Gemeinsam statt alleinsam

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Alleinsein ist schlecht fürs Altwerden. Soziale Kontakte verlängern das Leben. Raus aus dem Allein! Chancen die Isolation zu durchbrechen gibt es viele.

Auf Reisen gehen mit Gleichgesinnten, in punkto Digitalisierung up-to-date bleiben, mit den Enkeln etwas unternehmen, alte Kontakte erneuern oder sich in einem Ehrenamt engagieren – es gibt viele Möglichkeiten, soziale Isolation zu vermeiden und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ gibt Tipps für mehr Miteinander. Denn, sozialer Rückzug schwächt unser Gehirn und lässt uns vorzeitig altern, wie Studie belegen.

Mit Smalltalk gegen Einsamkeit

Nicht jeder, der allein lebt, fühlt sich einsam. Viele genießen das Alleinsein, weil sie tun und lassen können, was sie wollen. Allein zu leben heißt ja auch nicht automatisch, andere Menschen aus seinem Kosmos auszuschließen. Kontakte zu Freunden und Angehörigen gehören für die meisten dazu. Und das ist gut so. Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig zeigt: Das Gehirn von Menschen mit wenigen sozialen Kontakten altert schneller. Wer sich isoliert und in den eigenen vier Wänden verschanzt, schwächt damit auf Dauer die eigene geistige Leistungsfähigkeit.

Eine einfache Methode, mit anderen in Kontakt zu treten: beim Einkaufen jemanden ansprechen. Eine neue Auszubildende beim Bäcker? Fragen Sie sie, wie ihr das Berufsleben gefällt. Ein kurzes Gespräch mit Fremden macht uns glücklich, das belegen internationale Studien. Oder verreisen, neue Dinge und Orte erleben: Auf organisierten Gruppenreisen für Menschen ab 60 müssen Sie sich um nichts kümmern – der Austausch mit Gleichgesinnten ist inklusive. Wer lieber einen Reisegefährten an seiner Seite hat: auf einem seriösen Portal wie www.reisepartner-gesucht.de das Alter 60 bis 80 eingeben, und schon erhält man für alle denkbaren Urlaubsformen Suchanfragen.

2022 lebten in Deutschland 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger allein, somit jeder Fünfte. EU-weit sind es 15,8 Prozent.

Quelle: Destatis 2023

Auch Volkshochschulen, Gemeinden, Krankenkassen oder Vereine haben spezielle Angebote für Ältere. In zahlreichen Städten wurden sogenannte Besuchs-Tandems ins Leben gerufen. Ehrenamtliche Helfer kommen regelmäßig vorbei, einfach um Gesellschaft zu leisten – nach dem Motto „Gemeinsam statt einsam“. Auch in Mehrgenerationenhäusern gibt es die Möglichkeit, wieder mehr Kontakte zu finden. Über den gemeinsamen Austausch kann viel entstehen – von neuen Freundschaften, Interessen, einem Wohnungswechsel bis hin zu einer neuen Partnerschaft.

Wie wär’s mit einem Ehrenamt?

Sie leisten Gesellschaft und sind eine Quelle des Trosts: Hund, Katze, Meerschweinchen, Wellensittich. Wer Haustiere mag, sich aber selbst keines anschaffen will, kann als Tiersitter, etwa in Ferienzeiten, einspringen. Die Nachbarn fahren bald in den Winterurlaub? Fragen Sie, ob die Familie einen Tiersitter braucht. Auch Berufstätige suchen manchmal nach Gassigehern unter der Woche. Inserate finden Sie online auf Portalen wie kleinanzeigen.de, nebenan.de oder betreut.de. Oder Sie fragen bei der Nachbarschaftshilfe nach. Wenn es ums Ehrenamt geht, suchen Sie am besten bei Google nach dem Begriff „Ehrenamtsbörse“. Meist gibt es eine in ihrer Stadt oder in ihrem Landkreis.

Smartphone als Tor zur Welt

Ältere müssen nicht alle digitalen Trends mitmachen. Doch Kontakt halten und am Alltag von Bekannten und Familie teilhaben fällt leichter, wenn man auf seinem Smartphone oder Computer zu Hause eine Nachrichten-App nutzt. Die Tanzaufführung der Schwiegertochter, das neue Fahrrad des Enkels – Fotos, Kommentare und Erlebnisse lassen sich so leicht austauschen.

Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer Familie zeigen, wie das geht. Viele Kommunen, Volkshochschulen und Sozialzentren bieten außerdem Digitalisierungskurse speziell für Ältere.

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Bild: Wort & Bild Verlagsgruppe | Fotograf: Getty Images/Maskot

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo Helmut,

    nach der Trennung von meiner Frau mit 65 Jahren stand ich vor einer großen Herausforderung: Zum ersten Mal in meinem Leben lebte ich allein. Ich kam aus einem lebhaften Umfeld – fünf Geschwister, dann eine WG in Berlin mit zehn Mitbewohnern, schließlich das Zusammenleben mit meiner Frau. Diese Stille im Haus jetzt, sie war neu und ungewohnt für mich.

    Mein Enkel gab mir den Anstoß, neue Bekanntschaften online zu suchen. Er zeigte mir Foren für Leute in meinem Alter. Anfangs war das viel Zeit am Computer, und mein Rücken machte mir zu schaffen. Doch dann folgte ich dem Rat eines Forum-Mitglieds und schaffte mir einen ergonomischen Stuhl an – eine echte Erleichterung.

    Aber das Beste war der Tipp zum Ehrenamt. Jetzt gehe ich zweimal die Woche mit Hunden aus dem Tierheim spazieren und nehme einmal im Monat an einem Buchclub teil. Dort habe ich tolle Leute kennengelernt. Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Alter noch so viele neue Freundschaften schließen würde. Wenn ich meinem 65-jährigen Ich mein Leben heute zeigen könnte, wäre es bestimmt erstaunt, wie viel sich in nur ein paar Jahren ändern kann.

    Liebe Grüße

    Antworten
  • Helmut Achatz
    26. Dezember 2023 06:53

    Vielen Dank für den Kommentar. Ich freue mich, wenn meine Beiträge andere anregen können. Das gilt auch für deinen Kommentar, der vielleicht andere ermutigt.

    Antworten

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Helmut Achatz

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