Riester-Rente ist tot – es lebe die Zulagen-Rente

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Die Riester-Rente ist eine Ruine. Jetzt soll sich abgeschafft und durch die Zulagen-Rente ersetzt werden. Was bedeutet das? Profiteur wird wieder die Versicherungsbranche sein.

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern – die Riester-Rente ist gescheitert. Die Zahl der Verträge ist rückläufig; jeder Fünfte lässt seinen Vertrag ruhen. Schlimmer geht’s nimmer. Den Versicherern bröckelt das Geschäft weg, deswegen wollen sie etwas Neues statt Riester. Sie haben sich bei der Politik offensichtlich durchgesetzt, denn schon am 5. Oktober will die große Koalition laut „Bild“ ein neues Konzept vorstellen. Weil der Name Riester verbrannt ist, soll die neue Rente „Zulagen-Rente“ heißen.

Die Zulagen-Rente

Die Eckpunkte der Zulagen-Rente:

  • Höhere Förderquote für Sparer
  • 40 Cent pro Spar-Euro ab einem Jahresbetrag von 437,50 Euro
  • Ausweitung des Berechtigtenkreises
  • Weniger Bürokratie
  • Wegfall der Beitragsgarantie
  • Die Finanzämter informieren Förderberechtigten Förderung
  • Sonderausgabenabzug entfällt
  • 2400 Euro maximal förderfähiger Eigenbeitrag
  • 300 Euro einheitliche Kinderzulage
  • 100-prozentige Beitragsgarantie kann entfallen

Heute ist laut „Riesterrente Heute“ entscheidend, dass der Sparer jährlich vier Prozent des sozialversicherungspflichtigen Einkommen, aber mindestens 60 Euro in den Riester-Vertrag einzahlt. Die bisherigen Regeln:

    • 185 Euro für Kinder, die bis Ende 2007 geboren wurden
    • 300 Euro für ab 2008 geborene Kinder
  • Garantierte Rendite: mindestens 0,9 Prozent pro Jahr
  • Berufseinsteigerbonus: einmalig 200 Euro(möglich bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)

Riester-Rente ist eine Ruine

Bei der Reform soll es um Vorschläge gehen, wie die als unflexibel, kompliziert und renditeschwach geltende Altersvorsorge attraktiver werden kann. Hauptpunkt wird die Beitragsgarantie sein, das heißt, die Koalition will die hundertprozentige Beitragsgarantie kippen. Was nichts anderes bedeutet, als dass Riester-Rentner in Zukunft auch weniger herausbekommen können, als sie eingezahlt haben, was ihnen bislang garantiert wird.

Wie nicht anders zu erwarten, hat die Versicherungsbranche den Politiker bei der Reform die Feder geführt. Das am 5. Oktober vorgestellte Konzept entspricht weitgehend den Vorschlägen der Versicherungsbranche, wie der „Versicherungsbote“ schreibt.

Die von ‚BILD‘ und der Union angekündigte Riester-Revolution ist nichts anderes als ein hilfloser Rettungsversuch für die Versicherungswirtschaft zu Lasten zukünftiger Rentnerinnen und Rentner. Anstatt die von Arbeitgebern und Beschäftigten paritätisch finanzierte gesetzliche Rente zu stärken, wollen CDU und CSU noch mehr Steuergelder im Milliardengrab Riester versenken. Das ist in Zeiten dauerhaft niedriger Zinsen völlig absurd. Die Riester-Rente sollte nicht in Zulagen-Rente sondern in Casino-Rente umbenannt werden“,

Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. 

Im ersten Quartal 2020 besparten die Deutschen weniger Riester-Verträge als Ende 2019: Ende März waren es 16,48 Millionen Verträge, Ende 2019 noch 16,53 – ein Minus von 52 000 Verträgen. Im Vergleich zum Höchststand 2017 beträgt das Minus sogar 129 000 Verträge. Am deutlichsten war der Rückgang mit 286 000 bei den Versicherungsverträgen.

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Helmut Achatz

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