 51.3 |
2008 | 50.5 |
2009 | 52 |
2010 | 51.6 |
2011 | 50.1 |
2012 | 49.4 |
2013 | 48.9 |
2014 | 48.1 |
2015 | 47.7 |
2016 | 48.1 |
2017 | 48.2 |
2018 | 48.1 |
2019 | 48,1* |
2020 | 48,0** |
2021 | 48 |
2022 | 48 |
2023 | 48 |
2024 | 48 |
2025 | 48 |
*geschätzt | |
**Haltelinie | |
Quelle: Deutsche Rentenversicherung |
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Vorstellung, das nach 40 Jahren Arbeit noch 20 Jahre Rente folgen. Nach seiner Rechnung müsste das Renteneintrittsalter seiner Meinung nach bis 2045 auf 68 Jahre […]
[…] als in Deutschland, unterscheidet sich das Rentenalter zwischen Männern und Frauen derzeit noch um ein Jahr, denn bis dahin konnten Italiener offiziell […]
[…] ist es ja zu begrüßen, dass sich damit die Rentenbezugsdauer in Deutschland verdoppelt hat. Wie eine amerikanische Studie belegt, verschlechtert sich parallel zur gestiegene Lebenserwartung […]