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Renten-Skandal in Deutschland: Warum eine Mutter von 1991 weniger wert ist als eine von 1993. Gleiche Mütterrente für alle Mütter!
Stellen Sie sich zwei Mütter vor. Beide haben mit gleichem Einsatz ihre Kinder großgezogen. Doch wenn es um die Rente geht, behandelt der Staat sie, als wären ihre Leistungen unterschiedlich viel wert. Eine Mutter, deren Kind 1991 geboren wurde, erhält nur 2,5 Rentenpunkte. Eine Mutter, deren Kind 1993 zur Welt kam, bekommt 3 volle Punkte. Das ist keine Kleinigkeit, sondern eine Ungerechtigkeit, die Millionen Frauen monatlich bares Geld kostet.
CSU-Chef Markus Söder nennt diese Zwei-Klassen-Behandlung beim Namen und will sie beenden: Im ARD-Sommerinterview (August 2025) positionierte sich der bayerische Ministerpräsident unmissverständlich als Anwalt der betroffenen Frauen: „Wir haben uns bei der Rente, bei der Mütterrente für neun Millionen Frauen durchgesetzt.“
Die Lösung soll die „Mütterrente III“ sein, die im Rahmen des Rentenpakets 2025 beschlossen wurde. Das Ziel: Die vollständige Gleichstellung aller Mütter, unabhängig vom Geburtsjahr ihrer Kinder.
Was bedeutet das konkret?
- Wer ist betroffen? Mütter und Väter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden.
- Was ändert sich? Sie erhalten künftig einen halben Rentenpunkt mehr – also 3 statt 2,5 Punkte pro Kind.
- Wie viel Geld ist das? Nach aktuellem Stand ein Plus von 20,40 Euro pro Monat und Kind (Stand August 2025).
Söder mit klarer Ansage an die Kritiker
„Ich finde es schäbig, dass so viele Leute mit höchsten Pensionen und Einkommen über normale Leute, die ihr Leben lang ordentlich gearbeitet haben, so reden“, äußert sich der bayerische Ministerpräsident im Sommerinterview der ARD.
Der Haken: Kosten und technische Umsetzung
- Kosten: Die Gerechtigkeit hat ihren Preis. Die Deutsche Rentenversicherung schätzt die jährlichen Kosten auf rund fünf Milliarden Euro, finanziert aus Steuermitteln. Ökonomen und das Institut für Weltwirtschaft kritisieren die hohe Belastung für den Bundeshaushalt.
- Umsetzung: Ein noch größeres Problem ist die Umsetzung – die Deutsche Rentenversicherung hält den ursprünglich geplanten Start zum 1. Januar 2027 für unmöglich. Die technische Implementierung sei aufwändig.
– Realistischer Start: Frühestens 2028.
– Der Grund: Über 10 Millionen Rentenkonten müssen einzeln geprüft und manuell neu berechnet werden.
– Wichtige Info: Die Regierung hat zugesichert, dass die Zahlungen rückwirkend erfolgen, sollte es zu Verzögerungen kommen.
Sieg für die Gerechtigkeit mit Verspätung
Für Frauen, die in den 80er- und frühen 90er-Jahren Kinder bekamen, war die Lage prekär: kaum Betreuungsplätze, oft erzwungener Verzicht auf die eigene Karriere. Die Mütterrente III ist mehr als nur ein finanzieller Ausgleich – sie ist eine späte Anerkennung ihrer Lebensleistung.
Auch wenn die Mühlen der Bürokratie langsam mahlen, ist die Botschaft klar: Die Ungleichbehandlung von Müttern im Rentensystem hat ein Ablaufdatum.
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