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Wenn Wolfgang Schäuble bis 73 Jahre arbeiten kann, warum dann nicht auch ein Maurer? Der Bundesfinanzminister ist für eine späteren Rentenbeginn, die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles ist strikt dagegen. Es lebe die Vielfalt!
Schäuble glaubt, es sei sinnvoll, die Lebensarbeitszeit und die Lebenserwartung in Einklang zu bringen. Das heißt, wer länger lebt, soll auch länger arbeiten – und das soll sich auch in der Rentenformel wiederfinden. Unterstützung findet er dafür beispielsweise beim Institut der deutschen Wirtschaft, das findet „früher geht nimmer“. Es war ja zu erwarten, dass er damit bei seiner Kollegin aus dem Arbeits- und Sozialministerium auf Ablehnung stößt – und nicht nur dort, auch der
Nicht jeder ist so gesund wie Schäuble
Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) opponiert. Nicht jeder sei so gesund wie Schäuble, so die SPD-Fraktionsvizechefin Carola Reimann. Dazu ist dazu zu sagen, dass Schäuble seit dem Attentat auf ihn am 12. Oktober 1990 im Rollstuhl sitzt.
Schäuble will die Rente zukunftsfähig machen – genau das sprechen ihm aber Nahles und der DGB ab. Die Leistungen würden sich noch weiter verschlechtern, so ihr Argument. Das stehe nicht zur Debatte, blockt Nahles ab. Auch Nahles arbeitet an einem umfassendes Konzept zur Zukunft der Rente vorlegen. Die demografische Entwicklung kann sie nicht ignorieren, auch wenn sie das gern möchte. Was dann auf die Junge zukommt, wenn der Rentenbeginn nicht hinausgeschoben wird, kann sich jeder an den fünf Finger einer Hand abzählen: Höhere Rentenbeiträge oder einer höherer Rentenzuschuss des Bundes.
Der Widerstand wächst
Vorerst sind das ja alles nur Gedankenspiele. Selbst wenn es zum Rentenalter von 70 käme, würde das ja erst 2100 greifen.
Auch die Linken haben schon auf Schäubles Vorstoß reagiert. Linken-Fraktionsvorsitzende Sarah Wagenknecht bezeichnet ihn als „Rentenklau“.
Bereits die Rente mit 67 war ein Griff in die Tasche der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denn nach wie vor ist nur eine Minderheit im Alter zwischen 60 und 65 überhaupt sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Schon wer über 50 ist, hat in vielen Unternehmen kaum eine Chance, eingestellt zu werden. Schäubles Forderung geht an der Lebenswirklichkeit unzähliger Beschäftigter völlig vorbei. Statt weltfremde Diskussionen über die Rente mit 70 zu führen, sollte die Bundesregierung lieber den Riester-Schwindel beenden und das gesetzliche Rentenniveau anheben. Dies ist kein Problem, wenn man eine solidarische Rentenversicherung einführt, in die auch gutverdienende Selbstständige, Beamte und Politiker einzahlen.“
Die Bundesregierung habe die gesetzliche Altersvorsorge systematisch kaputt gekürzt, ergänzt Linken-Chef Bernd Riexinger. Das bisherige System bereite den Weg in die Altersarmut. Er fordert deswegen eine Mindestrente von 1050 Euro – und eine Anhebung des Rentenniveaus.
Wer geht wo wann in #Rente? Die @dpa_infografik zeigt es (sbr): pic.twitter.com/FeI9YS3KS3
— dpa (@dpa) April 21, 2016
Abwärtstrend bei der Union setzt sich fort. #CDU #Rente https://t.co/Jbrjqt1ciV https://t.co/FyDXgm9XlG
— Bodo1962 (@bodo1962) April 21, 2016
"Jeder zusätzliche Euro für #Rente muss erwirtschaftet werden. Auch Enkelgeneration hat Fairness verdient": https://t.co/XnqRdiI14z TL
— Christian Lindner (@c_lindner) April 19, 2016
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5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Die Linken haben hier unbedingt Recht. In die Rentenkasse sollten alle einzahlen die berufstätig sind. Die Beitragsjahre und nicht das Lebensalter sollte das ausschlaggebende Kriterium für den Erwerb einer Rente sein. Herr Schäuble scheint tatsächlich senil zu sein wenn er glaubt das Lebensalter sollte hier ein entscheidender Faktor sein. Wäre er Maurer oder Dachdecker gewesen hätte er seine Berufstätigkeit bereits vor Jahren einstellen müssen und wäre Frührentner geworden.
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