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Rentnern drohen Kürzungen ihrer Rente durch die Sozialkassen, denn Kranken- und Pflegeversicherung wird immer teurer.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen gehen auf dem Zahnfleisch: Das Defizit wächst und die Kosten laufen aus dem Ruder. Sie werden gar nicht umhinkönnen, als die Beiträge zu erhöhen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm prognostiziert, dass allein die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung in den kommenden zehn Jahren von 16,3 auf 19,3 Prozent steigen könnten. Parallel dazu dürften auch die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen – von jetzt 4,0 Prozent (Kinderlose) auf künftig fünf oder sechs Prozent. Aus den Analysen für die DAK-Gesundheit gehe hervor, dass die Kassenbeiträge schon 2025 voraussichtlich um 0,6 Prozentpunkte auf 16,9 Prozent ansteigen werden.
Ein Viertel geht an die Krankenkasse
Das heißt, Rentnerinnen und Rentner werden dann 24 oder gar 25 Prozent ihrer Rente bei der Krankenkasse abliefern müssen. Das gilt zumindest für Betriebsrentnerinnen und -rentner, denn die zahlen die vollen Beiträge, sprich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil, gemildert nur durch einen Freibetrag. Dazu kommt noch die Steuer, die vor allem Rentnerinnen und Rentner mit einer höheren Rente trifft.
Betroffen sind freilich nicht nur Rentnerinnen und Rentner, sondern auch Angestellte und Arbeitgeber in Deutschland. Auf sie kommt eine Sozialabgabenlawine zu. Bis 2035 könnten die Beiträge der verschiedenen Versicherungszweige insgesamt um 7,5 Punkte auf 48,6 Prozent steigen, so das Berliner IGES-Institut.
Krankenversicherung muss reformiert werden
Deswegen fordert Storm einen Stabilitätspakt für die gesetzliche Krankenversicherung. Den Kassen müssten die Ausgaben für die Versicherung von Menschen mit Bürgergeld vom Bund erstattet werden. Der Bundeszuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung müsse jährlich steigen.
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