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Wer per Versicherung fürs Alter spart, kommt ins Schleudern. Die Inflation frisst die Altersvorsorge auf. Wer’s nicht glaubt, muss nur selbst einmal nachrechnen. Also, Finger weg von Versicherungen.
Viele Sparer vertrauen ihr Geld immer noch einer Versicherung an und wundern sich im Alter, wie wenig dabei herausgekommen ist. Kosten und Gebühren haben die Rendite aufgezehrt. Mit einem Fonds-Sparplan wären die meisten besser gefahren. Die Summen, mit denen sich die Sparer abgesichert haben, reichen aufgrund der Geldentwertung nicht mehr aus, um ihren Finanzbedarf in der Zukunft zu decken, das heißt anders ausgedrückt, „dass die Inflation in der Lebensversicherung zu der Schlussfolgerung führt, dass alle Deutschen unterversichert sind“, zitiert das „Handelsblatt“ Dirk Schmidt-Gallas, Chef der Versicherungssparte beim Berater Simon Kucher.
„Für die meisten Sparer ist ein ETF-Sparplan (ETF oder Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Indexfonds) besser geeignet als eine fondsgebundene Rentenversicherung; Sparpläne sind deutlich günstiger und flexibler“ – dieses Fazit von „Stiftung Warentest“ hat Sprengkraft. Versicherungen sind, um es vereinfacht auszudrücken, das Problem und nicht die Lösung für die Altersvorsorge. Nachteil sind aber nicht nur die Kosten einer Fondspolice, sondern auch ihre Inflexibilität: „Werden die Voraussetzungen für die günstige Versteuerung nicht erreicht, etwa weil der Vertrag gekündigt wird, schneidet die Fondspolice schlechter ab; zudem kann sich die Steuergesetzgebung bis zur Rente ändern“, schreibt Stiftung Warentest.
Versicherungen untauglich
Diese Erfahrung mussten beispielsweise viele Direktversicherte machen. Die Politik änderte mitten im Spiel die Spielregeln und bürdete Altersvorsorgern mit einer Kapitallebensversicherung, die sie über den Betrieb abgeschlossen hatten, die vollen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge auf.
Von den 33 Fondspolice-Tarifen, die Stiftung Warentest untersucht hat, haben nur drei die Note „gut“ bekommen, 30 lediglich „befriedigend“, „ausreichend“ oder gar keine Note. Zu den mit „gut“ bewerteten Fondspolicen gehören „Flexible Vorsorge Smart Invest“ von „CosmosDirekt“, die „Fondsgebundene Privatrente“ von der „Nürnberg“ und „MeinPlan-FRV PP“ von der LV 1873.
Die Tester haben den Modellfall einer 37-jährigen Kundin zugrunde gelegt, die 30 Jahre sparen möchte. Hauptproblem waren die meist zu hohen Kosten bei den Fondspolicen.
Problem die hohen Kosten
Abgesehen von den Kosten spielt auch die Sicherheit eine Rolle – wer glaubt, zumindest die Beiträgen wären garantiert, täuscht sich. Die Versicherer versprechen nur, so Stiftung Warentest, eine lebenslange Rente zu zahlen, wie hoch die dann ausfällt, ist eine andere Sache. Sprich, wer eine fondsbasierte Rentenversicherung abschließt, geht ebenso ein Risiko ein, wie ein anderer, der einen ETF-Sparplan anlegt. Mit einem Welt-ETF, basierend auf dem MSCI World, beispielsweise können Altersvorsorger marktbreit und weltweit streuen. Mittlerweile gibt es Dutzende ETFs auf den MSCI World oder den MSCI AC (All Countries) World, darunter beispielsweise der Xtrackers MSCI World ETF (ISIN: IE00B J0K DQ92) oder der Amundi MSCI World Ucits (ISIN: LU143 701 6972).
Umsetzen lässt sich so ein Fonds- und/oder Aktiensparplan ganz einfach – und dazu fast zu null Kosten. Mittlerweile bietet mit Trade Republic das erste Wertpapierhandelshaus entsprechende Sparpläne zum Nulltarif an, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt. Da für die langfristige Rendite die Kosten eine wichtige Rolle spielen, sind Anleger mit einem günstigen Anbieter besser dran als mit einem teuren.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hi, mir wurde ans Herz gelegt, mich so früh wie möglich um eine Altersvorsorge zu kümmern. Aufgrund meiner bisherigen, positiven Erfahrung mit der VRK, habe ich schon deren bAV in Betracht gezogen: https://www.vrk.de/vrk/gesundheit-vorsorge-vermoegen/altersvorsorge/betriebliche-altersversorgung.html
Jedoch klingt es jetzt so, als sollte ich davon eher die Finger lassen?
Klingt doch in Werbdeutsch super. Und jetzt kommt das große Aber:
Sicherheit – mit einer lebenslangen Rente … aber wie hoch ist die?
Flexibilität – Genießen Sie Ihren Ruhestand schon ab dem 62. Lebensjahr – mit einer monatlichen Rente oder als einmalige Kapitalauszahlung. … aber, was ist bei Wechsel des Arbeitgebers?
VRK Ethik Fonds– mit einer zu 100 % ethisch-nachhaltigen Anlage … aber wie hoch ist die Rendite?
Schutz für Ihre Familie – bereits ab dem ersten gezahlten Beitrag … aber dafür braucht’s keine bAV, eine normale Risikolebensversicherung ist besser und billiger
Steuervorteile – denn Ihre Beiträge werden direkt aus dem Bruttogehalt entrichtet … aber von den Steuervorteilen ist im Alter nichts mehr übrig, weil dann der Fiskus die Hand aufhält – und nicht nur der Fiskus, denn die Betriebsrente wird voll in der Kranken- und Pflegeversicherung verbeitragt.
Übrigens, die Entgeltumwandlung reduziert auch noch die gesetzliche Rente, weil ja weniger eingezahlt wird.
Immer noch super?