Nur 1543 Euro Rente nach 45 Jahren

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Rentner bekommen nach 45 Versicherungsjahren im Schnitt nur 1543 Euro Rente. Wobei der Unterschied zwischen Männern und Frauen einige Hundert Euro ausmacht.

Linksfraktionschefs Dietmar Bartsch wollte es von der 🇩🇪 Bundesregierung einmal genau wissen, wie viel denn jemand im Durchschnitt bekommt, der 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat: Es sind lediglich 1543 Euro 💶 monatlich, so die Antwort des Bundesarbeitsministeriums. Herunter gebrochen auf 👨‍🦰👨‍🦰Männer und 👩‍🔧👩‍🔧 Frauen, auf Rentner und Rentnerinnen, beträgt der Unterschied mehrere hundert Euro. Laut Bundesarbeitsministerium bekommen Männer eine Rente von durchschnittlich 1637 Euro, Frauen von 1323 Euro monatlich.

Bartsch fordert deswegen von der Bundesregierung „in diesem Jahr eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent als Inflationsausgleich für alle Rentner“. Es dürfe nicht sein, „dass Minister, Staatssekretäre und Pensionäre 3000 Euro Inflationsprämie kassieren, aber Rentner real weiter Kaufkraft verlieren“. Die Rentenerhöhung zum 1. Juli um 4,39 Prozent im Westen und um 5,86 Prozent im Osten Deutschlands kann die Inflation von 6,4 Prozent (Juni-Wert) bei weitem nicht ausgleichen.

Was die „Rheinpfalz“ zu „dieser“ Rente schreibt:

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Das gesetzliche Rentenniveau ist zu niedrig. Durchschnittlich 1543 Euro Altersgeld pro Monat aus der gesetzlichen Rentenversicherung nach 45 Versicherungsjahren? Das ist zu wenig. Außerdem haben vor allem ehemals Niedrigverdiener und Frauen noch weniger. Die meisten Neurentner erreichen die 45 Versicherungsjahre gar nicht – und das vor dem Hintergrund einer galoppierenden Inflation und … Um den Lebensstandard halten zu können, muss die Altersvorsorge auf mehrere Beine gestellt werden … „

Durchschnittsrente fällt mager aus

Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn nicht jeder Rentenversicherte bringt es auf 45 Jahre. Die übergeordneten Durchschnittszahlen sehen weit bescheidener aus, wie das Portal „Sozialpolitik aktuell“ ermittelt hat:

  • Frauen in Westdeutschland kommen nur auf 809 Euro durchschnittlich ausgezahlter Rente,
  • Frauen in Ostdeutschland auf 1072 Euro,
  • Männer in Ostdeutschland auf 1143 Euro und
  • Männer in Westdeutschland auf 1218 Euro.
Durchschnittliche Zahlbeträge in €/, West- und Ostdeutschland, nach Geschlecht

Durchschnittliche Zahlbeträge in Euro in West- und Ostdeutschland, nach Geschlecht Quelle: Sozialpolitik aktuell

Viele verlassen sich auf gesetzliche Rente

Wer nicht selbst zusätzlich vorgesorgt hat, sieht sich mit Altersarmut konfrontiert. Allerdings liegt der Verbreitungsgrad betrieblicher Altersvorsorge beispielsweise laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) lediglich zwischen 40 und 66 Prozent.  Das heißt umgekehrt, die Hälfte der Deutschen sorgt betrieblich nicht fürs Alters vor und verlässt sich auf die gesetzliche Rente.

Altersarmut programmiert

Die Zahl der armen Rentner wird steigen, weil das Rentenniveau sinkt und mehr Beschäftigte mit lückenhafter Erwerbsbiografie Rente beantragen werden. In den kommenden zehn Jahren könnte sich der Anteil also deutlich erhöhen.

Von Grundsicherung kann niemand leben

Wer sich die Durchschnittsrenten genau anschaut, wird schnell feststellen, dass sich davon nicht leben lässt. Wenn die Durchschnittsrenten weiter sinken, erhöht sich zwangsläufig die Zahl der verarmten Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Das ist das große Thema. Die Linke hat deswegen recht, wenn sie immer wieder darauf hinweist. Eigentlich wäre das Aufgabe der SPD, die sitzt aber in der Regierung.

Armutsgefährdung in München

Rentnerinnen und Rentner in Großstädten mit hohen Mieten trifft es ganz besonders. München ist da keine Ausnahme: „Mit einem bayerischen Durchschnittseinkommen lebt es sich in der Uckermark gut, im Münchner Umland nicht“, bringt es Verena Bentele, die Präsidentin des Sozialverbands VdK auf den Punkt. Die Armutsgefährdungsschwelle liege im Bundesdurchschnitt bei 1145 Euro, in Bayern laut VdK bei 1237 Euro und in München bei 1660 Euro. Deswegen will der VdK eine stärker regionale Unterscheidung in punkto Sozialleistungen.

Hartz IV / Grundsicherung im Alter bedeuten nicht Armut, behauptet unser neuer Gesundheitsminister @jensspahn . 416 € im Monat – das hat nichts mit Würde zu tun. Das ist unmenschlich für alle Rentner, die unser Land aus Trümmern wieder aufgebaut haben. pic.twitter.com/TRNie9Dsdd

— LichtBlick Seniorenhilfe e.V. (@lichtblick_sen) March 14, 2018

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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