Werbung
Wie geht knackig Älterwerden? Silke Neumayer beleuchtet das Thema auf witzig-humorvolle Weise in ihrem neuen Buch – aus der Sicht einer Babyboomerin.
„Lese-Lametta fürs beste Alter“ – und das fängt mit 60 an. Da sind Frauen aus dem gröbsten raus, beginnen, über sich und ihr Umfeld zu reflektieren und kommen auf ganz eigenwillige Ein- und Ansichten. Silke Neumeyer zelebriert die Kunst der Selbstreflexion in ihrem Buch „Älterwerden macht mich echt knackiger – mal knackt es hier, mal knackt es da“. Sie betreibt Feldforschung am eigenen Leib – und bringt uns Leser und Leserinnen mehr als nur einmal zum Schmunzeln.
Knackiger kann auch etwas anderes heißen
Köstlich ist schon allein das Inhaltsverzeichnis mit Kapiteln wie „Ärzte im Abo“, „Botox no go“, „der Sex des Alters“ und „Mani, Pedi, Podi“. Silke Neumeyer weiht uns ein in die Geheimnisse älterwerdender Frauen und plaudert aus dem Nähkästchen – Amüsement gerade für uns alternden Männern, denn, wie sonst sollen wir erfahren, was die Lebensgefährtin, Freundin oder Gattin so umtreibt.
Für Jüngere dürfte es nur schwer vorstellbar sein, was in uns Älteren vor sich geht, wenn wir ewig in den Dropdown-Menüs scrollen, bis wir unser Geburtsjahr gefunden haben. Oder, wenn wir in irgendwelchen Blogs oder auf Instagramm-Accounts die Bucket Listen überfliegen. Wie sollen wir die Dinge, die man oder frau im restlichen Leben noch erledigen sollten, jemals schaffen. Selbst mit einer Überdosis Diasporal – das ist ein Magnesium-Granulat – wäre es nicht zu schaffen, die „1000 places to see before you die“ noch abzuklappern. Spätestens dann dämmert uns, dass uns die Zeit davonläuft.
Andropause oder Klimakterium virile
Schon irre, woran Bestager in stillen Stunden denken. Wobei Silke Neumeyer auch noch dazu lernen kennen – und zwar in punkto Wechseljahre bei Männern. Ja, auch wir Männer kommen in die Wechseljahre – oder Andropause wie das auch heißt. Das fängt mit der nachlassenden Libido an und hört mit dem Nachtröpfeln nach dem Pinkeln noch längst nicht auf. Aber das wäre eine anderes Buch.
Humor hilft
Die „minimal ältere Frau“ Silke nimmt das Älterwerden mit Humor, gepaart mit Selbstironie – etwas, was uns manchmal etwas abhandengekommen ist. Insofern braucht es ein Buch wie ihres, um uns wieder daran zu erinnern, uns nicht ganz so ernst zu nehmen. Sich nicht ganz so ernst zu nehmen, bei sich selbst und anderen ein Lächeln herbeizuzaubern – das ist die Kunst. Humor entkrampft und verleiht Flügel. Probleme lassen sich dann leichter meistern, auch das Älterwerden.
Déjà-vu total
Köstlich, wie sie die Begegnung mit Gisela aus der 13B beschreibt und fast schon glaubt, im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mitzuspielen – oder, um es anders auszudrücken, Silke hat ein Déjà-vu-Erlebnis der besonderen Art. Übrigens, „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ist eine amerikanische Filmkomödie von Harold Ramis mit Bill Murray als Hauptdarsteller aus dem Jahr 1993, der in einer Zeitschleife gefangen zu sein schein. Als Silke Gisela trifft, trägt letztere auch heute noch den Look der 90er-Jahre: Karottenhose, neonfarbenes Top und Creolen – „Déjà-vu total“. Aber sind wir nicht alle manchmal ein bisschen 90er-Jahre?
Das Buch
Das Buch ist so ein bisschen wie ein virtueller Mädelsabend – da können wir Männer natürlich nicht mitreden.
„Älter werden macht mich echt knackiger – mal knackt es hier, mal knackt es da“
Softcover, 224 Seiten
14,00 Euro
Heyne
ISBN: 978-3-453-21843-7
Bild: iStock | PeopleImages
Werbung