Werbung
800.000 Euro eingezahlt und nur 1.400 Euro Rente? Kann nicht sein. Die Schauspielerin Katerina Jacob liegt mir ihrer Rechnung ziemlich daneben. Sie wäre damit allerdings nicht die Erste.
Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil – das Rentensystem funktioniert nach dem Äquivalenzprinzip, das heißt, wer viel einzahlt, bekommt auch viel Rente, wer wenige einzahlt, bekommt wenig Rente. Die Schauspielerin Katerina Jacob beklagte sich in einem Interview darüber, sie habe viel eingezahlt und bekomme nur wenig Rente. Insgesamt will sie 800.000 Euro in die Rentenversicherung eingezahlt hat und dafür lediglich 1.435 Euro Rente bekommen. Das Interview führte sich mit der Produktion der ARD-Vorabendserie „Watzmann ermittelt“.
Unmöglich 800.000 Euro einzuzahlen
Kann das sein? Wer nachrechnet, kommt auf ganz andere Werte. Die Deutsche Rentenversicherung hat deshalb Katerina Jacob widersprochen. Es sei unmöglich, dass die Schauspielerin („Der Bulle von Tölz“) Zahlungen in Höhe von 800.000 Euro geleistet haben könne. „Unterstellt, in den letzten 45 Jahren wurden immer Beiträge aufgrund eines Verdienstes bis zur Beitragsbemessungsgrenze eingezahlt, entspricht dies rund 510.000 Euro; daraus würde sich derzeit eine Rente von rund 3.400 Euro brutto ergeben“, erklärte die Rentenversicherung, wie das Portal „Ihre Vorsorge“ berichtet.
Beitragsbemessungsgrenze
Dazu hätte sie 45 Jahre lang, Jahr für Jahr, mindestens bis zur Beitragsbemessungsgrenze verdienen müssen – und das waren 2024 immerhin 89.400 Euro, 2024 dann 85.200, 2022 genau 81.000 und 2010 beispielsweise 55.800 Euro – für Schauspielerinnen und Schauspieler ziemlich unwahrscheinlich. Denn es gibt bei Schauspielern eben Zeiten, in denen sie nicht drehen und damit nichts verdienen. Allein deswegen können sie schlichtweg nicht auf eine Rente von 3.400 Euro kommen. Da hilft es auch nichts, wenn sie bei einigen Drehs hohe Gagen bekommen, da sie ja nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze einzahlen. Die Gage, die darüber liegt, bleibt beitragsfrei – und wirkt sich natürlich auch nicht auf die Höhe der späteren Rente aus.
Niemand muss sich um Katerina Jacob Sorgen machen – sie hat anderweitig vorgesorgt und lebt sicher nicht schlecht. Sie sagt selbst, sie habe sich seit jungen Jahren hervorragend abgesichert und sei nicht von der Rente abhängig.
Bild: Imago | Stephan Wallocha
Werbung
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Sorgen muessen sich diejenigen machen die auf die Rente angewiesen sind. Die SPD scheint die einzige Partei zu sein die das Rentenniveau bei 48% belassen will. Die anderen Parteien wollen das System verbesseern. Ob Sie das wirklich wollen oder das nur sagen bleibt abzuwarten.Auf jeden Fall sind die deutschen Rentner mit ihren Politikern nicht zufrieden. Es muss staendig gespart werden und immer bei den Anderen. Wer 16 Jahre im Bundestag gesessen hat bekommt 6000 Euros Ruhestandsbezuege. Das sind 60% der sogenannten Diaeten. Ein Rentner soll 48% nach 45 Berufsjahren bekommen, aber es werden Ihm 0,3% Rente von jedem Monat abgezogen die er vorzeitig in Rente geht. Auch wer unmittelbar vorher arbeitslos war muss mit Abzuegen rechnen selbst wenn er 45 Beitragsjahre nachweisen kann.
Das ist so. Die Schauspielerin braucht sich keine Sorgen machen.