Werbung
Die Leistung mancher Mütter zählt für die Rente weniger als die anderer Mütter. Gerecht sieht anders aus. Das will Schwarzrot ändern und wird von einigen angefeindet.
Stellen Sie sich zwei Mütter vor, die ihre Kinder mit demselben Einsatz großgezogen haben. Doch wenn es um ihre Rente geht, werden sie vom Staat ungleich behandelt. Der Grund ist eine willkürliche Stichtagsregelung:
- Mutter A (Kind geboren 1991): Erhält nur 2,5 Rentenpunkte pro Kind.
- Mutter B (Kind geboren 1993): Erhält die vollen 3,0 Rentenpunkte pro Kind.
Dieser „Renten-Skandal“ kostet Millionen Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, monatlich bares Geld und sendet das Signal aus, ihre Lebensleistung sei weniger wert.
Die aktuelle Lage (Stand Oktober 2025)
Mit einem Rentenpunktwert von 40,79 Euro bedeutet das für die Betroffenen derzeit eine monatliche Differenz von rund 20,40 Euro pro Kind (0,5 Rentenpunkte).
💡 Mütterrente III für volle Gerechtigkeit
Die schwarzrote Koalition hat die Beendigung dieser Ungerechtigkeit im Rahmen des Rentenpakets 2025 beschlossen. Die sogenannte Mütterrente III soll die Kindererziehungszeiten für alle Mütter (und Väter) von vor 1992 geborenen Kindern auf volle drei Rentenpunkte anheben.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) positionierte sich im ARD-Sommerinterview (August 2025) unmissverständlich als Anwalt dieser Frauen: „Wir haben uns bei der Rente, bei der Mütterrente für neun Millionen Frauen durchgesetzt.“
Was bedeutet die Mütterrente III konkret für Sie?
| Merkmal | Vorher (Kinder vor 1992) | Neu (Mütterrente III) | Mehrwert pro Kind |
| Anerkannte Erziehungszeit | 2,5 Jahre | 3,0 Jahre | 0,5 Jahre |
| Rentenpunkte | 2,5 EP | 3,0 EP | + 0,5 EP |
| Monatliches Plus (brutto) | 101,98 € | 122,37 € | 20,40 € |
„Schweigegeld“ oder späte Anerkennung?
Die geplante Gleichstellung wird von Ökonomen und Teilen der Opposition scharf kritisiert, insbesondere wegen der Finanzierung aus Steuermitteln (geschätzte 5 Milliarden Euro jährlich).
- Kritik von links: Grünen-Chefin Franziska Brantner verteufelte die Reform auf dem bayerischen Landesparteitag in Erlangen als „Schweigegeld“. Sie kritisierte, dass Milliarden aus dem Sondervermögen für „Söders Wahlgeschenke“ statt für Investitionen in Infrastruktur, Schulen oder die Bahn ausgegeben würden.
- Kritik von Ökonomen: Auch Ifo-Chef Clemens Fuest forderte, die Mütterrente III zu stoppen. Er plädiert stattdessen für umfassende Sozialreformen, um die steigenden Beitragszahlungen zu entlasten.
- Söder kontert die Kritiker: Der bayerische Ministerpräsident reagierte verärgert auf die Kritik der Ökonomen und Opposition: „Ich finde es schäbig, dass so viele Leute mit höchsten Pensionen und Einkommen über normale Leute, die ihr Leben lang ordentlich gearbeitet haben, so reden.“
⏳ Der Haken: Starttermin erst 2028
Obwohl der politische Wille da ist, bremst die Bürokratie die Umsetzung:
- Technisches Problem: Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hält den ursprünglich geplanten Start zum 1. Januar 2027 für unmöglich.
- Der Grund: Mehr als zehn Millionen Rentenkonten müssen einzeln geprüft und manuell neu berechnet werden.
- Realistischer Start: Die DRV hält frühestens 2028 für realistisch.
Das Wichtigste für Betroffene:
Die Regierung hat zugesichert, dass die erhöhten Zahlungen rückwirkend erfolgen, sollte es zu Verzögerungen kommen.
💬 Was denken Sie?
Die Mütterrente III ist für Frauen, die in den 80er- und frühen 90er-Jahren Kinder bekamen, mehr als nur ein finanzieller Ausgleich – sie ist eine späte Anerkennung ihrer Lebensleistung in einer Zeit mit kaum Betreuungsplätzen.
Teilen Sie uns Ihre Meinung mit:
Ist die Mütterrente III eine notwendige und längst überfällige Geste der Gerechtigkeit oder eine teure und unzeitgemäße „Wahlgeschenk“-Politik?
👇 Hinterlassen Sie einen Kommentar!
Mit unserem Newsletter auf dem Laufenden bleiben
Einfach jetzt kostenlos abonnieren
Werbung


