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Worauf haben sich Union und SPD geeinigt? Was haben Rentnerinnen und Rentnern davon? Und was dürfen die erwarten, die fürs Alter vorsorgen? Ein Auszug aus dem Sondierungspapier.
Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet – mit diesem Satz lässt sich das Ergebnis der Sondierungsgespräche von Union und SPD zusammenfassen. Im Grunde wollen beide alles lassen, wie es ist. Eine grundlegende Reform des Rentensystems sieht anders aus. Was steht im Sondierungspapier zum Thema Rente?
Das Sondierungspapier
Hier die Textpassage, die sich mit dem Thema Rente beschäftigt:
Wir werden die Alterssicherung für alle Generationen auf verlässliche Füße stellen. Deshalb sichern wir das Rentenniveau. Nur eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, eine hohe Beschäftigungsquote und eine angemessene Lohnentwicklung ermöglichen es, dies dauerhaft zu finanzieren. Zusätzlich werden wir die betriebliche Altersvorsorge stärken und die private Altersvorsorge reformieren. Ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren wird auch künftig möglich bleiben. Gleichzeitig schaffen wir zusätzliche finanzielle Anreize, damit sich freiwilliges längeres Arbeiten mehr lohnt. Statt einer weiteren Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters, wollen wir mehr Flexibilität beim Übergang vom Beruf in die Rente. Dabei setzen wir auf Frei251 willigkeit. Arbeiten im Alter machen wir mit einer Aktivrente attraktiv. Wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und freiwillig weiterarbeitet, bekommt sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei. Darüber hinaus verbessern wir die Hinzuverdienstmöglichkeiten bei der Hinterbliebenenrente. Wir wollen Selbstständige besser fürs Alter absichern. Wir werden alle neuen Selbständigen, die keinem obligatorischen Alterssicherungssystem zugeordnet sind, in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Andere Formen der Altersvorsorge, die eine verlässliche Absicherung für Selbständige im Alter gewährleisten, bleiben weiterhin möglich. Wir vollenden die Mütterrente mit drei Rentenpunkten für alle – unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder –, um gleiche Wertschätzung und Anerkennung für alle Mütter zu gewährleisten. Das Konzept einer Frühstartrente soll Bestandteil der Koalitionsverhandlungen werden.
Was im CDU-Wahlprogramm steht
Das steht im Programm der CDU:
- Wir schaffen das sogenannte „Bürgergeld“ ab und ersetzen es durch eine neue Grundsicherung. Fördern und Fordern muss immer gelten.
- Wir stehen zum gesetzlichen Mindestlohn und einer starken, unabhängigen Mindestlohnkommission. Lohnfindung muss Sache der Sozialpartner sein – im Sinne von Fairness und wirtschaftlicher Vernunft.
- Wir fördern die Vorsorge mit Eigentum und Vermögen durch höhere Freibeträge bei Grunderwerb- und Erbschaftsteuer sowie beim Sparen. Eine Vermögensteuer lehnen wir ab.
- Wir halten an der bestehenden gesetzlichen Regelung zum Renteneintrittsalter fest. Rentenkürzungen wird es mit uns nicht geben.
- Wir führen eine Aktivrente ein. Wer über das gesetzliche Rentenalter hinaus freiwillig weiterarbeitet, bekommt sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei.
- Wir führen eine Frühstart-Rente ein. Dafür fördert der Staat für alle 6- bis 18-Jährigen mit 10 Euro pro Monat die individuelle und kapitalgedeckte private Altersvorsorge. So bilden wir für die frühe private Altersvorsorge ein Startvermögen.
- Wir entlasten die Rentnerinnen und Rentner auch ganz praktisch und wollen für den Regelfall deren Steuererklärung entbehrlich machen.
Der Plan in puncto Aktivrente: Wer neben der Rente freiwillig arbeitet, soll auf ein Gehalt von bis zu 2000 Euro im Monat keine Steuern zahlen, erklärt die „Frankfurter Rundschau“ das Konstrukt. Im Falle eines Wahlsieges soll laut „Frankfurter Rundschau“ sie zu einer der ersten Maßnahmen der möglichen Regierung unter einem Kanzler Friedrich Merz gehören.
Rente mit 67
An der Rente mit 67 will keine Parteien rütteln und auch weiterhin einen früheren Renteneintritt ohne Abschläge nach 45 Arbeitsjahren möglich machen, auch nicht die CDU/CSU. Die SPD denkt zumindest über eine Bürgerrente nach, in die alle einzahlen.
Vorsorge mit Aktien
Die Union will eine „Frühstart-Rente“. Das heißt, für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr sollen pro Monat 10 Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot eingezahlt werden. Davon ist im Sondierungspapier nichts mehr zu lesen.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Bei Rentenlösungen kann man Deutschland nicht mit anderen mitteleuropäischen Ländern wie Österreich, Niederlande o.ä. vergleichen.
Wenn wie hierzulande zukünftige Pensionäre über Rentenangelegenheiten entscheiden dürfen, dann kann man auch gleich dem Fuchs die Aufsicht über den Hühnerstall erteilen.
Ein schöner Vergleich 😉