Wir drehen uns bei der Rente im Kreis

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Die Rentenpolitik ist in der Zwickmühle – zwischen Generationengerechtigkeit und sozialer Absicherung. Statt zu handeln, wird weiter diskutiert bei Maischberger und BR24.

Die Rente ist wieder im Rampenlicht – und zwar so heftig wie selten zuvor. In zwei prominenten TV-Talksendungen, sprich, bei „Maischberger“ und in der „Münchner Runde (BR24), ging es am 26. November 2025 um nichts Geringeres als die Frage: Wie kann eine faire Rente aussehen – und wer soll sie bezahlen?  Die Antworten darauf sind so kontrovers wie die Gesellschaft selbst.

Der Konflikt: 48 Prozent – eine magische Zahl?

Im Zentrum der Debatte steht das von SPD und Union geplante Rentenpaket, das das Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent festzurren will – ein Wert, der laut geltendem Recht (Stichwort Nachhaltigkeitsfaktor) eigentlich sinken müsste. Die Junge Union rebelliert dagegen. Ihre Sorge: Die jüngere Generation werde mit Mehrausgaben von bis zu 120 Milliarden Euro belastet, ohne langfristig eine sichere eigene Rente zu erhalten.

In der „Münchner Runde“ machte insbesondere Manuel Knoll, Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern, deutlich: „Wir können nicht weiterhin die Renten sichern, indem wir die Zukunftsfähigkeit unseres Landes gefährden.“ Die Junge Union fordert eine Absenkung des Rentenniveaus nach 2031 – entgegen dem Koalitionsvertrag. Wobei genau das strittig ist, denn die SPD sieht sich im Recht.

Gerechtigkeit oder Gießkannenprinzip?

In „Maischberger“ (ab Sendeminute 21:38) verteidigte SPD-Politiker Karl Lauterbach das Festhalten an den 48 Prozent mit dem Argument der sozialen Gerechtigkeit: „Wir haben eine riesige Ungerechtigkeit in unserem Rentensystem. Geringverdiener zahlen ein, aber holen kaum etwas heraus, weil sie oft vor dem Renteneintritt sterben.“ Für ihn ist die Stabilisierung des Rentenniveaus ein Schritt zur Bekämpfung von Altersarmut.

Dem widersprach Monika Schnitzer, Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, deutlich: „Wenn wir Geringverdiener stärken wollen, warum dann auch Gutverdiener mit denselben Zuschüssen bedienen? Das ist ein Gießkannenprinzip, das teuer und ineffizient ist.“ Sie fordert eine stärkere **Differenzierung nach Einkommen** und eine grundlegende Reform statt kurzfristiger Finanzierungslösungen.

Spaltung in der Koalition – und in der Gesellschaft

Beide Sendungen verdeutlichen: Der Streit über die Rente ist nicht nur eine technische Debatte über Prozente und Milliarden – er ist gesellschaftspolitisch tief spaltend. In der Münchner Runde warnte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK: „Ältere Menschen brauchen Planungssicherheit. Wer heute 60 ist, kann nicht mehr neu anfangen.“ Andererseits fragte Hubert Aiwanger (Freie Wähler): „Wie erklären wir jungen Menschen, dass sie für ein System zahlen sollen, das für sie möglicherweise nicht mehr funktioniert?“

Versprechen

Am 14. Mai 2025 versprach Vizekanzler Lars Klingbeil eine Rentenreform „zügig“ anzugehen. Die Zeit läuft.

Zeit seit Abgabe des Versprechens

My count-up

Was bedeutet das für Zahler und Rentner?

Für alle, die sich dem Ruhestand nähern, ist die aktuelle Debatte mehr als nur Politik – sie ist Existenzsicherung. Die gute Nachricht: Die geplante Regelung sichert das Rentenniveau vorerst ab. Die schlechte: Die langfristige Finanzierung ist alles andere als gesichert. Und: Eine tiefgreifende Reform steht noch aus.

Stillstand keine Option

Die Rente steckt in der Zwickmühle – zwischen dem Wunsch nach sozialer Sicherheit und der Notwendigkeit generationengerechter Lösungen. Die Diskussion ist eröffnet, die Fronten sind verhärtet. Eines ist klar: Stillstand ist keine Option – weder für die Politik noch für die Menschen, die auf ihre Rente bauen.

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Helmut Achatz

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