Aktien sind für die Rente alternativlos

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Aktien sind alternativlos für die Altersvorsorge. Zumindest die FDP scheint das begriffen zu haben. Finanzminister Christian Lindner will ein Altersvorsorgedepot, das Riester ablöst. Ein Gesetzentwurf soll im Herbst kommen.

Leider ist es nicht ganz so einfach mit Aktien, denn die Kurse schwanken manchmal heftig. Das hält nicht jeder aus. Auf lange Sicht allerdings sinkt das Risiko gegen null – die Renditen können sich sehen lassen.

Zahl der Aktionäre stagniert

Bedauerlicherweise hat es die Aktienkultur in Deutschland schwer. Die Zahl der Aktionäre in Deutschland stagniert laut Deutschem Aktieninstitut (DAI) bei rund zwölf Millionen, bei 83,4 Millionen Einwohnern ist das nicht gerade viel. Das sei fatal, meint Daniel Eckert von der „Welt“. DAI zufolge haben hierzulande lediglich 18 Prozent der Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren Aktien. Mit 14.400 Euro, so eine Statistik der Bundesbank, ist der Median-Wert eines deutschen Aktiendepots auf eher mickrig. Dabei sind Aktien (und Aktienfonds) das beste Mittel, um die Rentenlücke zu schließen. Langfristig lassen sich mit Aktien jährliche Renditen von sieben, acht oder sogar noch mehr Prozent erzielen. Die Zeit spielt bei Aktien eine entscheidende Rolle. Andere Länder wie Schweden und Norwegen haben das längst begriffen, in Deutschland hingegen liegt die Aktienkultur darnieder.

Junge erkennen die Chancen der Börse

Zahl der Aktionäre

Zahl der Aktionäre – vor allem die Jungen haben die Börse für sich entdeckt   Quelle: DAI

Aktienkultur braucht neue Impulse

Die Ampel, vor allem dürfte das die FDP gewesen sein, hat das erkannt und will mit dem Altersvorsorgedepot steuerfreie Sparformen auf Wertpapiere möglich machen. Ein Gesetzentwurf soll im Herbst kommen. Lindner „möchte mehr Wahlfreiheit bei der privaten Altersvorsorge und die Aktie, den Kapitalmarkt den Menschen näher bringen“. Dafür soll es auch staatliche Zulagen und steuerliche Förderung geben.

Ältere sind bei Aktien skeptisch

Besonders die „Middle-Ager“ sind skeptisch. Dabei ist doch klar, dass ohne Aktien keine Vermögensbildung, geschweige denn der Erhalt möglich ist. Die Jüngeren (18 bis 24 Jahre) denken mittlerweile um, was auch das Interesse an Aktien, Fonds und Derivaten auf der „Invest“ 2024 in Stuttgart augenscheinlich belegte. Das stellt auch das Deutsche Aktieninstitut fest: „2022 war ein sehr erfreuliches Jahr für die Aktienkultur in Deutschland; eine wachsende Zahl an Menschen setzt für die private Vermögensbildung auf Aktien, Fonds und ETFs. Neuaktionäre haben die Kurskorrekturen für den Einstieg in den Aktienmarkt genutzt, während erfahrene Anlegerinnen und Anleger investiert blieben. Auch das große Interesse junger Menschen am Aktiensparen hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt“, so Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts (DAI). 2022 sei jeder Fünfte am Aktienmarkt engagiert gewesen, also rund 18,3 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Rund 600.000 junge Erwachsene unter 30 Jahren haben sich laut DAI auf das Börsenparkett gewagt – eine Steigerung von 40 Prozent zum Vorjahr. Damit verzeichne diese Gruppe im Vergleich aller Altersgruppen den mit Abstand stärksten Anstieg. Nach dem Rekordstand 2022 sank die Zahl der Aktionärinnen und Aktionäre 2023 wieder auf etwas weniger als 12,32 Millionen. Ein Jahr zuvor hatten gut 12,89 Millionen Menschen Aktien, Aktienfonds oder börsengehandelte Indexfonds (ETFs) im Depot.

Nur gut 1,8 Billionen der insgesamt mehr als 7,9 Billionen Euro Geldvermögen der deutschen Bevölkerung stecken in Aktien und Fonds; Spareinlagen und Bargeld machen nach einer Analyse der DZ-Bank 3,2 Billionen Euro aus.

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Nur zwölf Millionen Aktionäre

Rund 18 Prozent oder 12,3 Millionen besitzen Aktien, mehr als 50 Millionen der Über-14-Jährigen besitzen allerdings keine Aktien. Das heißt, nur etwa jeder fünfte Bürger hierzulande im Alter von über 14 besitzt Anteile einer Aktiengesellschaft. Nur eine Minderheit der Deutschen hat ihre Ersparnisse in Wertpapiere investiert, das Gros vertraut hingegen weiterhin auf Anlagen wie Sparbuch, Tages- oder Festgeld. Dabei ist es ohne Aktien schwer, Vermögen aufzubauen. Viele Anleger haben das aber nach Meinung des DAI kapiert: „Die Anlegerinnen und Anleger haben verstanden. Aktien, Aktienfonds und ETFs sind unverzichtbar für Vermögensaufbau und Altersvorsorge, denn ein breit gestreutes Aktienportfolio bringt langfristig sechs bis neun Prozent Ertrag im Jahr.“

Unterschiede zwischen Ost und West

Dem Bericht des DAI „Deutschland kann Aktie“ zufolge gibt es eklatante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Der Aktionärsanteil lag im Westen bei 19,8 Prozent, im Osten nur bei 12,1 Prozent. Einen Unterschied gibt es auch bei Frauen und Männern: Die Zahl der Aktiensparerinnen lag bei 4,7 Millionen, der Anteil der Aktiensparer bei 8,1 Millionen, wobei die weibliche Bevölkerung prozentual größer ist als die der männlichen. Nur ein Drittel der Menschen, die in Deutschland mit Aktien sparen, ist laut DAI weiblich.

anteil aktiensparer

Die Unterschiede zwischen West und Ost bei den Anteilen von Aktienanlegern an der Gesamtbevölkerung sind immer noch deutlich: Im Westen ist jeder Fünfte Aktiensparer, im Osten nur jeder Achte. Der Anteil der Aktiensparerinnen und -sparer an der Bevölkerung im Westen liegt bei rund 19,8 Prozent, während er im Osten 12,1 Prozent beträgt. Quelle: DAI

Was das Vermögen der Deutschen betrifft, so geht es um Billionen. Der Deutschen Bundesbank zufolge hatten die Deutschen im dritten Quartal 2022 ein Geldvermögen von 7.475 Milliarden Euro, sprich 7,48 Billionen Euro. 41,2 Prozent davon, sprich sage-und-schreibe, mehr als drei Billionen Euro liegen auf Girokonten herum oder sind niedrigst verzinst in Tages- und Festgelder investiert. Nur elf Prozent oder 822 Milliarden Euro waren im vergangenen Jahr in Aktien investiert. Die als börsenscheu geltenden Deutschen entdecken nur sehr langsam Aktien und Investmentfonds. Zu den favorisierten Altersvorsorgeprodukten gehört immer noch die Lebensversicherung (34,8 Prozent). Das rächte sich gerade im vergangenen Jahr, denn „die von den privaten Haushalten gehaltenen Pensions- und Versicherungsansprüche verloren mit 43 Milliarden Euro am stärksten an Wert“, so die Deutsche Bundesbank.

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Helmut Achatz

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