So langsam ausklingen lassen

Leben

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Um nicht in ein großes Loch zu fallen, sollte sich jeder schon mal überlegen, was er tun will, wenn’s denn so weit ist. Schreibtisch aufräumen, Firmenausweis abgeben, Abschiedsfeier – und dann ist das Berufsleben zu Ende. Wie geht „so langsam ausklingen lassen“?

Was kommt dann? Hoffentlich nicht Leere, 🥱 Langeweile oder 🦥 Lotterleben. Der Feierabend will geplant sein. Dieser Lebensabschnitt braucht eine Struktur – das gilt auch für den Umgang mit dem 🙋‍♀️ Partner, der vielleicht noch einige Jahre zu arbeiten hat. Sonst geht es dem Neurentner wie Loriots Pappa ante Portas.

Vom Jobber zum Rentner

Der Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand will geplant sein. Hier sind einige Aspekte, die dabei helfen können:

1. Frühzeitige Planung und Vorbereitung:

  • Finanzielle Absicherung: Klären Sie frühzeitig alle Fragen rund um Rente, Altersvorsorge und mögliche zusätzliche Einkünfte. Eine solide finanzielle Basis nimmt viel Druck und Sorgen.
  • Gesundheitliche Vorsorge: Der Ruhestand bietet oft mehr Zeit für die eigene Gesundheit. Überlegen Sie, wie Sie diese Zeit für Sport, gesunde Ernährung und regelmäßige Arztbesuche nutzen können.
  • Soziale Kontakte pflegen: Berufliche Kontakte fallen weg. Pflegen Sie bestehende Freundschaften und Familie und überlegen Sie, wie Sie neue soziale Kreise knüpfen können (z.B. durch Vereine, Ehrenämter, Kurse).
  • Neue Interessen entwickeln: Was wollten Sie schon immer mal tun, wofür aber nie Zeit war? Ob ein neues Hobby, eine Reise, das Lernen einer Sprache oder ein Ehrenamt – jetzt ist die Gelegenheit.

2. Gestaltungsspielräume im letzten Berufsjahrzehnt:

  • Arbeitszeit reduzieren: Wenn möglich, kann eine schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit (z.B. durch Altersteilzeitmodelle, Teilzeit oder Freistellungsphasen) einen sanften Übergang ermöglichen. So gewöhnt man sich langsam an mehr Freizeit.
  • Wissenstransfer und Mentoring: Geben Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrung an jüngere Kollegen weiter. Das gibt ein Gefühl der Wertschätzung und Sinnhaftigkeit.
  • Langsame Abgabe von Verantwortlichkeiten: Übergeben Sie Aufgaben und Projekte schrittweise an Nachfolger, um den Übergang für alle Beteiligten zu erleichtern.
  • „Probelauf“ für den Ruhestand: Nutzen Sie längere Urlaubsphasen, um auszuprobieren, wie sich ein Leben ohne Arbeitsroutine anfühlt. Was fehlt Ihnen? Was genießen Sie?

3. Der Abschied vom Arbeitsplatz:

  • Schreibtisch aufräumen: Das symbolische Aufräumen des Schreibtisches ist ein wichtiger Schritt, um mit dem alten Abschnitt abzuschließen.
  • Firmenausweis abgeben: Auch dies ist ein konkreter Akt des Abschieds.
  • Abschiedsfeier: Eine Abschiedsfeier, sei es im kleinen Kreis oder größer, bietet die Möglichkeit, sich bei Kollegen zu bedanken und schöne Erinnerungen zu teilen.
  • Verabschiedung von Kollegen und Vorgesetzten: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für persönliche Gespräche und Verabschiedungen.

4. Die erste Zeit im Ruhestand bewusst gestalten:

  • Keinen Druck machen: Es ist völlig normal, dass die Umstellung Zeit braucht. Geben Sie sich Raum, um anzukommen und die neue Freiheit zu genießen.
  • Struktur finden: Auch ohne festen Arbeitsplan kann eine gewisse Struktur im Alltag hilfreich sein, um nicht in Lethargie zu verfallen. Planen Sie bewusst Aktivitäten und Termine.
  • Offen sein für Neues: Seien Sie neugierig und probieren Sie Dinge aus. Manche Interessen entwickeln sich erst im Ruhestand.
  • Reflexion: Nehmen Sie sich Zeit, um auf Ihr Berufsleben zurückzublicken, Erfolge zu würdigen und abzuschließen.

„So langsam ausklingen lassen“ ist ein Prozess, der sowohl die berufliche als auch die persönliche Ebene umfasst. Je früher und bewusster man diesen Übergang plant und gestaltet, desto besser kann man einem „großen Loch“ vorbeugen und einen erfüllten Ruhestand beginnen.

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Die Evangelische Akademie Bad Boll bietet Seminare an, die angehende Ruheständler auf den neuen Lebensabschnitt einstimmt. Hier das Programm:

Wer in Altersteilzeit, Vorruhestand oder Ruhestand geht, nimmt Abschied von vielen Rollen und Beziehungen. Diesen Abschied ernst zu nehmen und die Chancen der neuen Lebensphase in Beziehung, Freizeitaktivitäten und Engagement für andere zu entdecken, ist Ziel der Tagung. Im Mittelpunkt stehen der gemeinsame Austausch, Impulse durch die Referent_innen und moderierte Orientierungsphasen.

So langsam ausklingen lassen

Es geht schließlich um nichts Geringeres, als sich an die Freiheit zu gewöhnen. Das kann eine Chance sein, aber auch als Bedrohung empfunden werden.

 

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Helmut Achatz

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