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Das Rentengefälle zwischen dem Saarland und Berlin West ist mit durchschnittlich 256 Euro bei Männern besonders groß, bei Frauen mit 549 Euro Differenz zwischen dem Saarland und Berlin So sieht die Rentenstatistik in Deutschland aus.
Die Deutsche Rentenversicherung hat ihre Statistik für 2022 veröffentlicht – und die enthält spannende Daten. So ist das „Rentenzugangsalter“ nach und nach gestiegen und liegt mittlerweile bei 64,2 (Frauen) und 64,1 (Männer) Jahren. Interessant ist auch das Rentengefälle zwischen den einzelnen Bundesländern: Die höchste Netto-Rente bekommen Rentner im Saarland, die niedrigste in West-Berlin; bei Rentnerinnen sieht es hingegen komplett anders aus, denn die höchsten Renten bekommen Rentnerinnen in Ost-Berlin und die niedrigsten im Saarland.
Wo die Renten am höchsten sind
Bundesland | Männer | Frauen |
---|---|---|
Saarland | 1440 | 707 |
Baden-Württemberg | 1427 | 859 |
Nordrhein-Westfalen | 1424 | 786 |
Berlin Ost | 1418 | 1256 |
Hessen | 1378 | 836 |
Sachsen | 1371 | 1147 |
Brandenburg | 1366 | 1167 |
Rheinland-Pfalz | 1356 | 772 |
Sachsen-Anhalt | 1353 | 1133 |
Thüringen | 1345 | 1137 |
Niedersachsen | 1344 | 796 |
Bayern | 1343 | 828 |
Schleswig-Holstein | 1330 | 829 |
Mecklenburg-Vorpommern | 1316 | 1152 |
Hamburg | 1305 | 919 |
Bremen | 1301 | 836 |
Berlin West | 1184 | 950 |
Netto-Rente nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung vor Steuern Quelle: Deutsche Rentenversicherung
Gefälle in Deutschland
Der vor kurzem erschienene Rentenatlas weist erstaunliche Zahlen aus. So bekommen der Deutschen Rentenversicherung zufolge Saarländer mit 1440 Euro durchschnittlich die höchste Netto-Rente in Deutschland ausbezahlt, gefolgt von Baden-Württemberg mit 1427 Euro. Schlusslicht ist West-Berlin mit 1184. Die höchsten Renten bekommen Ost-Berlinerinnen mit nur 1256 Euro, die niedrigsten Saarländerinnen mit 707 Euro. Der Abstand zwischen Männern und Frauen ist enorm. Warum er so groß ist, liegt an der Erwerbsbiografie von Frauen und Männer – und das gilt vor allem für West-Deutschland. In Ost-Deutschland waren weit mehr Frauen berufstätig und das auch länger als in West-Deutschland. Das wirkt sich natürlich bei den Renten aus.
Männer und Frauen – große Unterschiede
Das ist, wohlgemerkt, ein Durchschnitt. Der Unterschied zwischen Männer und Frauen ist immer noch gewaltig. Männer bekommen im Schnitt 1373 Euro netto vor Steuern, Frauen lediglich 890 Euro. Wobei der größte Unterschied gerade im Saarland existiert – mit 733 Euro, der geringste in Ost-Berlin.
Interessant – in den vergangenen Jahren ist das durchschnittliche Alter, in dem Altersrenten erstmalig in Anspruch genommen wurden, deutlich auf mittlerweile 64 Jahre gestiegen. 1997 beispielsweise gingen Männer bereits mit 62 Jahren in Rente.
Grund für den Anstieg des Renteneintrittsalters ist unter anderem das Auslaufen von zwei vorgezogenen Altersrentenarten. Die vorgezogenen Altersrentenarten konnten in der Vergangenheit teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch genommen werden, wie bei der Altersrente für Frauen oder bei der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit.
Rentenbezugsdauer gestiegen
Trotzdem erhöht sich die Rentenbezugsdauer, weil wir alle immer älter werden. Seit den 60er Jahren hat sie sich annähernd verdoppelt. Männer dürfen noch 18,2 Jahren erwarten, Frauen 21,7 Jahre.
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5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Lieber Helmut, was oft vergessen wird: Das westdeutsche Rentnerpaar bezieht überwiegend nur 1 Rente, weil die Ehefrau sich im Westen um Familie und Kinder gekümmert hat, während der Ehemann oftmals der Alleinverdiener war.
Im Osten mussten aber alle Frauen arbeiten und die Kinder kamen in die staatlichen Kinderkrippen, so dass ein Rentnerehepaar überwiegend 2 Renten beziehen müsste. Daraus folgere ich, dass das ostdeutsche Rentnerpaar trotz niedrigerer Rente im Osten oftmals mehr Rente zur Verfügung hat als das westdeutsche Rentnerpaar. Kann man das belegen? Gibt es Statistiken darüber?
Lieber Erwin,
das ist richtig. Die Lebenswirklichkeiten in Ost- und Westdeutschland der Generation, die jetzt in Rente geht oder schon gegangen ist, sieht ganz anders aus. Ich kenne keine Statistik, aber das will nichts heißen. Vielleicht weiß jemand aus der Runde mehr.
Es würde vor allem der Zufriedenheit der ostdeutschen Mitbürger zugute kommen und das Zusammenwachsen von Ost und West fördern. Vielleicht sollte sich mal der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages damit beschäftigen. Ich werde diese Frage mal an unseren Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Middelberg von der CDU herantragen.
Da kann ich etwas beitragen . Mein Mann als Maurer verdiente im Monat , 48 Std. Woche , 380,00 DDR Mark (1961) Es gab Arbeitsplicht. Zu dieser Zeit war ich im Krankenhaus als Hilfsschwester tätig . Mein Lohn 280,00 DDR MARK , 48 Std. Woche. Im Rörenwerk verdient man mehr.Im Oktober 1962 begann ich dort meine Tätigkeit. Mein Stundenlohn ( kann ich belegen ) 0,87 DDR Mark,nach ein paar Jahren 0,92 DDR Mark u.s.w. 1989 war mein Lohn gerade so über 600,00 DDR Mark . Mein Mann 680,00 . Nach der Wende wurde das Röhrenwerk , mit 1800 Beschädigten, obwohl noch Aufträge für 8 Jahre bestanden plattgemacht , als Erster Betrieb . Erstmals arbeitslos , dann 7 Jahre Saisonarbeit für Ferrero , 10 Westmark Stundenlohn. September 2001 ,nach über 40 Jahren Volltags Arbeitszeit , betrug meine erste Rente 640,00 Westmark. Die Ostdeutschen Rentner sind dieses Jahr nach der im Juli 2022 Rentenerhöhung , erst bei 100 % angekommen . Ich hatte 6,8 % eigenen Abzug da ich etwas eher in Rente ging. Noch eines ab 1962 immer in Leistung gearbeitet.
Ach noch etwas Wichtiges mit meiner jetzigen Rente bin ich bei folgender Rente angekommen Brutto 1264,06. — Netto 1125,66