Führt das Arbeitslosengeld Q zur Frühverrentung?

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Wie lange gibt es Arbeitslosengeld?

Wie lange wird Arbeitslosengeld gezahlt? Bislang kommt es darauf an, wie lange jemand eingezahlt hat und wie alt jemand ist.

JahrWestOst
20000,600,60
20011,912,11
20022,162,89
20031,041,19
2004--
2005--
2006--
20070,540,54
20081,101,10
20092,413,38
2010--
20110,990,99
20122,182,26
20130,25 3,29
20141,672,53
20152,102,50
20164,255,95
20171,903,59
20183,223,37
20193,183,91
20203e3e
e=erwartet

 

Das soll sich ändern, so die SPD nach der Bundestagswahl den Kanzler stellt. Das Arbeitslosengeld soll dann um die Dauer der Qualifizierungsmaßnahme verlängert werden. Das könnten maximal 48 Monate sein. Ist das nicht ein Anreiz zur Frühverrentungen? Werden Ältere nicht motiviert, bis zu vier Jahre vorher aus dem Job auszusteigen? Die Meinungen gehen in der Beziehung natürlich auseinander. Die Arbeitgeber fürchten das, die Gewerkschaften klatschen Beifall.

Einen Vorwurf muss sich die SPD wohl gefallen lassen. Der CDU-Arbeitsmarktexperte Karl Schiewerling fürchtet, dass „ein Rechtsanspruch auf Qualifizierung, die nicht den Bedarf am Arbeitsmarkt im Blick hat, (…) dazu führen wird, dass viele auch nach Abschluss der Weiterbildung keinen Arbeitsplatz finden werden“.

Die SPD will die Bundesagentur für Arbeit umbauen und das Thema Qualifizierung stärker integrieren. Das sind die Vorstellungen der SPD:

Ein wesentliches Element der Arbeitsversicherung ist ein Recht für alle Beschäftigten auf Kompetenzfeststellung und Lebenslaufberatung durch die Bundesagentur für Arbeit und Qualifizierung. Beschäftigte sollen jederzeit in ihrem Berufsleben eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen können, die ihnen aufzeigt, welche beruflichen Perspektiven sie mit ihren vorhandenen Qualifikationen haben und welche Optionen für eine berufliche Weiterbildung sinnvoll sind. Im Bedarfsfall können aufbauend auf der Beratung erforderliche Qualifizierungsmaßnahmen durch die Arbeitsversicherung gefördert werden.

 

Was kostet das?

Die SPD geht intern von rund einer Milliarde Euro, das voraussichtlich nicht die Steuerzahler tragen, sondern die Arbeitslosenversicherung. Ob die Qualifizierung wirklich im Sinne der Arbeitslosen und der Wirtschaft ist, wird sich erst noch heraus stellen. Erst die Zukunft wird zeigen, ob Schulz‘ Modell wirklich die richtige Lösung war. Aber noch ist es ja nicht so weit.

Wie es aussieht, stimmt die große Mehrheit der Deutschen laut Meinungsforschungsinstitut Emnid dem Vorstoß von Schulz in punkgto Arbeitslosengeld I zu.

 

http://rentenbescheid24.de/rente-mit-58-mit-dem-arbeitslosengeld-q/

Dreister Griff in volle Kassen: Versprechen der SPD zum Arbeitslosengeld sind ungerecht, findet @SvenAstheimer https://t.co/zZOEistHAE

— FAZ Wirtschaft (@FAZ_Wirtschaft) March 7, 2017

 

 

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ist es nicht jämmerlich, was wir uns auf der Politbühne da so leisten? Wir zählen Erbsen ohne Ende, vernebeln Tatsachen, kalkulieren Optionen nicht bis zum Ende, übersehen, was insbesondere ältere Arbeitnehmer in allen Bereichen an Lebens- und Erfahrungsreichtum der Gesellschaft zur Verfügung stellen. Und das Szenario nur, um im Wahlkampf ein Pünktchen machen zu wollen. Wen gibt es endlich mal auf der Bühne, der zum großen Wurf ansetzt? Was ist mit dem bedingungslosen Grundeinkommen für „jede Nase“ dh. 81 Millionen Deutsche. Sagen wir mal: Euro 1.000,– im Monat. Hallo, nicht gleich aufjaulen. Mal gegenrechnen: alle, aber auch wirklich alle Subventionen, die wir auf EU- und Bundesebene so zahlen, ohne dass irgendeiner mal gegenrechnet. Bitte nicht nur die ausgezahlten, oder bereitstehenden Euros addieren, sondern auch die gesamten Verwaltungskosten in form von Mieten, Büro, -Maschinerie, Personal, Energie etc. dagegen rechnen. Das muss im Hause Schäuble möglich sein. Mal angenommen, wir schütten 100 Milliarden Euro p.a. aus und haben die angesprochenen Verwaltungskosten eingespart, wie hoch ist das Delta zwischen „jetzt und dann“??
    Wie ließe sich das Delta schließen, bzw. finanzieren??
    Scheinargumente dagegen: da geht keiner mehr maloochen! Glaube ich nicht, weil jeder einen Sinn sucht für das, was ihn hier auf Erden umtreibt.
    Die 2. Mio. Menschen, die auch möglicherweise heute schon keinen Bock auf gar nichts haben, die ziehen wir so oder so durch, damals wie heute.
    Ein Volk mit nur noch Faulpelzen: nun: hier gibt es eine Steuergesetzgebung, die dieses Phlegma beeinflussen kann:
    Wenn jeder Euro 12.000,– im Jahr „Almosen“ vom Staat kriegt, setzt z.B. bei Euro 20.000 im Jahr die Progression ein, dh. 8.000,–Euro p.a. kann ein jeder steuer- aber nicht sozialversicherungsfrei, hinzuverdienen. Dann kommt der christliche Grundsatz zum Tragen: ein jeder zahlt den 10. Teil seines Bruttoeinkommens Lohn,- oder Einkommenssteuer, dh. Leute wie Winterkorn zahlen Euro 1.600.000 Millionen Steuern pa, während Otto und Linchen-Normalverbraucher bei einem gemeinsamen Brutto-Einkommen von 35.000.,— Euro 3.500 Einkommens-bzw. Lohnsteuer bezahlen. Der Abteilungsdirektor mit einem Einkommen von 200.000 Euro halt 20.000,–Euro usw. Und die Firmen, die in Deutschland wertschöpfen: na logo: alle auch den 10. Teil. dh. bei Mittelständlern von 2.000.000 Euro Nettoumsatz: 200.000,–Steuern,
    bei den fetten Braten wie Siemens, VW. BASF etc…. entsprechende Millionen. Aber wirklich jeder, auch die, die damit spielen, ihre Firmensitze nach Guersey Island zu verlegen. Die kommen aus unseren Klauen nicht heraus.
    Thema Rente: also: jeder Einzelne kriegt also mit dem Erreichen seiner individuell eingereichten Rente (der 58ig-Jährige wie auch der 65jährige) ohne hin schon mal 12.000,–Euro bedingungsloses Grundeinkommen (wie schon seit Jahren….). Dann hat eben dieser auch noch Euro 8.000,– steuerfreien Hinzugewinn, wenn er noch weiter arbeiten will. Bedenke: alle glücklichen Rentnerpaare verfügen somit über Euro 40.000,–, wenn beide noch etwas hinzuverdienen wollen. Nicht schlecht finde ich…. Ach, bevor ich diese Spezies vergesse: Ärzte, Anwälte, Beamte (von denen brauchen wir dann nämlich auch noch weniger, s.o.) usw. gehören selbstverständlich auch in dieses Konstrukt, dh. sie kriegen, aber sie zahlen auch in den Gemeinschaftstopf ein.
    Nun noch: weil es uns gerade so gut geht: man senke die Mwst von 19 auf 15%, die Rentenversicherungsbeiträge fallen dann ja auch weg. Bleibt die hohe Krankenversicherung: hier kann z.B. mal einer hergehen und überprüfen, was die Lobbies Pharma und Medizin an Einsparpotenzial haben. Die Arbeitslosenversicherung könnte umgemünzt werden in eine Art „Notfalltopf“ für all diejenigen, die auch jetzt noch kein Dach über dem Kopf haben und zur Tafel gehen müssten. Die ganze Konstruktion dient nämlich nach meiner Vorstellung der Absicherung nach „unten“. Es kann einfach nicht angehen, dass das 5.reichste Land dieser Erde Menschen hat, die bei uns unter Brücken schlafen und wie Flüchtlinge am Feuer des heißen Suppentopfes anstehen, um sich a. die Hände zu wärmen und b. was Warmes in den Bauch zu kriegen.
    Wenn Sie mich nunmehr für einen Fantasten halten: nun ja, bitte sehr: Ich finde, es lohnt sich, einfach mal über eine solch verrückte Idee nachzudenken. Feinschleifen muss jeder Handwerker, bevor er sein Meisterstück abliefert.

    Antworten
    • Helmut Achatz
      9. März 2017 11:14

      Krake Staat ist schon viel zu mächtig geworden. Es wird Zeit, das Rad wieder ein Stück zurückzudrehen. Ich bezweifle allerdings, dass das gelingt, nach dem im Bundestag ja mehrheitlich Beamte sitzen. Es ist einfach ungehörig, wie der Staat uns ungefragt in die Tasche greift. Wer sich dagegen wehrt, verhungert am ausgestreckten Arm. Der Wegfall es Soli ist längst überfällig und auch die Senkung der Mehrwertsteuer. Schon heute bleibt jedem abhängig Beschäftigten weniger als die Hälfte von seinem Brutto übrig – und das ist nur die halbe Wahrheit, denn dazu kommen ja noch Verbrauchssteuern, neben der Mehrwertsteuer, noch Minerölsteuer, Versicherungssteuer … und die Sektsteuer, die damals zur Finanzierung der Kriegsflotte unseres letzten Kaisers eingeführt worden war.

      Antworten
  • Hans-Elmar
    9. März 2017 23:38

    Die Frühverrentung ist schädlich für die Rentenkasse und sollte abgeschafft werden. Eine Qualifizierung von Arbeitnehmern ist grundsätzlich eine gute Idee. Es ist auch eine gute Idee eine Umschulung zu fördern wenn die Tätigkeit eines Arbeitnehmers nicht mehr gefragt ist. Ob nun noch eine Umschulung im Alter von 58 Jahren ratsam ist wage ich zu bezweifeln. Als weitaus bessere Lösung gegen eine Frühverrentung sehe ich einen unbefristeten Kündigungsschutz für Arbeitnehmer über 50 an die dem Betrieb mindestens 15 Jahre treu waren. Diese Regelung gibt es bereits in vielen Tarifverträgen. Beim BAT z. B. bereits ab dem Alter von 40 Jahren und könnte auch gesetzlich auf alle Betriebe übertragen werden. Das würde auf jeden Fall verhindern daß sich die Betriebe von den älteren Arbeitnehmern schnell trennen können.

    Antworten
  • […] das ist jetzt vielleicht etwas sehr vereinfacht ausgedrückt. Deswegen ist es nötig, die jüngsten Maßnahmen von Sozialministerin Andrea Nahles zu hinterfragen, die jetzt dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zuarbeitet – und wie es […]

    Antworten

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