Werbung
In der Rente bei der KVdR
Wer eine gesetzliche Rente bezieht, ist als Pflichtversicherter automatisch in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) versichert. Die KVdR ist aber nur ein Mantel, denn in der Praxis hat der Rentner mit „seiner“ Krankenkasse zu tun. Das kann die TK, eine BKK, die AOK oder die Barmer sein.
Brutto-Rente nicht gleich Netto-Rente
💶 Brutto-Rente ist nicht gleich Netto-Rente – das wird vor allem freiwillig gesetzlich Krankenversicherten schmerzlich bewusst. Was hat es mit „pflichtversichert“ und „freiwillig“ krankenversichert auf sich? Wer in der zweiten Hälfte seines Berufslebens nicht mindestens 90 Prozent in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert war (9/10-Regelung), hat in puncto gesetzlicher Krankenversicherung mit 🍋 Zitronen gehandelt, denn er ist nicht pflichtversichert, sondern freiwillig versichert – mit 🤪 gravierenden Folgen. Übrigens, die Krankenkassen nehmen es da sehr genau und 🔢 zählen selbst die Tage. Es zählt dabei auch, wenn der 🤵♂️ Gatte oder die 👰♂️ Gattin über den Partner familienversichert war. 🤪 Dumm nur, wer in der zweiten Berufshälfte zu lang privatversicherte war und zu spät oder zu kurz gesetzlich versichert war. Seit August 2017 entschärft eine Gesetzesänderung die 9/10-Regelung, allerdings nur für Eltern mit Kindern.
Ach ja, und dann muss er natürlich einen Rentenanspruch in der gesetzlichen Rente haben, sonst wird es ebenfalls nichts. Die Versicherungspflicht beginnt dann an dem Tag, an dem die Rente beantragt wird.
Was freiwillig Versicherte erwartet
Die Folgen für freiwillig Versicherte in der gesetzlichen Krankenkasse: Sie zahlen nämlich den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil in die gesetzliche Krankenkasse, ferner zahlen sie für alle anderen Einnahmen wie Miet- und Kapitaleinkünfte sowie die Riester-Rente. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen GKV hat eine viele Seiten lange Liste über alle Einkünfte, für die ein freiwillig gesetzlich Krankenversicherter zahlen muss – und diese Liste ist beängstigend lang. Sie bekommen natürlich die ihnen zustehende Hälfte von der Rentenversicherung. Um den Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung müssen sie sich schon selbst kümmern und bei der Rentenversicherung nachhaken.
Einkommensbelastungsquote
Zur Einkommensteuer kommen allerdings noch Verbrauchssteuern, wie die Mehrwertsteuer oder die Sektsteuer. Damit liegt die Einkommensbelastungsquote für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer-Haushalt bei 52,7 Prozent. Das heißt, von jedem verdienten Euro bleiben also nur 47,3 Cent zur freien Verfügung. In fast keinem anderen Land ist die Abgabenquote höher. Deutschland ist in der Beziehung Vize-Weltmeister.
Werbung
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich habe 1460€Rente davon gehen 260€ krankenkasse weg.
Der Rest ist miete Telefon Lebenshaltungskosten Versicherung Strom, ja gehe mit 72 immer noch arbeiten
Hallo Ingrid,
sind Sie freiwillig gesetzlich krankenversichert. Der Versicherungsbeitrag erscheint mir ziemlich hoch. Haben Sie schon über einen Wechsel der Krankenversicherung nachgedacht?
Auch als Rentner ist die Wahl der KV sehr wichtig. Ein anderer Punkt ist in Deutschland die Miete. Viel zu viele Rentner wohnen zur Miete. Das bedeutet die deutschen Regierungen der letzten 50 Jahre haben bei weitem nicht genug getan um Leuten Anreize zu bieten Eigentum zu erwerben. Hier ist Deutschland wahrscheinlich ein Schlusslicht in Europa. Selbst in Italien besitzen Rentner mehr Wohneigentum als in Deutschland. Fuer die Volksgemeinschaft ist es alles anders als sozial wenn dann Rentnern Mietbeihilfe gezahlt werden muss. Da waere es doch viel besser den sozialen Wohnungsbau fuer alle Berufstaetigen zu foerdern. Dieses hat zwar nichts direkt mit dem Anliegen der Leserin zu tuen, aber ich bin davon ueberzeugt dass viele Rentner ein besseres Auskommen haetten wenn Sie keine Miete zahlen muessten.