SPD will plötzlich Rente reformieren

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Offensichtlich dämmert es der SPD, dass sie mit ihrer Unterlassung einer Rentenreform nur die AfD stärkt. SPD-Chef Lars Klingbeil mahnt eine „echte“ Rentenreform an. Ob aus Ankündigungen auch Taten werden?

SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine „echte Reform“ des Rentensystems angeregt und dafür auch eine Erweiterung des Beitragszahlerkreises ins Spiel gebracht, wie die „Welt“ schreibt. „Ich bin dagegen, das gesetzliche Renteneintrittsalter zu erhöhen – freiwillig kann man schon jetzt länger arbeiten und das werden wir noch attraktiver machen“, sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir haben andere Möglichkeiten zur Reform der Rente, zum Beispiel müssen wir darüber reden, wer alles und wie viel in die Rentenkasse einzahlt.“

Nicht-Reformieren hat Folgen

Klingbeil ist klar, dass Nicht-Refomieren drastische Folgen hat. Ohne Reformen stärkt die SPD die AfD. Bislang allerdings hat sich die SPD jahrelang vor einer Reform des Rentensystems gedrückt. „Die Sozialversicherungsbeiträge werden in den nächsten Jahren steigen, wenn wir nichts tun“, hat Klingbeil ganz richtig erkannt. „Entweder haben wir die Kraft, in dieser Legislaturperiode eine echte Reform zu schaffen, oder es kommen diejenigen, die mit Kettensägen den Sozialstaat zerstören wollen. Wir müssen uns jetzt anstrengen.“

Dazu WELT-Chefökonomin Dorothea Siems:

Dass Union und Sozialdemokraten das seit Langem bekannte Demografieproblem nicht nur verdrängen, sondern sogar noch vergrößern, ist skandalös. Denn das Zeitfenster, um die Rente sowie die Kranken- und Pflegekassen zukunftsfester aufzustellen, schließt sich. Sind die 19 Millionen Babyboomer erst vom Arbeitsmarkt verschwunden, ist es endgültig zu spät für sozial verträgliche Reformen. Dann drohen brutale Verteilungskämpfe.

Kommissionen sollen Vorschläge machen

Wie schon in früheren Koalitionen sollen es auch dieses Mal wieder Kommissionen richten: Zu sagen, die Leute sollten für die Rente länger arbeiten und man müsse Leistungen im Gesundheitssystem kürzen, sei aber nicht seine Antwort als Sozialdemokrat, wie „Radio Bielefeld“ berichtet. „Wir müssen das ganze System gerechter und solidarischer machen. Darum sollen sich Kommissionen jetzt kümmern“, so der SPD-Chef.

Esken/Klingbeil: „…und dann schicken wir die Jungen alle in die Pfandflaschen-Rente.“ 😑 pic.twitter.com/fFKNL1hEaU

— Jack T. Bernhard (@jacktbernhard) March 26, 2025

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Bild: picture alliance / dts-Agentur

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Meiner Meinung nach MÜSSEN die arbeitenden in berenteten Menschen sozial VIEL besser unterstützt werden ‼️
    (weniger Sozialabgaben und später eine angemessene Rente……. Wir haben uns alles für „UNS“ verdient ‼️‼️)
    Der Staat sollte alles an Abgaben für die Arbeitenden und Rentner) auf max. 40% einfrieren! Dann fällt für die Schmarotzer ( Nichtarbeitende und Politiker und Vorstandsmitglieder etc.) noch genug ab!
    Es muss auch über die Ausgaben für Kriege/Aufforstungen etc. in anderen Ländern nachgedacht werden, dafür muss jedes Land selber sorgen)
    Deutschland hat genug GEBLUTET!
    Ich bin kein AFD-Anhänger!!!!!!

    Antworten
  • Helmut Achatz
    27. April 2025 08:27

    Leider ist das Thema nicht ganz so einfach, dass etwas passieren muss, darüber sind wir uns einig.

    Antworten
  • Die SPD ist eine Partei der Zoegerer wenn es um soziale Verbeserungen geht. Bei der Rente war die SPD nur schnell als es um soziale Verschlechterungen bei der Agenda 2010 ging. Seit dieser Zeit wird am Thema Rente herumgeschustert. Echte Reformen hat es nie gegeben. Verstehen kann man das auch denn hier werden Entscheidungen von Leuten getroffen die nicht betroffen sind. Wenn unsere deutschen Bundestagsabgeordneten in die Rentenversicherung einzahlen muessten waere das System schon lange verbessert worden. Als vor ein paar Jahren die SPD Vorsitzende von BW ein neues Rentensystem vorschlug wurde das von ihrer eigenen Partei zerredet und nicht aenderte sich. Die damage Bundeskanzlerin war sogar stolz auf ihr Wissen dass Oesterreich en besseres Rentensystem habe, aber auch unter Merkel aenderte sich nichts. Nun ist Lars Klingbeil an der Reihe. da kann man nur sagen:“Lass den Reden Taten folgen.“ Die AfD hat bereits verkuendet dass bei ihrem Rentenprogramm jeder Rentner 70% seines frueheren Einkommens als Rente bekommen sollte. Von diesen 70% ist die SPD noch weit entfernt. Auch die Finanzierung ist absolut unklar. Es ist jedenfalls klar die Abgeordneten des Bundestages bekommen 60% ihrer frueheren Bezuege im Ruhestand und das nur bei 16 Jahren Anwesenheit im Bundestag. Der Steuerzahler bezahlt es ohne mit der Wimper zu zucken.

    Antworten
  • Helmut Achatz
    28. April 2025 05:00

    Ganz richtig. Die Zeichen mehren sich allerdings, dass unser diese Reformunwilligkeit schon in Kürze auf die Füße fallen wird.

    Antworten

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Helmut Achatz

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