Wie der Fiskus Rentner schröpft

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Der Fiskus langt bei Rentner immer unverschämter zu. Die Einkommensteuer bei Rentnern ist von 2005 bis 2015 um 130 Prozent gestiegen – und die Steuern werden weiter steigen.

2015 haben Rentner insgesamt 34,65 Milliarden Euro Steuern gezahlt, wobei nicht nur gesetzliche Renten besteuert wurden, sondern betriebliche und private, ferner Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sowie sonstige Einkünfte. Das heißt, die Rentner tragen ganz erheblich zum gesamten Steueraufkommen bei. Allein für die gesetzlichen Renten zahlten sie 2015 rund 1,14 Milliarden Euro.

Fiskus kassiert bei Rentnern ab

Bei keiner anderen gesellschaftlichen Gruppe sind Steuern so stark gestiegen wie bei den Rentnern. 2005 beispielsweise lag die Steuerlast der Rentner erst bei 15,55 Milliarden Euro, 2015 schon bei 34,65 Milliarden Euro – ein Anstieg von 130 Prozent. Das war aber erst der Anfang, denn der Anteil, den Neurentner versteuern müssen, steigt kontinuierlich. 2019 beispielsweise liegt der Besteuerungsanteil eines Rentners bei 78 Prozent, 2020 dann bei 80 Prozent, 2040 werden schließlich 100 Prozent besteuert.

Grenzen je nach VersicherungBruttolohn 2016  (Euro)Bruttolohn 2017  (Euro)
MonatJahrMonatJahr
Kranken- und Pflegeversicherung
Beitragsbemessungsgrenze4 237,5050 8504 35052 200
Versicherungspflichtgrenze 14 687,5056 2504 80057 600
Renten- und Arbeitslosenversicherung
BeitragsbemessungsgrenzeWest:  6 200West:  74 400West:  6 350West:  76 200
Ost:    5 400Ost:    64 800Ost:    5 700Ost:    68 400

Übrigens, gesetzliche Renten sind erst seit 2005 steuerpflichtig. „Der steuerpflichtige Anteil der Rente betrug für alle, die 2005 oder zuvor in Rente gingen, noch 50 Prozent – dieser Anteil steigt seitdem jedes Jahr um zwei Prozentpunkte“, schreibt der „Spiegel“.

Zurzeit sind laut „Spiegel“ knapp fünf Millionen Senioren derzeit von Rentensteuer betroffen. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch fordere eine Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags, „damit nicht ohnehin schon schmale Renten faktisch weiter sinken.“

Nicht jeder Rentner muss Steuern zahlen. Wessen Rente einschließlich anderer Einkünften unter 9168 Euro liegt, zahlt keine Steuern. 9168 Euro auf den Monat herunter gebrochen, sind allerdings lediglich 764 Euro. Davon kann in München beispielsweise niemand leben. Der Grundfreibetrag ist definitiv zu niedrig.

Die „Linke“ wollte es genau wissen und hat beim einmal nachgefragt. Das Bundesfinanzministeriums auf diese Anfrage der Linken im Bundestag geantwortet: Hier der Brief im Wortlaut.

Steuerlast der Rentner

Das auf die Vollendung des 64. Lebensjahres folgende KalenderjahrAltersentlastungsbetrag in % d. Einkünftmaximal
2005401900
200638.41824
200736.81748
200835.21672
200933.61596
2010321520
201130.41444
201228.81368
201327.21292
201425.61216
2015241140
201622.41064
201720.8988
201819.2912
201917.6836
202016760
202115.2722
202214.4684
202313.6646
202412.8608
202512570
202611.2532
202710.4494
20289.6456
20298.8418
20308380
20317.2342
20326.4304
20335.6266
20344.8228
20354190
20363.2152
20372.4114
20381.676
20390.838
204000

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Norbert Wichmann
    2. November 2019 15:24

    Diese Politik hat absolut keine Hemmungen! Sie kassieren on Top die nicht zulässige Doppelbesteuerung auf die Rente, die Doppelverbeitragung auf die betriebliche Altersvorsorge und finden immer noch Wähler!

    Antworten
  • Sylvia Konwiarz
    25. Mai 2022 18:14

    Besonders die Abzocke von Frauen und Witwen die Kinder großgezogen haben ist unverschämt! Und die Politiker füllen sich jedes Jahr neu die Taschen. Die sollten sich alle in Grund und Boden schämen!!!

    Antworten

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Helmut Achatz

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