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Österreichische Politiker wollen die 13. und 14. Pensionszahlung von Pflegebedürftigen verwenden, um deren Pflege zu finanzieren. Dieser Vorschlag trifft auf vielfache Kritik.
Zwischen 6.000 und 7.000 Euro kann ein Platz in einem österreichischen Pflegeheim bei einem höheren Pflegebedarf durchaus kosten. Das können sich die wenigsten leisten, weswegen meist die Sozialhilfe einspringt. Heimbewohnern bleibt ein „Taschengeld“ von 20 Prozent ihrer Pension und die 13. sowie 14. Pensionszahlung.
Sozialabgaben in Österreich am höchsten
Das wird sich Österreich auf Dauer kaum leisten können, denn schon heute ist Österreich an der Spitze bei den Sozialabgaben innerhalb Europas. Deswegen fordert der Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl eine radikale Reform der Pflegefinanzierung. Der oberösterreichische Landesrat Christian Dörfel schlug laut „OE24“ vor, die Pflegebedürftigen stärker in die Pflicht zu nehmen und den 13. und 14. Pensionsbezug einzubehalten.
Pensionisten wehren sich
Die Aufregung bei Pensionisten und Seniorenverbänden ist groß. „Wenn man ihnen jetzt auch noch den 13. und 14. Pensionsbezug wegnimmt, verlieren sie ihren gesamten finanziellen Spielraum – das ist einfach entwürdigend“, regt sich der interimistische Präsident des Pensionistenverbands Österreichs, Helmut Bieler, auf.
Auch die Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) ist dagegen, denn „schon jetzt würden Menschen in Pflegeheimen nur 20 Prozent ihres Pensionseinkommens und den 13. und 14. Pensionsbezug behalten dürfen“. „Eine weitere Belastung halte ich nicht für richtig.“
Wie die Pflegekosten finanzieren?
Die Abschaffung des Pflegeregresses vor einigen Jahren habe die Angehörigen finanziell entlastet, wie das Portal „Pressefeuer“ schreibt. Doch nun stehe die Frage im Raum, wie die wachsenden Kosten der Pflegeheime gedeckt werden sollen, weswegen Pressl die Einbeziehung des 13. und 14. Pensionsbezugs als fair und notwendig ansehe, um der nächsten Generation eine würdige Pflege zu ermöglichen.
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