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Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, positive Inseln zu schaffen und Zuversicht zu teilen – das gilt besonders für Weihnachten.
Die Zeit rund um das Weihnachtsfest ist von Emotionen geprägt. Kaum jemand kann oder will sich der besonderen Stimmung entziehen. Doch was ist, wenn Krisen und Kriege immer näher rücken? Darf man sich auf ein Fest freuen, wenn andere leiden? Resilienzforscher Oliver Tüscher vom Mainzer Leibniz-Institut und Professor für Psychiatrie an der Uni Halle beruhigt im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“: „Schwierige Zeiten gehören zum Leben dazu.“
Zuversicht an jüngere Menschen weitergeben
Ältere Menschen können mit besorgniserregenden Umständen oft besser umgehen als Jüngere. Laut Tüscher haben viele ältere Kriege, Flucht oder entbehrungsreiche Ereignisse miterlebt und für sich erfahren, dass das Leben weitergeht. Er nennt das eine Art „Stressimpfung zur Bewältigung“.
Wer sich selbst aus enormer Hoffnungslosigkeit herausgearbeitet hat, hat Kraft gewonnen, auch künftigen Ereignissen zu begegnen. Diese gewonnene Zuversicht ist ein Schatz, den Ältere gerade in emotionsreichen Zeiten wie Weihnachten an Jüngere weitergeben können. Es sind Tage zum Innehalten und Zuhören.
Positive Erlebnisinseln schaffen
Die Soziologin Prof. Annelie Keil, die als Kind im Krieg geboren wurde und in einem Waisenhaus aufwuchs, hat keinen direkten Bezug zu Weihnachten. Trotzdem spürte sie den Zauber schon als Kind, wenn sie an Heiligabend feiernde Familien hinter den Fenstern „erspürte“ – schön und traurig zugleich. Heute liebt sie es, Spekulatius zu genießen und einen Baum zu schmücken. Weihnachten sei ein guter Grund, um miteinander zu sein. Keil betont: „Für die Gesundheit der Seele ist die Fähigkeit wichtig, in Zeiten, die vielleicht dunkel und belastend sind, positive Erlebnisinseln zu schaffen.“
Experten-Tipps für mehr Stabilität
Oliver Tüscher rät dazu, ganz bewusst eine Atmosphäre zu schaffen, die Geborgenheit vermittelt, und auch mal zwischendurch die Nachrichten wegzulassen. Verbringen Sie bewusst Zeit mit den Menschen, die Ihnen wichtig sind.
Rituale pflegen, Lieder hören, das Festessen und die Bescherung vorbereiten – all dies sorgt in turbulenten Zeiten wie diesen für Stabilität.
Auch wer allein ist, findet viele Möglichkeiten zum Austausch. Kirchen und Vereine bieten Gruppenangebote. Oder laden Sie Nachbarn ein. Denken Sie an schöne Ereignisse in Ihrem Leben, die Sie niemals vergessen werden, und erzählen Sie davon. So kann der Zauber der Weihnacht immer wieder wirken.
Quelle: Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ 12/2025
Bild: Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen | KI/W&B/Petra Ohlsen/Patrick Paulin; Getty Images (5)/Stone/Oana Szekely/Jena Ardell/PBNJ Productions/alvarez/George Marks.
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