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Schnarchen? Ich doch nicht! Schnarchen wir nicht alle? Dumm, wenn uns das Schnarchen des Partners stört. Was dagegen unternehmen, um ungestört zu schlafen? Denn fehlender Schlaf ist schlecht für unsere Gesundheit.
„Chrchchrch“ – oder klingt es eher nach „Krkchsckr…“? Vom Pfeifen bis zum Grunzen ist alles drin. Manchmal fängt es schon kurz nach dem Einschlafen an und hört erst vor dem Aufwachen auf. Über Schnarchen reden wir nur ungern, obwohl es viele betrifft – und ein Problem für viele Paare, gerade wenn sie älter werden. Doch warum tritt Schnarchen oft verstärkt im Alter auf? Welche Lösungen gibt es, um trotz der nächtlichen Geräuschkulisse ausreichend Schlaf zu finden?
Warum schnarchen wir im Alter häufiger?
Mit zunehmendem Alter nehmen viele körperliche Veränderungen ihren Lauf, die das Schnarchen begünstigen: Die Muskulatur des Rachens und der Zunge wird schlaffer, was dazu führt, dass die Atemwege während des Schlafs leichter verengt werden. Die dadurch entstehenden Vibrationen des Gewebes verursachen das typische Schnarchgeräusch. Zusätzlich verstärkt Übergewicht, das mit dem Alter oft zunimmt, das Risiko für Schnarchen. Dann können Fettdepots im Halsbereich die Atemwege weiter einengen.
Doch auch bestimmte Lebensgewohnheiten, die im Alter häufiger auftreten, fördern das Schnarchen. Der abendliche Genuss von Alkohol entspannt die Muskulatur zusätzlich und verschlimmert so das Problem. Ebenso können bestimmte Medikamente, die gerade im Alter häufiger eingenommen werden, zur Erschlaffung der Atemwege beitragen.
Schnarchen – Auswirkungen auf die Gesundheit
Auch für den Betroffenen selbst kann Schnarchen mehr als nur ein lästiges Geräusch sein. Häufig ist es ein Symptom für eine Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs zu Atemaussetzern kommt. Diese Atemstörungen können schwerwiegende Folgen haben, wie etwa Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Doch auch der Partner, der dem Schnarchen ausgesetzt ist, leidet maßgeblich: Ständige Schlafunterbrechungen führen zu Müdigkeit, Reizbarkeit und langfristig zu weiteren gesundheitlichen Problemen. Zudem kann der Schlafmangel die Beziehung in hohem Maße belasten. Gute Ohrstöpsel zum Schlafen gegen Schnarchen sind ein erstes Mittel, um diese negativen Auswirkungen einzudämmen.
Was können Betroffene tun?
Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, die Situation zu verbessern und für eine erholsame Nachtruhe zu sorgen – auch wenn der Partner schnarcht.
Verständnis zeigen
Das erste und wichtigste Mittel gegen Schnarchprobleme ist das offene Gespräch. Dem Partner Vorwürfe zu machen, verschärft allerdings oft nur die Situation. Stattdessen sollte ein verständnisvoller Austausch darüber stattfinden, wie sehr das Schnarchen beide belastet und welche Lösungsmöglichkeiten infrage kommen.
Schlafposition ändern
In vielen Fällen tritt Schnarchen besonders in Rückenlage auf. Ein einfaches Hilfsmittel wirkt somit oft schon Wunder: Ein spezielles Kissen, das das Schlafen auf der Seite fördert, oder ein Rückenkissen, das ein Wegrollen verhindert, können die Geräuschkulisse im Schlafzimmer deutlich reduzieren.
Nasenstreifen und Schnarchschienen
Auch medizinische Hilfsmittel, wie beispielsweise Nasenstreifen oder spezielle Schnarchschienen, sind erhältlich. Diese helfen, die Atemwege freizuhalten. Die Schienen positionieren den Unterkiefer so, dass der Rachenraum offen bleibt und die nächtlichen Atemgeräusche minimiert werden.
Gewichtsreduktion und Änderungen des Lebensstils
Übergewicht ist eine häufige Ursache für Schnarchen. Eine langfristige Gewichtsabnahme kann daher nicht nur das Schnarchen verringern, sondern auch die allgemeine Gesundheit verbessern. Ebenso sollten Alkohol und schweres Essen am Abend vermieden werden.
Separat Schlafen
Für einige Paare besteht eine sinnvolle Lösung darin, zumindest zeitweise in getrennten Räumen zu schlafen. Diese Änderung sollte jedoch gut überlegt sein, da sie die Beziehung häufig noch einmal auf eine andere Ebene stellt. Oft ist es ein Kompromiss, der jedoch beiden Partnern zumindest die notwendige Ruhe bringt.
Das Schnarch-Buch
Es gibt sogar ein Buch, das sich mit dem Schnarchen beschäftigt – und zwar von Peter Spork: Das „Schnarchbuch“ hat der Mabuse-Verlag herausgebracht.
Sein Werk ist eher ein Sachbuch, es liest sich aber streckenweise so amüsant wie ein Krimi oder Roman. Die Anti-Schnarch-Methoden erinnern an die Folterwerkzeuge des Mittelalters; die Beschreibung der obstruktiven Schlafapnoe weckt Assoziation zu Freitauchern, die minutenlang unter Wasser bleiben.
Der Leser fiebert den Kapiteln entgegen, in denen der Autor nach der Erklärung der Ursachen des Schnarchens auf die Möglichkeiten eingeht, wie sich Schnarchen verhindern lässt – und das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS), eine ernstzunehmende Krankheit, behandelt werden kann.
Schnarchen ist beileibe kein ausschließliches Problem von uns Alten. Schon Jugendliche, ja sogar Kinder schnarchen gelegentlich. Schnarchen ist auch nicht geschlechtsspezifisch, denn auch viele Frauen schnarchen, manche sogar lautstark und ausdauernd.
Spork erklärt, wie es zum Schnarchen kommt, was dabei passiert und wo es anfängt, bedrohlich zu werden. Wer unter OSAS leidet, sollte unbedingt zum Arzt gehen, weil Aussetzer ernstzunehmenden Folgen haben.
„Das Schnarch Buch“ von Peter Spork.
Erschienen 2019 im Mabuse-Verlag, Frankfurt.
188 Seiten, Preis: 14,95 Euro
ISBN: 9783863214241
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