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Ein Pflegefall zu werden, führt oft zum finanziellen Mega-Gau – ein Pflegeheim-Platz kostet mittlerweile mehrere tausend Euro. Doch wie teuer ist es genau in Ihrer Nähe? Neue Daten zeigen gewaltige regionale Unterschiede.
Kostenschock: 2.948 Euro Eigenanteil im Schnitt
Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben rund 11.000 Pflegeheime in Deutschland analysiert (Datenbasis: 2. Jahreshälfte 2024). Das Ergebnis für den Eigenanteil im ersten Jahr (Pflege, Unterkunft, Verpflegung, Investitionskosten):
- Bundesweiter Durchschnitt: 2.948 Euro monatlich.
- Teuerstes Bundesland: Nordrhein-Westfalen (3.314 Euro).
- Günstigstes Bundesland: Sachsen-Anhalt (2.456 Euro).
Stadt vs. Land: Wo die Pflege am meisten kostet
Der sogenannte „Pflegeatlas“ offenbart ein starkes Nord-Süd- und Stadt-Land-Gefälle. Während ländliche Regionen in Ostdeutschland und Niedersachsen oft günstiger sind, treiben Ballungsräume die Preise nach oben.
Die Extremwerte im Überblick
| Region | Kosten pro Monat (Eigenanteil) | Trend |
| Coburg (Stadt) | 4.079 € | 🔴 Teuerster Kreis (Ausreißer) |
| Solingen | 3.737 € | 🔴 Sehr hoch |
| München | 3.375 € | 🔴 Hoch (typisch für Ballungsräume) |
| Schaumburg | 2.372 € | 🟢 Günstig |
| Wilhelmshaven | 2.288 € | 🟢 Am günstigsten |
(Quelle: IW Auswertung / pflegelotse.de)
Pflegeatlas für Deutschland
„Welt“ hat die Auswertung des IW in eine interaktive Landkarte übertragen für jeden Landkreis. Das heißt, was kostet die Pflege vor Ort, im jeweiligen Landkreis oder in der jeweiligen kreisfreien Stadt? Der Pflegeatlas zeige große regionale Kostenunterschiede auf und bereite Familien darauf vor, worauf sie sich finanziell einstellen müssen, wenn die Unterbringung im Heim zur Debatte steht.
Pflegeatlas nach Regionen Quelle: „Welt“
Die Daten stammen von der Plattform pflegelotse.de des Verbands der Ersatzkassen, wo sie immer wieder aktualisiert werden. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, beziehen sich sämtliche von den Volkswirten ausgewerteten Daten auf die zweite Jahreshälfte 2024. Der Eigenanteil beinhaltet Unterkunfts- und Verpflegungskosten wie auch sogenannte Investitionskosten.
Warum explodieren die Kosten?
Es liegt nicht nur an der Miete. Laut IW-Experte Maximilian Stockhausen sind vor allem die Löhne der Preistreiber: „Die seit 2022 geltende Tarifpflicht hat die Löhne deutlich steigen lassen – das hat sich auch in den Pflegeheimkosten niedergeschlagen.“
Das ist gut für das Pflegepersonal, aber eine Belastung für die Bewohner. Betroffen sind aktuell weit über 800.000 Menschen in vollstationärer Pflege – Tendenz durch die alternde Gesellschaft stark steigend.
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Was tun, wenn die Rente nicht reicht?
Für viele Familien entsteht eine massive Finanzierungslücke. Reichen Rente und Pflegeversicherung nicht aus, müssen zunächst eigene Ersparnisse aufgebraucht und im schlimmsten Fall Immobilien verkauft werden. Erst wenn das eigene Vermögen (bis auf ein Schonvermögen) erschöpft ist, springt das Sozialamt mit der „Hilfe zur Pflege“ ein.
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