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Steuererklärung für Arbeitnehmer und Rentner abschaffen – schön wäre es. Die Union hatte das ja schon in ihrem Wahlprogramm 2024, bislang ist allerdings nichts passiert. Jetzt hakt die Deutsche Steuer-Gewerkschaft nach.
Steuerzahler haben noch bis zum 31. Juli 2025 Zeit, ihre Steuererklärung abzugeben. Kurz davor fordert die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG), doch endlich die Steuererklärung für Arbeitnehmer und Rentner abzuschaffen. „Wir fordern, dass das Steuerrecht einfacher wird – weniger Formulare, weniger Nachweise, mehr digitale Lösungen; Pauschalen statt Einzelabrechnungen, wo immer es geht“, so Gewerkschaftschef Florian Köbler.

Erleichterung bei der Steuererklärung fordert die Deutsche Steuergewerkschaft
Ja, das wäre für viele eine Erleichterung. Was will die DSTG? „Ganz konkret fordern wir auch die Abschaffung der Steuererklärung für Arbeitnehmer; stattdessen wird die Steuererklärung ganz automatisch erstellt und muss vom Arbeitnehmer nur noch geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden“. In anderen Ländern, darunter Österreich und Schweden, ist das schon längst gängige Praxis.
Keine Abgabepflicht für Rentner
Auch Rentnerinnen und Rentner sollten seiner Meinung nach von der Pflicht der Steuererklärung befreit werden. Diese sollte „durch einen automatischen Quellenabzug direkt durch die Rentenkasse ersetzt werden“.
Keine Steuererklärung mehr?
Die Union wollte laut „Bild“ einen Quellenabzug einführen, der ähnlich funktioniert wie bei Arbeitnehmern. Der Clou: Die Steuerklärung soll auf das Finanzamt ausgelagert werden, das dann die Einkommensteuer berechnet und an die Rentenversicherung meldet. Die Rentnerinnen und Rentner bekommen dann die Netto-Rente nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen sowie nach Abzug der Steuer ausbezahlt. Wer als Rentner keine weiteren Einkünfte hat, müsste dann keine Steuererklärung abgeben. Bis dato lohnt es sich aber auch für Rentner, eine Steuererklärung abzugeben. Denn, bei einer pauschalierten Einkommensteuererklärung fällt womöglich der eine oder andere Posten unter den Tisch.
Am 14. Mai 2025 versprach Vizekanzler Lars Klingbeil eine Rentenreform „zügig“ anzugehen. Die Zeit läuft.
Zeit seit Abgabe des Versprechens
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Zeit seit Abgabe des Versprechens
Dafür eine Rentenabzugssteuer
Und noch ein Problem ergibt sich für Rentnerinnen und Rentner: Bei einer Rentenabzugssteuer bekommen Rentnerinnen und Rentner monatlich netto weniger, weil die Steuer direkt – wie bei Arbeitnehmern – einbehalten wird. Rentnerinnen und Rentner sollten aus Sicht der Deutschen Steuer-Gewerkschaft von der Pflicht zur Steuererklärung befreit werden: Diese sollte „durch einen automatischen Quellenabzug direkt durch die Rentenkasse ersetzt werden“, so Köbler. Das heißt weiter, dass Rentnerinnen und Rentner nicht mehr, wie bisher, ihre Steuern im Nachhinein zahlen, sondern gleich – und müssen sich dann die möglicherweise zu viel bezahlte Steuer doch wieder per Steuererklärung zurückholen. Ob das so viel besser ist?
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