Alpenlängsung Tag 6

Von Wolkenstein, nach Bozen, Meran, Mals im Vinschgau bis nach Zernez und Davos – andere Sprache, andere Berge, andere Währung, sprich von Italien in die Schweiz.

Die Fahrt von Wolkenstein führt uns an Bozen und Meran vorbei Richtung Vinschgau. Aber statt über den Reschenpass geht es nach Westen Richtung Schweiz, wo kurz nach der Grenze das Kloster St. Johan Müstair zu einem Besuch einlädt. Das Kloster gehört seit 1983 zum Unesco Welterbe – nicht von ungefähr, zählt es doch zu einem der ältesten Klöster in Europa. Die Bauhölzer für das Koster wurden bereits 775 gefällt, ein Jahr nach der Körnung Karls des Großen zum Langobardenkönig. Noch heute leben leben Nonnen im Kloster im geregelten Rhythmus des benediktinischen „ora et labora et lege“ – „bete und arbeite und lese“.  Die Wandmalereien aus dem Frühmittelalter und die romanische Bilderwelt in der Klosterkirche sind noch weitgehend erhalten. Die Gründung des Klosters geht auf Karl den Großen zurück: Einer Legende zufolge geriet er nach seiner Krönung zum König der Langobarden auf dem Umbrailpass in einen Schneesturm. Als Dank für seine Errettung soll er das Kloster St. Johan gestiftet haben. Der 800 zum Kaiser gekrönte Karl der Große ist immer noch als Stuckstatue in der Klosterkirche zu bestaunen – zu bestaunen gibt es im Kloster aber auch noch etwas Anderes: Votivgaben von Pilgern, die sich für die Heilung von einer Krankheit bedankten, darunter sind Beine, Arme und Herzen.

Alpenlängsung Tag 6

Da uns noch etwas Zeit blieb bis zum Einchecken im Hotel Adler in Zernez, entschlossen wir uns, über den Flüelapass nach Davos zu kurven, schließlich wollten wir uns selbst ein Bild vom sommerlichen Davos machen. So spektakulär der Nobelskiort vielleicht im Winter sein soll, so unansehnlich sieht Davos im Sommer aus: kein Weltwirtschaftsforum, keine High-Society, kein Schnee und kein Medienrummel. Das Jakobshorn, der Davoser Hausberg, erscheint im Sommer auch unspektakulär. Nach einem Cappuccino für sieben Euro geht’s zurück nach Zernez zu unserer Unterkunft im „Adler“ – vorbei an Dreitausendern und Wildbächen.

Natur sich selbst überlassen

Zernez liegt am Rand des Schweizer Nationalparks (Parco Nazionale Svizzero). Er ist nach eigenem Bekunden der älteste Nationalpark der Alpen. Die Gründer des schweizerische Nationalpark wollten ein Schutzgebiete mit unberührter Natur schaffen, was ihnen gelungen ist. Der Mensch muss sich total zurücknehmen, entsprechend streng sind die Restriktionen.

So viel für heute – morgen geht’s weiter in nach Sumvitg

A revair (in rätoromansisch auf Wiedersehen)