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Die Kosten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) steigen mehr als die Inflation. Das werden die Versicherten in Form höherer Beiträge zu spüren bekommen.
Im ersten Halbjahr 2025 haben die gesetzlichen Krankenkassen mit 166,1 Milliarden Euro um acht Prozent mehr ausgegeben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – das war deutlich mehr als die allgemeine Inflation von zwei Prozent.
Obwohl die Krankenkassen einen Überschuss von 2,8 Milliarden Euro verbuchen konnten, ist die finanzielle Lage angespannt, denn die Reserven sind nahezu aufgebraucht.
💡 Wie die Kosten steigen
- Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen: 166,1 Mrd. € im 1. Halbjahr 2025
- Steigerung gegenüber Vorjahr: +7,95 %
- Überschuss: 2,6 Milliarden Euro – nach einem Rekorddefizit 2024
- Größter Kostenblock: Krankenhausbehandlungen mit +9,6 %
- Warnung: „So kann es nicht weitergehen“ – GKV-Spitzenverband
⚠️ Warum der Überschuss trügt
Der Überschuss dient primär der Wiederauffüllung gesetzlicher Mindestreserven, die durch das Defizit 2024 stark geschrumpft sind. Laut GKV-Spitzenverband ist die Ausgabendynamik „ungebrochen“ – eine nachhaltige Entspannung ist nicht in Sicht.
🗣️ Stimmen aus der Politik
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sieht dringenden Handlungsbedarf. Der Bundesrechnungshof kritisiert ihren Reformzeitplan als zu spät: Erste Maßnahmen erst ab 2028 seien „nicht angemessen“.
Versprechen
Am 14. Mai 2025 versprach Vizekanzler Lars Klingbeil eine Rentenreform „zügig“ anzugehen. Die Zeit läuft.
Zeit seit Abgabe des Versprechens
Geplante Sofortmaßnahmen:
- 4,6 Milliarden Euro Darlehen für den Gesundheitsfonds (2025/2026)
- Verschiebung der Rückzahlung eines 2023-Darlehens auf 2033
- Strukturreformen sollen schneller als im Koalitionsvertrag umgesetzt werden
🧭 Was bedeutet das für Versicherte?
- Steigende Zusatzbeiträge: Bereits jetzt liegt der durchschnittliche Satz bei 2,92 % – deutlich über dem Vorjahreswert
- Mögliche Entlastung: Durch Reformen wie ein Ausgabenmoratorium und effizientere Versorgung (z. B. schnellere Arzttermine)
📊 Beitragserhöhung vermeiden
Die Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist bewusst, wie brisant das Thema Beitragserhöhung ist. Sie will deswegen darauf hinwirken, dass die Beitragssätze für die Pflege- und Krankenversicherung doch nicht zum 1. Januar 2026 steigen. Eine entsprechende Entscheidung sei während des Koalitionsausschusses am 3. September 2025. Der Weg dahin sei noch offen.
💶 Krankenkasse wechseln!
Kein Geld verschenken! Warum immer noch bei der teuren Krankenkasse bleiben? Mit Krankenkassenwechsel lassen sich pro Jahr einige hunderte Euro sparen.
❓Wie funktioniert der Wechsel
Wie funktioniert der Wechsel? Erhöht eine Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag, haben gesetzlich Versicherte ein Sonderkündigungsrecht und können mit Ablauf von zwei Kalendermonaten wechseln. Zudem gelte ab dem 1. Januar 2021 eine verkürzte Bindungsfrist.
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