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Bald ist Ostern, höchste Zeit, mit dem Backen des Oster-Striezels zu beginnen. Warum jetzt die richtige Zeit dafür ist und wie ein echt böhmischer Striezel gelingt?
Ostern steht vor der Tür. Jede Familie hat so ihren Brauch – meine den Striezel. In Böhmen gehörte er einfach zur Oster- und Weihnachtstradition dazu. Im Grund genommen geht es dabei um einen Hefezopf, aber anders als üblich, ist der böhmische Striezel dreilagig. Die unterste Lage ist vierfach geflochten, die mittlere dreifach und die oberste zweifach.
Drei Lagen etwas Besonderes
Wie gelingt so ein echt böhmischer Striezel am besten? Dazu ein bewährtes Rezept. Zur Vorwarnung: Bei Hefegebäck muss die Bäckerin oder der Bäcker etwas Geduld mitbringen und eine gut ausgebildete Feinmotorik.
Warum die drei Lagen? Angeblich soll die Form des Striezels – in Tschechisch vánočka – an ein eingewickeltes Jesus-Kind erinnern. Der Striezel ist auch Symbol für Anfang und Ende, sprich Geburt und Tod.
Was ist Powidl?
Übrigens, zu so einem Striezel schmeckt Powidl (Zwetschgenmus) ganz hervorragend dazu – aber das ist wieder eine andere Geschichte. Powidl ist kein Pflaumenmus, denn für Powidl braucht’s Zwetschgen, die dann mit etwas Essig dick eingekocht werden. Böhmische Küche ohne Powidl ist kaum vorstellbar, denn Powidl wird zu vielen Mehlspeisen gereicht.
Noch ein Tipp: Wer keine frische Hefe zuhause hat, kann Hefe auch selbst herstellen. Die „Bunte“ hat ein Rezept dafür ins Netz gestellt. Es braucht dafür nur Bier, Mehl und Zucker. Aber lest selbst. Esus muss auch keine frische Hefe sein – Trockenhefe geht auch.
Ein Anleitung fürs Flechten gibt’s in Youtube:
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Rezept für einen böhmischen Striezel
Böhmischer Striezel
Kochutensilien
- Küchenmaschine mit Rührhaken
- Nudelbrett
Zutaten
- 500 g Mehl normalerweise Weizenmehl, geht aber auch mit Dinkelmehl
- 250 ml Milch lauwarm
- 42 g Frischhefe
- 1 TL Zucker
- 1 geriebene Zitronenschale von einer Zitrone
- 60 g Zucker
- 1 TL Salz
- 100 g Butter zerlassen, lauwarm
- 50 g Rosinen
- 1 Eigelb für die Glasur
Anleitungen
- Das Besondere am böhmischen Striezel ist die „kalte Führung“: Der Hefeteig wird „kalt“ geführt, das heißt, er darf sich im Kühlschrank entfalten. Der Teig geht wesentlich langsamer auf mit der Folge, dass er feinporiger wird. Weiterer Vorteil – der Teig lässt sich leichter verarbeiten, was gerade beim dreilagigen Striezel wichtig ist.
Am Vorabend
- Zwei Drittel des Mehls in eine Schüssel sieben
- Mulde formen
- Hefe in einer Tasse zerbröseln
- Mit einem TL Zucker und wenig lauwarmer Milch verrühren
- Die Mischung in die Mulde geben
- Mit Mehl bestäuben
- 10 bis 15 Minuten gehen lassen
- Die Mehlschicht muss Risse bekommen
- Restlichen Zucker, lauwarme Milch, Salz und Rosinen zugeben
- Butter zerlassen und lauwarm zugeben
- Mit der Rührmaschine oder Kochlöffel schlagen
- Der Teig muss Blasen werfen und sich von der Schüssel lösen
Hefeteig gehen lassen
- Hefeteig ins Warme stellen und 30 Minuten gehen lassen
Zöpfe flechten
- Wer es einfach will, macht zwei dreisträngige Zöpfe und einen zweisträngigen Zopf.
- Interessanter sieht es mit der Variante 4 – 3 – 2 aus (siehe Video)
- Zur Variante 4 – 3 – 2:
- Teig halbieren.
- Aus der einen Hälfte Unterarm lange Stränge formen und zum Zopf flechten
- Aus zwei Drittel von der anderen Hälfte drei Stränge formen
- Aus dem Drittel einen zweisträngigen „Zopf“ flechten
- Das Backblech mit Backpapier auslegen
- Den Zopf (auf dem Blech) mit Alufolie umhüllen (oder in eine Plastiktüte geben)
kalte Führung
- Im Kühlschrank 8 bis 12 Stunden ruhen lassen
Backen
- Am Morgen Zopf im Warmen noch einmal 30 Minuten gehen lassen
- Mit Eigelb bestreichen
- Im vorgeheizten Ofen auf der vorletzten (2. von unten) Schiene 10 Minuten bei 200 °C und 35 min bei 170 °C (Ober- und Unterhitze) backen
- Wenn nötig: Damit er oben nicht schwarz wird, nach etwa 30 Minuten Zopf mit Alufolie abdecken - oder Temperatur leicht senken. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Gegen Ende der Backzeit mit einem Holzspießchen testen, ob der Striezel schon fertig ist. Am Spießchen darf nichts mehr hängenbleiben.
Notizen
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