Durchschnittsrente nur zwischen 809 und 1218 Euro

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Langjährig Versicherte bekommen immerhin 1370 Euro Rente, die Durchschnittsrente aller Versicherten liegt aber nur zwischen 809 für Frauen und 1218 Euro für Männer. Kein Wunder, dass Altersarmut steigt.

Wie die Linken von Bundesarbeitsministeriums erfahren haben, bekamen „langjährig Versicherte“ 2021 dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge im Durchschnitt 1370 Euro – und das nach mindestens 40 Jahren Einzahlung in die gesetzliche Rente.

Durchschnittsrente fällt mager aus

Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn nicht jeder Rentenversicherte bringt es auf 40 Jahre. Die übergeordneten Durchschnittszahlen sehen weit bescheidener aus, wie das Portal „Sozialpolitik aktuell“ ermittelt hat:

  • Frauen in Westdeutschland kommen nur auf 809 Euro durchschnittlich ausgezahlter Rente,
  • Frauen in Ostdeutschland auf 1072 Euro,
  • Männer in Ostdeutschland auf 1143 Euro und
  • Männer in Westdeutschland auf 1218 Euro.
Durchschnittliche Zahlbeträge in €/, West- und Ostdeutschland, nach Geschlecht

Durchschnittliche Zahlbeträge in Euro in West- und Ostdeutschland, nach Geschlecht Quelle: Sozialpolitik aktuell

 

Die Ursache für die gesunkenen Durchschnittsrenten bei Männern in Ostdeutschland sind laut „Sozialpolitik aktuell“: „Verantwortlich sind in erster Linie die rückläufigen Entgeltpunkte, die viele der neu zugehenden männlichen Rentner zu verzeichnen haben. Die Veränderungen der Arbeitsverhältnisse und der Erwerbsbiografien, die den Arbeitsmarkt seit Jahren kennzeichnen – wie Niedriglöhne, unstete Beschäftigung, Zeiten von Mehrfach- und Langzeitarbeitslosigkeit – machen sich in durchschnittlich niedrigen Entgeltpunkten bemerkbar.“

Viele verlassen sich auf gesetzliche Rente

Wer nicht selbst zusätzlich vorgesorgt hat, sieht sich mit Altersarmut konfrontiert. Allerdings liegt der Verbreitungsgrad betrieblicher Altersvorsorge beispielsweise laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) lediglich zwischen 40 und 66 Prozent.  Das heißt umgekehrt, die Hälfte der Deutschen sorgt betrieblich nicht fürs Alters vor und verlässt sich auf die gesetzliche Rente, worüber der Linken-Bundestagsabgeordnete und Ostbeauftrage, Sören Pellmann, erschrocken ist: „Im Schnitt 1370 Euro Rente für mindestens 40 Jahre Maloche! Das ist ein skandalös geringer Betrag.“

Saarländer an der Spitze

Egal, ob 1370 oder 809 Euro – es geht immer um Durchschnittswerte. Die Situation sieht bezogen auf Bundesländer sehr unterschiedlich aus, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland in einer Grafik veranschaulicht:

durchschnittsrente bezogen auf Bundesländer

Durchschnittsrente bezogen auf Bundesländer        Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland

 

Die Saarländer gehören zu den Privilegierten unter den Durchschnittsrentner, die Thüringer eher nicht, so viel es der Statistik des Bundesarbeitsministeriums hervor. Der Durchschnitt bezogen auf in den alten Bundesländern liegt bei 1423 Euro, der in den neuen Bundesländern bei 1255 Euro.

Altersarmut programmiert

Die Zahl der armen Rentner wird steigen, weil das Rentenniveau sinkt und mehr Beschäftigte mit lückenhafter Erwerbsbiografie Rente beantragen werden. In den kommenden zehn Jahren könnte sich der Anteil also deutlich erhöhen.

Von Grundsicherung kann niemand leben

Wer sich die Durchschnittsrenten genau anschaut, wird schnell feststellen, dass sich davon nicht leben lässt. Wenn die Durchschnittsrenten weiter sinken, erhöht sich zwangsläufig die Zahl der verarmten Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Das ist das große Thema. Die Linke hat deswegen recht, wenn sie immer wieder darauf hinweist. Eigentlich wäre das Aufgabe der SPD, die sitzt aber in der Regierung.

Hartz IV / Grundsicherung im Alter bedeuten nicht Armut, behauptet unser neuer Gesundheitsminister @jensspahn . 416 € im Monat – das hat nichts mit Würde zu tun. Das ist unmenschlich für alle Rentner, die unser Land aus Trümmern wieder aufgebaut haben. pic.twitter.com/TRNie9Dsdd

— LichtBlick Seniorenhilfe e.V. (@lichtblick_sen) March 14, 2018

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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