Digitales Rentenkonto lässt auf sich warten

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Das digitale Rentenkonto bleibt Zukunftsmusik. Vielleicht kommt es 2025. Dabei schraubt die Bundesregierung schon seit 2017 daran herum. Das digitale Rentenkonto soll ein Portal für die gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge sein. Herausgekommen ist bislang nur heiße Luft.

Rentenkonto für alle ab 2024?

Schon Ende 2023 sollte das Portal in Betrieb gehen, davon kann mittlerweile nicht mehr die Rede sein. Für andere Länder, darunter Dänemark ist das eine Lachnummer, denn die Dänen haben das schon lange. In Dänemark ist das „Rentenkonto für alle“ längst selbstverständlich, Deutschland ist immer noch am „evaluieren“. Auf der Seite borger.dk können die Dänen die meisten Verwaltungsakte sogar digital organisieren, was hierzulande noch Zukunftsmusik ist.

Wie das Magazin „jetzt“ der Deutschen Rentenversicherung berichtet, wird sich der flächendeckende Einsatz eines digitalen Rentenkontos weiter verzögern. „Jetzt“ schreibt: „Der Zeitplan sieht vor, dass das Portal Ende 2022 in den Testbetrieb geht. Die Teilnahme für die Vorsorgeeinrichtungen ist zunächst freiwillig, die Deutsche Rentenversicherung Bund hofft auf Kandidaten aus allen drei Säulen der Vorsorge. Wann das Angebot flächendeckend zur Verfügung stehen wird, ist derzeit offen. Der Stichtag soll im Zuge einer Evaluation des Testbetriebs festgelegt werden. Vor 2024 sei damit nicht zu rechnen.“

Rückstand bei der Digitalisierung

Die Deutsche Rentenversicherung hat extra für das digitale Rentenkonto eine Frage-und-Antwort-Seite eingerichtet. Die Antworten fallen allerdings ziemlich vage aus. Die Digitalisierung Deutschlands lässt also noch lange auf sich warten, zumindest in punkto Rentenübersicht.

Für den Bau der digitale Renteninformation und die Startphase waren einmal 18,6 Millionen Euro bis 2023 veranschlagt, mittlerweile liegt die Planung bereits bei 20 Millionen. Die Kosten für den laufenden Betrieb von 2024 an sollen bei rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr liegen.

Glückliche Skandinavier

In Dänemark beispielsweise ist jeder Bürger seit November 2014 bei der Digitalen Post angemeldet und erledigt vieles online – vom Umzug-Melden bis zum Antrag auf Kinderbetreuung. Deutschland ist da meilenweit entfernt. Wie der Staat mit seiner Altersvorsorge umgeht, kann der dänische Bürger natürlich auch jederzeit einsehen und nachvollziehen auf der Seite der Arbejdsmarkedets Tillægspension ATP oder auf der Seite pensionforalle. Das, worüber die Deutschen reden, praktizieren die Dänen längst. Im Gegensatz zu Deutschland, ist die ATP aber weitgehend unabhängig vom Staat – und somit ihrem Zugriff entzogen. Im Gegensatz zu Deutschland zahlen die Arbeitgeber mit zwei Drittel auch den Löwenanteil in die betriebliche Altersvorsorge.

Excel als Alternative

Was tun bis 2025? Wie wäre es mit Eigeninitiative in punkto Rentenübersicht?  Dafür gibt es ein einfaches Mittel: eine Excel-Tabelle. Jeder kann in diese Tabelle alle Daten selbst eintragen, Excel summiert die Zahlen auf. Wer diese Tabelle ständig aktualisiert, hat problemlos einen Überblick über seine Altersvorsorge. Ach ja, Excel. Das ist ein Tabellenkalkulationsprogramm von Microsoft – das zu Lernen ist kein Zauberwerk. Viele Windows-Nutzer dürften vermutlich bereits Excel auf ihrem Rechner haben. Die Bundesregierung könnte ja jedem ein Exemplar schenken. Wie wäre es denn, wenn der Staat statt in ein Rentenkonto zu investieren, in Finanzwissen investieren würde, wie es ja schon seit langem von Wirtschaftlern gefordert wird? Bislang sind alle derartigen Vorstöße im Sande verlaufen – oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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