Pflegepersonal als große Hilfe

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Als alternde Gesellschaft müssen wir uns auf das Thema Pflege einstellen – und auch entsprechend agieren. Was, wenn wir uns nicht mehr allein versorgen können? Pflegepersonal ist dann eine große Hilfe.

Das Durchschnittsalter in Deutschland ist seit den 90er-Jahren von knapp unter 40 um vier Jahre auf mittlerweile 44,6 Jahre gestiegen – dank einer höheren Lebenserwartung. Das ist ein Privileg, wofür dankbar sein sollten. Wir müssen uns aber als Gesellschaft darauf einstellen. Dieser demografische Wandel stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen, denn je älter wir werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir uns irgendwann nicht mehr allein versorgen können. Damit stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es weitergehen soll.

Viele Senioren leben allein

Die Gesellschaft altert immer schneller und der demografische Wandel scheint unaufhaltsam voranzuschreiten. Dabei sind viele ältere Personen alleine und können sich nicht auf ihren Partner als pflegenden Part verlassen. Aus diesem Grund setzen viele pflegebedürftige Personen auf polnische Pflegekräfte, die für eine häusliche 24-Stunden-Betreuung sorgen.

Für diejenigen, die noch nicht auf Pflege angewiesen sind, raten Forscher und Experten immer wieder zu der sogenannten 3-F-Regel, um sich auch im Alter fit zu halten. Diese Regel besagt, dass wir uns

  • einmal am Tag mit Freunden in Verbindung setzen,
  • ebenso gilt das für die Familie
  • als auch für einen täglichen Fremdkontakt.

In Deutschland steigt die Zahl der alleinlebenden Senioren ständig an. Ungefähr jeder Dritte ab 65 wohnt allein. In dieser Altersgruppe leben demnach noch ungefähr zwei Drittel der 65-Jährigen zusammen mit ihrem Partner. Ein Blick auf die Gruppe der 85-Jährigen zeigt, dass hier nur noch ein Drittel gemeinsam mit ihrem Partner zusammenleben.

Allerdings ist Alleinleben nicht gleichzusetzen mit Einsamkeit. Es hat sich in vergangen Jahren gezeigt, dass der Anteil an älteren Menschen gestiegen ist, die einer freiwilligen Tätigkeit nachgehen. Auch ist Alter nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit Immobilität. Viele ältere Menschen sind sogar sehr mobil und auch sehr aktiv.

Allerdings gibt es natürlich auch die Gruppe der älteren Menschen, die auf der einen Seite gesundheitlich eingeschränkt sind und zudem auch nur sehr wenige soziale Kontakte haben. Für diese Gruppe ist es enorm wichtig, dass entsprechende Angebote gemacht werden, um zu vermeiden, dass die älteren Menschen hier vollkommen allein gelassen daheim sitzen. Gerade für das Jungbleiben sind soziale Interaktionen ein wesentlicher Faktor.

Die meisten leben selbstständig

Die Zahl der Seniorenhaushalte steigt wegen der alternden Gesellschaft sichtlich an. Während vor 20 Jahren nur jeder fünfte Haushalt ab 65 ein Single-Haushalt war, ist das heute inzwischen bereits jeder vierte Haushalt. Im vergangenen Jahr lebten nur vier Prozent der 65-Jährigen in einer Pflegeeinrichtung. Bei der Altersgruppe über 85 waren es etwas weniger als 18 Prozent.

Auch wenn sich die Situation in den Gesamtzahlen eigentlich recht gut darstellt, so dürfen aber jene nicht vergessen werden, denen es nicht mehr möglich, ihr Leben vollkommen selbstständig zu gestalten. Hier spielt das Pflegepersonal eine ganz wesentliche Rolle. Ohne sie würde ein Leben im Alter gar nicht mehr möglich sein.

Pflege in unterschiedlichen Formen

In der Pflege gibt es sehr unterschiedliche Modelle. Pflege ist nicht immer gleichbedeutend mit einem Umzug ins Alters- oder ins Pflegeheim. Die Pflege kann auch durchaus in den eigenen vier Wänden stattfinden. Zuletzt wurden fast drei Viertel der Pflegebedürftigen ab 80 Jahre zu Hause versorgt. Hier übernahmen in über der Hälfte der Fälle die Angehörigen diese Aufgabe.

Gerade wenn Menschen älter werden, ist die Verbundenheit zu den eigenen vier Wänden oftmals ganz besonders groß. Sofern die Angehörigen hier die Pflege übernehmen, muss die Vereinbarkeit mit der Erwerbstätigkeit noch deutlich verbessert werden.

Alltagsbegleiter erleichtern den Alltag

Neben den Pflegediensten, die sich fürsorglich um die älteren Menschen kümmern, gibt es inzwischen auch sogenannte Alltagsbegleiter. Deren Aufgabenbereiche sind genau so unterschiedlich wie die individuellen Ansprüche des älteren Menschen. Ist jemand zum Beispiel pflegebedürftig oder bettlägerig, so sind dessen Ansprüche an die Pflege vollkommen andere, als wenn es sich um die Betreuung eines Demenzkranken handelt. Auch die Ansprüche von Senioren, die sich schlicht und einfach einsam fühlen, sind natürlich vollkommen anders.

Anders als beim Pflegepersonal steht bei den Alltagsbegleitern weniger die Pflege im Vordergrund als vielmehr die Unterstützung im Alltag. Dabei kann es sich um einfache Tätigkeiten im Haushalt der entsprechenden Person handeln, die diesen allein nicht mehr bewältigen kann. Ebenso kann es sich aber auch um die Erledigung von unterschiedlichen Dingen handeln oder wie der Name schon sagt, um eine Begleitung zum Beispiel zu einem Arzttermin.

Hier liegt das Hauptaugenmerk insbesondere darin. den älteren Menschen aktiv zu betreuen. Ziel ist es, den physischen und psychischen Zustand der Betroffenen und dadurch letztlich die Lebensqualität zu verbessern. Bei dieser Art der Betreuung geht es nicht um ein allgemeines Programm, sondern wirklich um die die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche des Pflegebedürftigen.

Vielfalt der Einsatzgebiete

Ein Teil der Alltagsbegleitung ist der Begleitdienst. Hier geht es darum, die entsprechende Person zum Beispiel zu Ämtern, Ärzten, zum Therapeuten oder auch zum Friseur zu begleiten. Auch das gemeinsame Einkaufen gehört zum Begleitdienst. Ebenso kann die Person aber auch zu ihren Freizeitaktivitäten begleitet werden, wie zum Beispiel bei Spaziergängen oder auch bei einem Besuch von kulturellen Veranstaltungen und vieles mehr.

  • Ein weiterer wichtiger Bestandteil einer Alltagsbegleitung ist der Bereich Beschäftigung. Hier ist quasi alles möglich, was gewünscht ist. Basteln, gemeinsames Spielen, Malen, Vorlesen oder auch das Singen von Liedern. Gemeinsames Kochen und Backen gehören ebenfalls zu dem Bereich Beschäftigung.
  • Wer fit genug ist und Spaß daran hat, kann aber auch Tanzen oder andere Bewegungsübungen absolvieren. Auch eine gemeinsame Gartenarbeit wie zum Beispiel das Umtopfen von Blumen könnte hier dazu gezählt werden. Ganz wichtig ist aber besonders das Gespräch über Themen, die die Person interessieren.
  • Auch die Haushaltsführung gehört zu den Aufgaben der Alltagsbegleitung. Alle Dinge, die eben in einem Haushalt anfallen, angefangen beim Wäschewaschen und Bügeln, über die Reinigung der Wohnung, bis hin zum Essen kochen und Spülen.
  • Alltagsbegleiter können auch schnell zu Helfern in der Not werden, wenn es darum geht, bei der Einrichtung oder Programmierung technischer Geräte zu helfen. Für ältere Menschen stellen diese Aufgaben häufig ein echtes Problem dar, und sie sind darauf angewiesen, dass jemand sich zum Beispiel um das Smartphone oder die Programmierung des Fernsehers kümmert.

Unterschied Pflegepersonal und Alltagsbegleiter

Während Alltagsbegleiter alle betreuerischen Leistungen im häuslichen Umfeld übernehmen und auch für die Freizeitgestaltung und Begleitung zuständig sind, kümmern sich das Pflegepersonal in erster Linie um alle körperlichen Belange. Angefangen bei der umfassenden Körperpflege, über das Anziehen, bis hin zur Medikamentenvergabe und falls notwendig einer Wundversorgung.

 

Bild: Unsplash

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Helmut Achatz

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