Welche Vor- und Nachteile haben gesetzliche und private Pflegeversicherung?

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Mittlerweile zahlen kinderlose gesetzlich Krankenversicherte 2,8 Prozent in die Pflegeversicherung, Versicherte mit Kindern 2,55 Prozent. Die Pflegeversicherung ist in Deutschland Pflicht. Wer allerdings nicht gesetzlich krankenversichert ist, muss eine private Pflege-Pflichtversicherung abschließen. Welche Vor- und Nachteile haben nun gesetzliche und private Pflegeversicherung?

Welche Leistungen sind zu erwarten?

Die gesetzliche Pflegeversicherung ist wichtig, keine Frage. Doch allein auf sich gestellt bietet sie nur einen Basisschutz gegen die Kosten, die im Falle einer Pflegebedürftigkeit im Alter entstehen können. Zudem ist die Höhe der Auszahlungen vom tatsächlichen Pflegegrad abhängig. Seit Anfang 2017 gibt es infolge der Pflegereform fünf Pflegegrade. Die Einstufung wird durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen vorgenommen.

Um im Alter eine angemessene Versorgung sicherstellen zu können, ist der Abschluss einer privaten Pflege-Zusatzversicherung empfehlenswert. Diese gibt es derzeit in den Formen Pflegetagegeld-, Pflegekosten- und Pflege-Rentenversicherung. Damit lässt sich die Versorgungslücke schließen, die sich in vielen Fällen auftut und bei welcher der Staat erst dann einspringt, wenn die Ersparnisse aufgebraucht sind und auch der Elternunterhalte vonseiten der Kinder nicht mehr ausreicht. Wer sich einen umfassenden Überblick in möglichen Versorgungslücken bei Pflegebedürftigkeit verschaffen möchte, kann auf die Veröffentlichung „Pflegeversicherung 2017“ von Haufe zurückgreifen. Die private Pflegeversicherung ist gesetzlich dazu verpflichtet, die vereinbarten Aufwendungen vollumfänglich zu erstatten. Tritt hingegen keine Pflegebedürftigkeit ein, werden die eingezahlten Beiträge nicht zurückerstattet.

Welche Pflegeversicherung für wen?

Welche Versicherung für wen am ehesten in Frage kommt, hängt in erster Linie davon ab, wie die betreffende Person krankenversichert ist. Bei Kassenpatienten kommt die gesetzliche Pflege-Pflichtversicherung automatisch hinzu und muss nicht erst gesondert beantragt werden. Das gilt sowohl für Pflichtversicherte als auch für freiwillig Versicherte und Familienversicherte. Eine private Pflege-Zusatzversicherung kann zusätzlich abgeschlossen werden.

Von dieser ist jedoch die private Pflegeversicherung zu unterscheiden. Der Anbieter privater Krankenversicherungen übernimmt zwar in den meisten Fällen auch die Pflegeversicherung. Kunden können binnen der ersten sechs Monate aber auch einen anderen Anbieter für die Pflegeversicherung auswählen.

Wie werden Beiträge zur Pflegeversicherung berechnet?

Bei der gesetzlichen Pflegeversicherung sind die Beiträge klar definiert: Im Jahr 2017 betragen sie 2,8 Prozent des Einkommens bei kinderlosen und 2,55 Prozent bei Versicherten mit Kindern. Bei der privaten Pflegeversicherung richtet sich die Höhe der Beiträge in erster Linie nach Alter und Gesundheitszustand. Je jünger und gesünder der Versicherungsnehmer ist, desto günstiger fallen folglich auch die Beiträge aus.

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Helmut Achatz

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