Ausgezahlte Durchschnittsrente nur 1007 Euro

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Wer den jüngsten Rentenbericht liest, dürfe erschrecken: Im Schnitt bekommen Rentner nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung nur 1007 Euro ausbezahlt. Was in der Statistik noch drin steht.

Zwar sind die „Rentenzahlbeträge“ zum Jahresende 2023 um durchschnittlich 4,6 Prozent gestiegen, aber die absolute Höhe ist doch erschreckend. Denn im Durchschnitt aller Rentnerinnen und Rentner bleiben nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung nur 1007 Euro übrig, die am Monatsende von der Deutschen Rentenversicherung überwiesen werden, so steht es im Jahresbericht 2023 der Deutschen Rentenversicherung – nachlesbar von jedermann und jederfrau (auf Seite 21).

Unterschiede zwischen Mann und Frau

Das ist wohlgemerkt eine Durchschnittszahl, aber selbst, wer tiefer blickt, muss zwangsläufig erschrecken: Die durchschnittliche Altersrente liegt lediglich bei 1102 Euro, wobei Frauen mit 908 Euro noch deutlich weniger bekommen als Männer mit 1348 Euro. Richtig mau sieht es für Erwerbsminderungsrentner aus – sie bekommen lediglich 978 Euro überwiesen.

Renteneintrittsalter steigt

Parallel dazu arbeiten Rentenzahlerinnen und -zahler deutlich länger, bis sie ihre Rente bekommen. So ist in den vergangenen Jahren das durchschnittliche Alter, in dem Altersrenten erstmalig in Anspruch genommen wurden, deutlich gestiegen: von 62,3 Jahren im Jahr 2000 auf 64,4 Jahre im Jahr 2023.

Angesichts dieser Zahlen dürfte klar sein, dass es schwierig ist, Renten zu kürzen oder von der Lohnentwicklung abzukoppeln, denn schon heute leben viele Rentnerinnen und Rentner an der Armutsgrenze. Es dürfte ferner klar sein, dass keine und keiner mit der gesetzlichen Rente große Sprünge machen kann. Es braucht dringend eine betriebliche und private Altersvorsorge, um nicht in die Altersarmut zu fallen.

Wo bleibt die Rentenreform?

Das Statistische Bundesamt gab laut „Münchner Merkur“ im Oktober 2023 bekannt, dass 40 Prozent der Erwerbstätigen über 65 Jahre ihren Lebensunterhalt nur durch Arbeitseinkommen bestreiten konnten. Ihre Renten hätten also nicht zum Leben ausgereicht. 2021 habe ein Viertel der Rentner und Rentnerinnen weniger als 1.000 Euro monatlich netto zur Verfügung gehabt.

Die beiden anderen Säulen der Altersvorsorge hätte schon längst reformiert werden müssen, was die bisherigen Regierungen versäumt haben – anders als in den Nachbarländern, darunter Österreich, die Niederlande und Schweden.

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Von einer echten Rentenreform sind wir meilenweit entfernt. Die deutsche Rente ist erbaermlich. Das System koennte jedoch mit einigen wenigen Stellschrauben verbessert werden.Hier einige Beispiele:
    1.Rentenversicherungspflicht fuer alle, 2. Verdoppelung der Beitragsbemessungsgrenze,3.Versicherungspflicht fuer mindestens 35 Beitragsjahre,4. keine Fruehverrentung, 5. Betriebliche Altersversorgung mit mindestens 10% Zusatzrente nach 35 Versicherungsjahren. Dann wuerde die Rentenhoehe 58% des letzten Verdienstes betragen was immer noch niedriger ist als das was Beamte in Deutschland fuer ihren Ruhestand bekommen. Ohnehin verstoesst das deutsche Rentensystem gegen das Gleichbehandlungsprinzip. Beamte bekommen mindstens 71% ihres frueheren Verdienstes als Ruhestandsbezuege waehrend sich Rentner zur Zeit mit 48% begnuegen muessen. Da kann man nur sagen:“Armes Deutschland !“

    Antworten
  • Helmut Achatz
    13. Oktober 2024 17:14

    Richtig, von den Idealen der Französischen Revolution „liberté, égalité, fraternité“ sind wir weit entfernt. In der Altersvorsorge gibt es immer noch das Zwei-Klassen-System.

    Antworten

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Helmut Achatz

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