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22 Wirtschaftswissenschaftler fordern die Bundesregierung auf, das geplante Rentenpaket II zurückzuziehen.
Offensichtlich setzt sich die Erkenntnis durch, dass das geplante Rentenpaket II der Bundesregierung Murks ist. Jetzt appellieren 22 Wirtschaftswissenschaftler beispielsweise auf der Homepage des ifo-Instituts, das Rentenpaket zurückzuziehen und es beim Status quo zu belassen. Statt Schnellschuss sollte die Regierung eine grundlegende Rentenreform anpacken.
Hier der Appell der 22:
Stabilität, Verlässlichkeit und Vertrauen braucht es eine Rentenpolitik mit langem Atem, die berechenbar und fiskalisch nachhaltig ist. Das geplante Rentenpaket der Bundesregierung bestehend aus Rentenniveauhaltelinie, Mütterrente, Aktivrente und Frühstartrente, verfehlt dieses Ziel. Die demografisch bedingten strukturellen Probleme des Rentensystems würden weiter verschärft und es käme zu einer zusätzlichen Lastenverschiebung zwischen den Generationen – zulasten der Jüngeren, die schon heute unter steigendem finanziellem Druck stehen. Das Rentenpaket sollte deshalb in Gänze zurückgezogen werden. Solange es an einem umfassenderen Reformkonzept und Ausgleich fehlt, müssen bewährte Prinzipien gelten und eingespielte, aus gutem Grund beschlossene Mechanismen wie der Nachhaltigkeitsfaktor wirken.
Wir brauchen jetzt verantwortungsvolles Handeln, damit Sicherheit und Fairness auch künftig gewährleistet bleiben. Mit der Rentenkommission besteht die Chance, eine ausgewogene und fiskalisch nachhaltige Reform in die Wege zu leiten. Statt rentenpolitischer Schnellschüsse sollte man sich hierfür die notwendige Zeit nehmen. Es wäre für das Vertrauen in die Politik fatal, wenn jetzt einseitige Entscheidungen getroffen würden, die bereits in wenigen Jahren zwangsläufig drastische Folgen hätten und einen erneuten Kurswechsel in der Rentenpolitik notwendig machten.
Die 22 Unterzeichner
Prof. Dr. Axel Börsch-Supan – Technische Universität München
Prof. Dr. Friedrich Breyer – Universität Konstanz
Prof. Dr. Michael Eilfort – Stiftung Marktwirtschaft
Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld – Walter Eucken Institut
Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest – ifo Institut
Prof. Dr. Veronika Grimm – Technische Universität Nürnberg
Prof. Dr. Christian Hagist – WHU Otto Beisheim School of Management
Prof. Dr. Justus Haucap – Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE)
Prof. Dr. Friedrich Heinemann – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
Prof. Dr. Johanna Hey – Inst. für Steuerrecht, Universität zu Köln
Prof. Dr. Michael Hüther – Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Prof. Dr. Hanno Kube – Inst. für Finanz- und Steuerrecht, Ruprecht-Karls-Univers. Heidelberg
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen – Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Prof. Jörg Rocholl, Ph.D. – ESMT Berlin
Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup – Handelsblatt Research Institute
Prof. Dr. Klaus M. Schmidt– Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Monika Schnitzer – Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Moritz Schularick – Kiel Institut für Weltwirtschaft
Prof. Dr. Silke Übelmesser – Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Martin Werding – Ruhr-Universität Bochum
Prof. Volker Wieland, Ph.D. – Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS)
Prof. Dr. Berthold U. Wigger – Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Versprechen
Am 14. Mai 2025 versprach Vizekanzler Lars Klingbeil eine Rentenreform „zügig“ anzugehen. Die Zeit läuft.
Zeit seit Abgabe des Versprechens
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