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Es sind zwar nur 36 Kilometer von Plan de Gralba bis zur Talstation der Seilbahn zur Marmolada – die aber haben es in sich. Erst geht es hinauf auf den Sella-Pass, dann weiter zum Fedaia-Pass.
Grödner Joch, Sella Joch und Fedaia Joch haben sich zum Hotspot für Biker und Rennradfahrer entwickelt: Ein Pulk folgt auf den nächsten, gelegentlich verirrt sich ein Mountainbiker auf der Pass-Route. Autofahrer müssen die Augen vorne und hinten haben, um keinen zu übersehen. Wehe ein Bus muss einen Radler überholen, dann staut sich der Verkehr.
Alpenlängsung Tag 5
Es lohnt sich dennoch, die Serpentinenfahrt von Wolkenstein bis zur Marmolada-Talstation auf sich zu nehmen, denn die Marmolada gehört zu den absoluten Highlights der Alpen. Das Panorama von der Terrasse der Bergstation ist atemberaubend – wer auf 3.265 Meter den Blick schweifen lässt, erkennt im Hintergrund die Ötztaler Alpen, erkennt die Sella-Gruppe von der Rückseite sowie den Langkofel, den Monte Cristallo und den Monte Civetta.
Für 35 Euro auf 3265 Meter
Für 35 Euro bringt die Seilbahn Touristen in drei Etappen auf den Gipfel der Marmolada. Dafür haben Hunderte von Ingenieuren und Bauarbeitern sieben Jahre lang geplant, Felsen gesprengt, betoniert und Material geschleppt. Mit dem des dritten Seilbahnabschnitts war der Weg frei für die Fahrt zum Gipfel. Wer mit Gondel von Rocca Pietore zum Gipfel fährt – von 1450 auf 3265 Meter -, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus – und das Staunen gilt dem Panorama und der Ingenieursleistung der Seilbahnpioniere.
Schauplatz im Ersten Weltkrieg
Die Marmolada war im Ersten Weltkrieg Schauplätz blutiger Kämpfe zwischen Österreich-Ungarn und Italien. Zur Erinnerung an diesen Krieg richtete die Gründerfamilie Vascellari auf Mittelstation ein Museum ein, um den Besuchern das Grauen erahnen zu lassen. Das Museum wurde 2015 auf insgesamt 300 Quadratmeter erweitert. Die Ausstellung präsentiert Erinnerungsstücken, Waffen, Uniformen, Fundstücken und Dokumenten. Im integrierten Kino flimmert der Schwarzweißfilm „Berge in Flammen“ von Luis Trenker über die Leinwand, in dem Trenker seine persönlichen Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg filmisch verarbeitet. Es lohnt sich, Trenkers Film noch einmal aus dem Archiv zu holen – Youtube macht’s möglich.
So viel für heute – morgen geht’s weiter in die Schweiz nach Graubünden.
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