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Rentner können bei der Krankenkasse sparen, wenn sie wechseln – und der Wechsel lohnt sich. Das kann pro Jahr einige Hundert Euro ausmachen. Auch, weil einige Krankenkassen ihre Tarife zum Jahreswechsel 2017/18 gesenkt haben.
Die Kassen der Krankenkassen quellen über, die Überschüsse werden immer höher, so dass einige der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) zum Jahreswechsel 2017/18 ihre Beiträge gesenkt haben. Andere allerdings haben ihre Beiträge erhöht. Insofern lohnt es sich gerade jetzt, genau hinzuschauen, wie viel die eigene Krankenkasse verlangt und ob sich zum 1. Januar etwas geändert hat.
Übrigens lohnt es sich auch für Rentner in punkto Krankenkasse genau hinzuschauen, die zu den Direktversicherungsgeschädigten gehören und monatlich für ihre Direktversicherung im Nachhinein über 120 Monate an die Krankenkasse zahlen müssen. Senkt die Krankenkasse, zahlen sie auch weniger an ihre Versicherung. Es lohnt sich, den Dauerauftrag entsprechend zu korrigieren. Bei der Doppelverbeitragung bleibt es allerdings, gegen die der Verein Direktversicherungsgeschädigter (DVG) immer noch kämpft – und die anders als bei Riester-Renten nicht abgeschafft wurde.
Welche Krankenkassen Beiträge senken
Zu den Kassen, die ihre Beiträge senken, gehört beispielsweise die Techniker Krankenkasse. Schon am 20. Dezember 2017 kündigte die Techniker Krankenkasse an, den Zusatzbeitrag von 1,0 auf 0,9 Prozent zu senken. Damit zahlen Mitglieder der TK seit Anfang 2018 „nur“ noch 15,5 Prozent (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil). Der Beitragssatz setzt sich übrigens zusammen aus dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent und dem Zusatzbeitrag von 0,9 Prozent. Den Zusatzbeitrag zahlen die Versicherten der Krankenkasse allein, den allgemeinen Beitragssatz teilen sich Arbeitgeber – bei Rentner, die Rentenversicherung – und Arbeitnehmern, sprich die Rentner.
Teure Krankenkassen verlangen 16,3 Prozent
Die TK liegt unter den Krankenkassen in punkto Beitrag im Mittelfeld. Einige Kassen verlangen mehr, andere weniger als die TK. Zu den teuren gehört beispielsweise die Securvita BKK mit 16,3 Prozent zu den günstigen die BKK Akzo Nobel Bayern mit 15,1 Prozent. Wer von der teuersten zur günstigsten wechselt, spart bei einer monatlichen Rente von 2000 Euro mehr als 20 Euro pro Monat. Aufs Jahr gerechnet, macht das weit über 250 Euro aus.
Wer es genau wissen will, vergleicht seine jetzige Krankenkasse am besten auf Portalen wie Krankenkassenzentrale oder Verivox mit anderen Anbietern. Aber Vorsicht, die beiden Vergleichsportale weisen nicht immer die günstigsten aus. Besser beraten ist, wer sich das Krankenkassen-Spezial von Stiftung Warentest besorgt. Übrigens gibt es 110 gesetzliche Krankenkassen, davon aber nur 54 beispielsweise in Bayern. Nicht jeder Kasse ist bundesweit vertreten.
Während der Zusatzbeitrag bei der TK sinkt, steigt er in Bayern bei drei Kassen
- BKK Technoform von 15,3 auf 15,9 %
- BKK Verkehrsbau Union von 15,5 auf 15,9 %
- BKK ZF & Partner von 15,55 auf 15,8 %
Der Beitrag sinkt in Bayern bei folgenden Kassen
- BKK Akzo Nobel Bayern von 15,2 auf 15,1 %
- BKK VerbundPlus von 15,4 auf 15,3 %
- R+V Betriebskrankenkasse von 15,6 auf 15,5 %
- Techniker Krankenkasse von 15,6 auf 15,5 %
- Bertelsmann BKK von 15,88 auf 15,8 %
Wie funktioniert die Kündigung?
Wer kündigen will, muss
- das schriftlich tun – am besten per Einschreiben mit Rückschein, um etwas in der Hand zu haben
- als Kündigungsfrist gilt bis zum Ende des übernächsten Monats
- die Bestätigung abwarten, die binnen 14 Tagen kommen sollte
- Kündigung am besten auch per Mail schicken
- an die neue Kasse ist der Wechsler 18 Monate gebunden
- die neue Kasse darf gesetzlich Versicherte nicht aufgrund von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand ablehnen.
Die Verbraucherzentrale hat einen Muster-Kündigungsbrief ins Netz gestellt.
Suche nach neuer Krankenkasse
Für die Suche nach einer neuen Kasse gilt
- die neue Kasse anschreiben mit dem Ersuchen, Mitglied zu werden
- dem Schreiben die Kündigungsbestätigung der alten Kasse beilegen
Vor Wechsel Leistungen prüfen
Weniger Beitrag klingt zwar gut, es kommt letztlich auf das Preis-Leistungsverhältnis an. Wer also wechselt, sollte sich unbedingt nach den Leistungen der neuen Kasse erkunden – und dann erst entscheiden.
Kassenleistungen weitgehend gleich
Auch wenn die Krankenkassen mit Super-Service werben, die meisten Leistungen sind bei den Kassen gleich. Nur einige wenige Leistungen unterscheiden die Kassen. Ob das für den Einzelnen sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden. Manchmal zahlt die Kasse Zuschüsse für Gesundheitskurse (etwa Yoga und Pilates) und Zahnreinigung. Aber wie gesagt, da muss jeder ins Kleingedruckte schauen. Beim GKV-Vergleich von Stiftung Warentest werden solche Extra-Leistungen aufgelistet und monatlich aktualisiert.
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