Viele Deutsche überschätzen ihre Finanzkompetenz

Finanzen

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Viele Deutsche überschätzen ihre Finanzkompetenz. Finanzielle Bildung kommt in der Schule zu kurz und rächt sich im Alter – und sie überschätzen sich auch noch selbst.

Was ist „Inflation“ und wofür steht das Kürzel „EZB“ oder „ETF“? Viele Junge können damit nichts anfangen. Dabei ist finanzielle Bildung essenziell, sie aber kommt in den Schulen zu kurz, wie eine Studie der Internationalen Hochschule (IU) zeigt. 50,8 Prozent der Menschen in Deutschland fühlen sich laut IU-Experte Prof. Dr. Johannes Treu durch ihre schulische Ausbildung mit Fächern wie Wirtschaft oder Sozialkunde finanziell nicht gut gebildet.

Durchschnittlich nur 10,7 von 20 Punkten erreichen die Befragten aus Deutschland in einer Erhebung der IU Internationalen Hochschule zur finanziellen Bildung in Deutschland

 

Altersarmut wird schon in der Schule angelegt – durch Nicht-Wissen oder Unwissen. Vielen Schülern fehlt Wissen im Umgang mit Finanzen, so auch die Einschätzung von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. Deswegen haben sie und ihr Parteikollege und Bundesfinanzminister Christian Lindner die „Initiative Finanzielle Bildung“ ins Leben gerufen.

Finanzbildung für Frauen

Viele überschätzen dabei ihre Finanzkompetenz: Immerhin annähernd 80 Prozent schätzen die eigene finanzielle Bildung bei der Befragung selbst als gut bis sehr gut ein. Wenn dann die Finanzkompetenz abgefragt wird, erreichen die Teilnehmer im Schnitt lediglich 10,7 Punkte von 20 möglichen Punkten.

Unter finanzieller Bildung versteht man, so die „Welt“, das Wissen, die Fähigkeit und die Bereitschaft, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Die Experten der IU haben sich bei ihrem Fragenkatalog an der OECD angelehnt. Damit will die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung es erreichen, die finanzielle Bildung in verschiedenen Ländern zu bewerten und zu vergleichen.

Wissen macht unabhängig

Für Bundesfinanzminister Lindner ist finanzielle Bildung „eine Voraussetzung für wirtschaftliche Unabhängigkeit“. Millionen Menschen ließen in Deutschland Chancen liegen, weil sie beispielsweise bei der Altersversorgung nicht so gut aufgestellt seien. Andere träfen Anlageentscheidungen, von denen vielleicht die Anlagevermittler mehr profitierten als sie selbst. “Und das möchten wir gerne durch finanzielle Bildung einfach abbestellen und die Menschen in die Lage versetzen, bessere Entscheidungen für sich zu treffen.“

 

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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