Sollten Vermieter ein Mietkonto führen?

Finanzen

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Ruhestand heißt nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Rentner müssen sich weiter um ihre Finanzen kümmern, vor allem wenn sie gleichzeitig Vermieter sind. Ein Mietkonto könnte ihnen aber Arbeit abnehmen. Die Vor- und Nachteile.

Wer Vermieter ist, sollte prüfen, ob sich die Führung eines Mietkontos anbietet. Was sind die Vor- und Nachteile, die mit diesem Konto verbunden sind?

Abgrenzung zum Kautions- und Rücklagenkonto

Beim Begriff Mietkonto denken die meisten Menschen an ein Kautionskonto. Doch das treuhänderisch geführte Mietkautionskonto, das als Alternative zur einfachen Zahlung vom Vermieter oder Mieter eingerichtet werden kann, ist in diesem Fall nicht gemeint. Das Konto für Mieteinnahmen ist auch kein Rücklagenkonto, auf dem sich alle Rücklagen befinden, die sich rund um die eigene Immobilie gebildet haben.

Wer an allen drei Konten interessiert ist, findet bei Banken das Angebot eines Kombimodells vor, um über ein Vermieterkonto zu verfügen, das Rücklagen, Kautionen und Mieteinnahmen mit Blick auf den Immobilienbestand gesondert verrechnet. Beim Mietkonto geht es hingegen um die Aufführung der Mieten und deren Verrechnung in einem separaten Konto. Viele Vermieter nutzen das Mietkonto ferner dazu, sämtliche Ein- und Ausgaben rund um die eigene Immobilie in dem Spezialkonto zusammenzufassen.

Vorteile eines Mietkontos

Führen Vermieter ein separates Mietkonto, ist dieser Schritt mit einer Reihe von spürbaren Vorteilen verbunden:

Ordnung und Übersichtlichkeit

Der erste Vorteil des Mietkontos betrifft die Übersichtlichkeit. Wer seine Mieteinnahmen in einem gesonderten Konto führt, hat die Mieten seiner Mieter immer im Blick und erkennt schneller säumige Zahler. Dadurch können Vermieter zügiger reagieren, damit im Idealfall sämtliche Mieter ihren Zahlungsverpflichtungen als Gegenleistung für das Wohnrecht nachkommen. Werden die Mieteinnahmen in einem separaten Girokonto geführt, gehen die Zahlungseingänge schnell verloren und können vor allem mit fortschreitender Historie immer schwerer nachvollzogen werden.

Besseres Wirtschaften

Vor allem Investoren von Immobilien, die mehrere Mietobjekte besitzen, profitieren von der Führung eines Mietkontos, da dieses ihnen die Gelegenheit bietet, die Ein- und Ausgaben im Überblick zu behalten. Dies vermittelt ihnen bessere Möglichkeiten, um Schwachstellen zu erkennen und bei Fehlentwicklungen dagegen zu steuern. Laufen bestimmte Prozesse hingegen erfreulich, können Vermieter beruhigt sein und die Frage, ob hier Reformbedarf herrscht, abschließend klären. Vermieter haben durch das Spezialkonto schnell alle wesentlichen Zahlen rund um ihr Mietobjekt zur Verfügung.

Steuerliche Vorteile

Übersteigen die Ausgaben die Einnahmen, lassen sich die Verluste steuerlich erfassen. Zumindest eine Teilrückerstattung von 20 Prozent ist auf diesem Wege möglich und bezieht sich auf eine Höchstgrenze von jährlich 6.000 Euro. Im Endeffekt lassen sich die Ausgaben dadurch reduzieren.

Nur beim Führen eines Mietkontos ist dieser Schritt schnell erledigt. Andernfalls ist die Zusammenstellung der Ein- und Ausgaben im Wust eines allgemeinen Kontos ein hoffnungsloses Unterfangen und allenfalls unter einem erheblichen Zeitaufwand realisierbar. Verlangt das Finanzamt einen Nachweis, kann dies mit einem Girokonto schwierig werden.

Nachteile eines Mietkontos

Nachteilig ist, dass Vermieter ein zusätzliches Konto führen, was den Aufwand entsprechend erhöht, denn jedes Konto muss separat gepflegt werden. Auch müssen Vermieter sämtliche Kontodaten, Passwörter und andere mit dem Konto verbundenen Dokumente immer bereithalten und bei Bedarf richtig zuordnen. Das ist zwar machbar, verlangt aber ein gewisses Maß an Organisationsvermögen.

Das Anlegen eines Mietkontos sorgt für Entlastung

Wer Vor- und Nachteile vergleicht, stellt schnell fest, dass die Vorteile überwiegen. Dies gilt sowohl qualitativ als auch quantitativ. Selbst Vermieter, die kein professionelles Immobilieninvestment betreiben, profitieren enorm von der mit dem Mietkonto verbundenen einfachen Orientierung und Erfassung aller wesentlichen Informationen auf einen Blick. Die Informationen über die Zahlungsmoral der Mieter werden zeitnah nachvollzogen und die Vermieter können durch die Transparenz direkt auf säumiges Zahlverhalten reagieren.

Bild von Arek Socha auf Pixabay

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Helmut Achatz

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