Werbung
Schätzungsweise siebeneinhalb Millionen Rentner leben von weniger als 1250 Euro im Monat, darunter 5,2 Millionen Frauen. Wer nicht privat vorgesorgt hat, ist arm dran.
Die Anfrage des Linke-Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch hat eine mediale Welle ausgelöst: Er fragte die Bundesregierung, wie hoch die durchschnittliche Netto-Rente ist und bekam als Antwort, dass 42,3 Prozent mit weniger als 1250 Euro monatlich auskommen müssen. Das betrifft vor allem Frauen, immerhin mehr als 53 Prozent aller Rentnerinnen in Deutschland. Dabei liegen viele sogar noch unter dieser Durchschnittsrente: Auf weniger als 1000 Euro Netto-Rente kommen 26,4 Prozent. Und wieder trifft es vor allem Frauen.
Rentner Hauptverlierer der Inflation
„Die Rentnerinnen und Rentner sind die Hauptverlierer der Inflation“, so Bartsch gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie müssen reale Kaufkraftverluste hinnehmen, weil die Rentenerhöhung 2023 unterhalb der Inflation blieb. Bartsch fordert deswegen eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung um zehn Prozent.
Was viele immer noch nicht wissen: Brutto-Rente ist nicht gleich Netto-Rente. Von der Brutto-Rente werden mehr als elf Prozent für Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Die Brutto-Rente von Männern betrug 2022 rund 1728 Euro, die von Frauen im Schnitt 1316 Euro.
Hoffentlich zusätzlich vorgesorgt
Wer nicht betrieblich oder privat vorgesorgt hat, sieht in der Rente dumm aus der Wäsche und muss jeden Euro umdrehen. Die Bundesregierung muss sich Gedanken machen über die finanzielle Absicherung im Alter. Das hat die Ampel zwar versprochen, bislang aber nicht eingehalten. Der Druck auf Bundesarbeitsminister Hubertus Heil wächst. Er hat deswegen vor kurzem erklärt, das seit Monaten angekündigte Paket zur langfristigen Absicherung der Rente bald auf den Weg bringen zu wollen. „Der Gesetzentwurf liegt vor und soll nach dem Haushaltsbeschluss zügig auf den Weg kommen; wir stabilisieren die Rente und sichern das Rentenniveau ab“, so Heil gegenüber der „Rheinischen Post“. Geplant ist eine bestehende Haltelinie für das Rentenniveau von 48 Prozent im Verhältnis zu den Löhnen langfristig zu sichern. Derzeit gilt diese sogenannte Haltelinie für das Absicherungsniveau der gesetzlichen Rente bis 2025. 2025 ist aber bald – und was dann?
Werbung