Wer armen Rentnerinnen hilft

Soziales

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Rentnerinnen im Westen bekommen im Schnitt nur gut 800 Euro Rente – zu wenig für ein Leben in Würde. Wer hilft armen Rentnerinnen – und auch Rentnern?

Was sind schon 800 Euro Rente? Damit kommt in München niemand über die Runden. Zwar greift der Staat armen Rentnerinnen und Rentnern unter die Arme, für ein Leben in Würde reicht aber selbst das meist nicht. Grundsicherung im Alter kann nur die allergrößte Not lindern. Selbst, wer extrem spart, kommt damit nicht über die Runden.

Zum Glück gibt es den Verein Lichtblick Seniorenhilfe, der seit  20 Jahren bedürftige Rentner schnell und unbürokratisch unterstützt. Lichtblick Seniorenhilfe hilft beispielsweise, wenn der Kühlschrank leer ist, die Winterjacke einen Riss hat und eine neue Brille gebraucht wird. Rentnerin Henriette M. (93) ist beispielsweise so eine arme Rentnerin, die es „ohne fremde Hilfe nicht schafft“. Ihre kleine Rente reicht kaum zum Leben. Für solche Fälle springt der Verein ein und hilft, wie im Fall von Henriette M. , mit einem 100-Euro-Gutschein für den Supermarkt aus. Auch eine neue Brille bezahlt Lichtblick Seniorenhilfe. Henriette M. ist überwältig: „Ich bin so dankbar, dass jemand für mich da ist.“

Hilfe für Rentnerinnen

2003 hat die Münchnerin Lydia Staltner den Verein als ersten dieser Art gegründet, um Senioren in Altersarmut zu helfen. Mit 70 Bedürftigen fing alles an. Heute, 20 Jahre später, werden von den drei Standorten in München, Deggendorf und Münster aus deutschlandweit rund 27.000 Rentner ihr Leben lang begleitet und unterstützt. Sie erhalten Lebensmittelgutscheine für den selbstbestimmten Einkauf im Supermarkt, Soforthilfen für dringend benötigte Dinge wie eine neue Brille oder monatliche Patenschaften von 35 Euro zur freien Verwendung. Da die Geldnot die Rentner zudem vom gesellschaftlichen Leben isoliert, bietet der Verein auch viele soziale Veranstaltungen gegen Einsamkeit.

Ohne große Bürokratie

Lichtblick Seniorenhilfe hält sich zugute, dass der Verein schnell und unbürokratisch hilft: „Wer sich bei uns meldet, hat in der Regel drei Tage später die Hilfe auf dem Konto oder im Briefkasten“, sagt Gründerin Lydia Staltner. Anfangs habe der Verein überwiegend mit Sachspenden wie einer neuen Winterjacke geholfen; heute, 20 Jahre später, gehe es bei den Senioren um die nackte Existenz. Viele haben, so der Verein, kein Geld mehr, um sich Lebensmittel zu kaufen oder ihre Stromrechnung zu zahlen. Welches Ausmaß die Armut unter Rentnerinnen und Rentnern erreicht habe, lasse sich an der Summe ermessen, die der Verein 2022 für bedürftige Seniore ausgegeben hat: rund 5,6 Millionen Euro – und der Bedarf steigt stetig an.

Die überbordende Inflation hat die Not noch befeuert: „Früher haben die Senioren um den 20. des Monats angerufen, weil sie kein Geld mehr hatten, um sich etwas zum Essen zu kaufen; heute melden sie sich schon um den 10.“, berichtet Lydia Staltner. Bis zu hundert neue Anträge von Rentnern auf Unterstützung kämen alleine in München pro Woche dazu – eine enorme Herausforderung für den Verein, der alle Projekte ausschließlich aus Spenden finanziert.

Ohne Spenden geht es nicht

Wie Rentnerin Henriette M. geht es vielen hierzulande: Sie waren immer berufstätig, haben aber zu wenig verdient. Henriette M. beispielsweise bekommt nur rund 634 Euro Rente, zusätzlich 203,55 Grundsicherung. „Ich spare, wo ich kann, verzichte beispielsweise auf Butter – die ist so teuer.“ Auch sonst versucht die Seniorin zu sparen – und es reicht dennoch nicht.

Lichtblick-Gründerin Lydia Stalter möchte Menschen wie ihr weiter mit aller Kraft helfen und ist daher dringend auf Spenden angewiesen. „Ich hoffe, dass viele Menschen spenden – es  würde uns das Herz brechen, wenn wir auch nur einen Hilfesuchenden abweisen müsste.“

Jeder kann Lichtblick Seniorenhilfe mit einer Spende unterstützen. Spendenkonto: Stadtsparkasse München, IBAN: DE20 7015 0000 0000 3005 09, BIC: SSKMDEMM

Bild: LichtBlick Seniorenhilfe e.V.

Wie Lichtblick Seniorenhilfe entstand

2003 von Lydia Staltner in München gegründet, unterstützt LichtBlick e.V. deutschlandweit mehr als 27.000 bedürftige Senioren. Begleitet werden Senioren über 60, die eine deutsche Rente beziehen und Grundsicherung im Alter oder Wohngeld bekommen oder deren Rente knapp über der Bemessungsgrenze für Sozialleistungen liegt. Die Arbeit von LichtBlick wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, etwa im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Start Social“, 2015 erhielt Lydia Staltner für ihre Verdienste die Sozialmedaille des Freistaats Bayern. Prominente wie Eckart Witzigmann oder Simone Thomalla unterstützen LichtBlick als Botschafter.

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Ziele von Lichtblick Seniorenhilfe

Das Hauptziel von Lichtblick Seniorenhilfe ist es, Altersarmut zu bekämpfen und älteren Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Hier sind die wichtigsten Aspekte ihrer Arbeit:

  • Finanzielle Soforthilfe: Der Verein bietet schnelle und unbürokratische finanzielle Unterstützung für Rentner in Notlagen. Das kann beispielsweise die Reparatur einer defekten Waschmaschine, der Kauf dringend benötigter Medikamente oder neuer Kleidung umfassen. Oftmals wird innerhalb von ein bis zwei Werktagen geholfen.
  • Lebensmittelversorgung: Dies umfasst:
    • Lebensmittelgutscheine: Damit können Rentner selbstbestimmt in Supermärkten einkaufen.
    • Lebensmittelkisten und Gemüse-/Obsttüten: Regelmäßige Lieferungen von frischen Lebensmitteln.
    • Organisierte Mittagstische: Für gemeinsame Mahlzeiten und sozialen Austausch.
    • Geld für Lebensmitteleinkauf: Wenn keine Supermarkt-Kette in der Nähe ist.
  • Patenschaften: Bedürftige Rentner können monatlich einen festen Betrag (z.B. 35 Euro) zur freien Verfügung erhalten, um sich kleine Wünsche zu erfüllen oder den Alltag zu erleichtern.
  • Hilfe bei Wohnkosten und Haushaltsgeräten: Unterstützung bei Nebenkostenabrechnungen, Heizkostennachzahlungen, Strom- und Wasser-Nachzahlungen, Reparaturkosten, Renovierungen, Kauf von Möbeln, Waschmaschinen, Kühlschränken und anderen wichtigen Elektrogeräten.
  • Gesundheit und Körperpflege: Hilfe bei der Finanzierung von Brillen, Medikamenten oder anderen gesundheitsbezogenen Ausgaben.
  • Seniorenassistenz: Vermittlung von ehrenamtlichen Helfern, die Rentner im Haushalt, bei Einkäufen, Behördengängen oder einfach durch gemeinsame Zeit unterstützen.
  • Mobilität: Unterstützung, um Senioren mobil zu halten, z.B. durch Fahrten zu Arztbesuchen oder anderen wichtigen Terminen.
  • Veranstaltungen: Organisation von Ausflügen, Konzerten oder Treffen, um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken und soziale Kontakte zu fördern.

Wer kann Hilfe beantragen?

Lichtblick Seniorenhilfe unterstützt Rentner, die in Altersarmut leben und deren Rente kaum für das Nötigste reicht. Auch wenn die Rente knapp über der Bemessungsgrenze für Sozialleistungen liegt oder ergänzend mit Grundsicherung oder Wohngeld aufgestockt wird,1 kann eine Unterstützung möglich sein. Es wird immer die individuelle Lebenssituation geprüft. Die Hilfe ist für die bedürftigen Senioren lebenslang möglich.

Standorte:

Der Verein ist bundesweit aktiv und hat Hauptbüros in München und Münster, sowie ein Büro in Deggendorf (Niederbayern).

Philosophie:

Lichtblick Seniorenhilfe legt Wert darauf, den Senioren mit Respekt und Empathie zu begegnen und ihre Würde zu wahren. Sie versuchen, die Hilfsangebote individuell auf die Bedürfnisse der Rentner abzustimmen und ihnen ein Stück Selbstbestimmung zurückzugeben.

Der Verein ist in den letzten Jahren stark gewachsen, da die Altersarmut in Deutschland zunimmt. Sie warnen, dass die Lage sich mit der Babyboomer-Generation, die in Rente geht, weiter verschärfen wird.

 

 

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Helmut Achatz

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