Werbung
Die Deutschen gehen immer später in Rente – Frauen mit 64,2 Jahren, Männer im Schnitt mit 63,9 Jahren, so die Deutsche Rentenversicherung. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt 2016 bei 64,1 Jahren. Vor 20 Jahren hielt es Männer nur bis 62 Jahre im Job und Frauen bis 62,2 Jahre. Das heiß, viele arbeiten heute deutlich länger als früher.
Rente mit 63
Warum ist das so? Dem Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen zufolge hängt das damit zusammen, dass in den vergangenen Jahren der vorzeitige Bezug der Altersrente eingeschränkt wurde und das Renteneintrittsalter sich in Richtung 67 Jahre verschiebt. Dem wirkt die abschlagsfreie Altersrente ab 63 Jahren entgegen. Aber auch dieser Effekt dürfte sich bald verflüchtigen. Der Jahrgang 1952 ist der letzte, der von der abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren profitiert. Die später geborenen Jahrgänge zwischen 1953 und 1963 haben mit Zitronen gehandelt, denn für sie wird Zugangsalter schrittweise wieder auf 65 Jahre angehoben. Es wird immer teurer schon mit 63 Jahren vorzeitig in Rente zu gehen. 2016 sank einem Spiegel-Bericht zufolge die Zahl der Senioren, die sich für die „Rente mit 63“ entschieden haben. In Zahlen aus: 2016 gingen 225 000 mit 63 Jahren in Rente, 2015 waren es 49 000 mehr.
Wer mit 63 und Plus in Rente gehen kann – ohne Abschläge
[amazon asin=B00885SDH6&template=iframe image] | Private Altersvorsorge muss sein, so das Mantra der Politik. Doch schützen die Versicherungen wirklich vor Altersarmut? Holger Balodis und Dagmar Hühne decken auf, dass Riester, Rürup und Co. für mehr als 80 Prozent der Beitragszahler ein Verlustgeschäft ist – und womöglich der erste Schritt in die Altersarmut. Die großen Profiteure sind Versicherungen und der Staat. Ein Buch, das alle künftigen Rentner dieses Landes interessieren muss. |
---|
Arbeiten bis 64
Mit einem Alter von 64,1 Jahren liegt das durchschnittliche Zugangsalter damit nur noch knapp unter der früheren Regelaltersgrenze mit 65 Jahren – mit dem Unterschied allerdings, dass die Rentner heute Abschläge in Kauf nehmen müssen. Für jeden Monat, den ein Beschäftigter früher in Rente geht, muss er einen Abschlag von 0,3 Prozent in Kauf nehmen. Wer also beispielsweise Anfang März 1954 geboren ist, kommt auf einen Abschlag von 9,6 Prozent.
Umgekehrt stieg die Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-jährigen Männer von 2000 bis 2016 um rund 35 Prozentpunkte auf 62 Prozent an. Die Erwerbstätigenquote 60- bis 64-jähriger Frauen stieg im gleichen Zeitraum ebenfalls, und zwar um rund 39 Prozentpunkte auf 51 Prozent. Insgesamt betrage die Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-Jährigen 2016 das 2,8-fache ihres Wertes von 2000, so der Rentenbericht.
Der Schnitt wird steigen
Bislang macht sich die schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze von 65 auf 67 Jahre noch kaum bemerkbar, die ab Beginn des Jahres 2012 eingesetzt hat und die im Jahr 2013 zu einem um zwei Monate verzögerten Rentenbeginn führt. Die Geburtsjahrgänge ab 1964 können regulär erst ab einem Alter von 67 Jahren in Rente gehen – außer sie nehmen Abschläge in Kauf. Das heißt, das durchschnittliche Renteneintrittsalter wird wohl steigen.
Entwicklung des durchschnittlichen Renteneintrittsalters
Werbung
6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Es wäre schon interessant zu wissen nach wie vielen Berufsjahren der Durchschnittsrentner seine Altersrente bekommt. Es ist durchaus möglich daß der Rentner von 1997 der mit 62 seine Rente bekommen hat mehr Berufsjahre aufzuweisen als der Durchschnittsrentner von 2017 der mit 64 Jahren seine Altersrente bezieht. Neu ist allerdings daß es Abzügen bei der Rentenberechnung gibt. Das ist ein Verdienst der Rot-Grünen Koalition unter Gerhard Schröder. Diese Ideen der Schröder Regierung wurden durch seine Nachfolgerin Angela Merkel nur zu gerne übernommen.
Ich denke, dass sich das in den nächsten Jahrzehnten erhöhen wird.
[…] Löwenanteil von 293,4 Milliarden Euro entfällt dabei auf die Renten – er ist der höchste Einzelposten im Sozialbudget. Zu annähernd drei Viertel bestehen die Leistungen aus Beitragseinnahmen, zu einem Viertel aus […]
[…] Deutsche Rentenversicherung hat ausgerechnet, dass Rentner in Deutschland allein in den vergangenen 20 Jahren etwa 3,6 Jahre länger Rente beziehen als davor. Der Grund ist klar: Wir leben länger, so der Vorsitzende des Bundesvorstandes der […]
[…] war mal – ab 2018 steigt die Regelaltersgrenze, die ausschlaggebend ist für die abschlagsfreie Regelaltersrente, auf 65 Jahre plus sieben Monate. Das trifft Versicherte, die 1953 geboren wurden und 2018 Jahr […]
[…] war mal – ab 2019 steigt die Regelaltersgrenze, die ausschlaggebend ist für die abschlagsfreie Regelaltersrente, auf 65 Jahre plus acht Monate. Das trifft Versicherte, die 1954 geboren wurden und 2019 Jahr 65 […]