Rüstet die Riester-Rente endlich ab

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Riester ist eine Ruine. Die Dummen sind alle gesetzlich Rentenversicherten, denn ihre Rente wurde für dieses Experiment geopfert. Eine Riester-Rente kann die Versorgungslücke nicht schließen. Offensichtlich haben das Millionen begriffen und zahlen nicht mehr ein oder haben ihre Verträge gekündigt.

Die Zahl der Riester-Verträge stagniert seit Jahren und schrumpft mittlerweile. Eine Versicherung nach der anderen verabschiedet sich aus der Riester-Rente. Der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Karl-Josef Laumann, bezeichnet die Riester-Rente der „Rheinischen Post“ gegenüber als Sackgasse. Ohne staatliche Zuschüsse hätten die Bürger draufgezahlt. Aber das Geld könnte ihnen der Staat auch ohne den Umweg Riester so geben. Mittlerweile geht es um Milliarden.

Selbst wer jahrelang in Riester eingezahlt hat, bekommt zur Rente dann nur ein paar Euro von der Versicherung überwiesen. Ein nicht allzu kleiner Teil hat die Versicherung vereinnahmt über Provisionen und Gebühren. Wer seine Abschlussabrechnung liest, muss sich verschaukelt fühlen.

Riester-Rente ist Murks

Riester lohnt sich nur für jene, die hohe staatliche Zuschüsse bekommen, weil sie beispielsweise viele Kinder haben oder ganz viel verdienen. Für Geringverdiener kann sich Riester lohnen, aber wirklich nur wegen der Zulagen. Dass jeder, der Riester, damit aber seinen Anspruch auf die gesetzliche Rente mindert, sagen nur Verbraucherverbände oder kritische Zeitungen und Zeitschriften wie „Finanztip“.

Riester-Verträge lohnen sich vor allem, weil der Staat die Vorsorgepläne bezuschusst. Die Förderung besteht aus Zulagen und Steuervorteilen. Wenn Sie genug einzahlen, beträgt die jährliche Grundzulage pro Person 175 Euro (seit 2018), die Kinderzulage 185 Euro für bis Ende 2007 geborene Kinder und 300 Euro für ab 2008 geborene Kinder. Bei mehreren Kindern ist die Zulage oft höher als der Steuervorteil. So profitieren kinderreiche Familien von den Zulagen und alleinveranlagte Gutverdiener vor allem vom Steuervorteil.“

Geringverdiener, die einfach nur die staatlichen Zulagen mitnehmen wollen, sind mit einem Riester-Banksparplan gut beraten. Mittlerweile gibt es laut „Finanztip“ aber mit der Sparkasse Holstein nur noch ein Finanzinstitut, das einen entsprechenden Vertrag anbietet.

Riester-Rente wächst nicht mit

Übrigens, niemand sagt den Riester-Rentnern, dass ihre Riester-Rente nicht mehr wächst. Wie? Ja! Einfach mal auf die jährlichen Mitteilungen anschauen. Hat sich da der Betrag irgendwie verändert? Nein. Die Inflation frisst aber die Riester-Rente systematisch auf. Hundert Euro heute sind nicht das gleiche wie hundert Euro in zehn Jahren. Das dürfte jedem einleuchten.

Vor diesem Hintergrund müsste die Bundesregierung eigentlich von der Riester-Rente Abschied nehmen. Stattdessen kündigt sie im Koalitionsvertrag deren Weiterentwicklung an. Dieses staatlich geförderte Modell der privaten Altersvorsorge hat, wie verschiedene Untersuchungen zeigen, als Instrument zur Vermeidung von Altersarmut versagt und kommt nur den höheren Gehaltsklassen zugute. Die dafür verwendeten Steuermittel wären in der gesetzlichen Rentenversicherung besser aufgehoben.

Sogar die marktliberale Frankfurter Allgemeine Zeitung hat wiederholt zusätzliche Einzahlungen in die Sozialversicherung als lohnende Anlage empfohlen. Sie bringen durch die regelmäßige Anpassung der Renten an die Einkommensentwicklung sichere Renditen von zwei bis drei Prozent und je nach Einkommenshöhe auch Steuerersparnisse. Mehr ist auch mit anderen Geldanlagen für den Normalverdiener nicht zu erreichen.

Ganz zurecht schreibt die „Rheinische Post“, dass „die Riester-Rente ausgedient hat“.

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Wenn die jetzige SPD begriffen hätte daß die Riester Rente Schrott ist wäre diese Partei noch populärer als die aufstrebende AfD. Leider hat man und auch Frau Nahles rein gar nichts begriffen. Die Riester Rente ist kein Ersatz für die Rentenkürzungen der Rot-Grünen Koalition unter Gerhard Schröder. Sie ist einfach überflüssig und gehört abgeschafft. Stattdessen könnte sehr wohl eine betriebliche Altersversorgung gefördert werden, allerdings ohne zusätzliche Krankenversicherungsbeiträge.Bei einer betrieblichen Altersvorsorge besteht durchaus Spielraum für die Beteiligung der Arbeitgeber entsprechend einer Betriebsvereinbarung oder eines Tarifvertrages. Dieser Spielraum beginnt mit einer Steuererleichterung und endet mit der Übernahme der Beiträge durch den Arbeitgeber z.B. nach einer bestimmten Zeit der Betriebszugehörigkeit. Betriebstreue sollte auf jeden Fall belohnt werden. Dazu brauchen jedoch weder AG noch AN den Staat, das können sie auch in einem Tarifvertrag aushandeln.

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  • Ich kann nicht verstehen, wie man fast 40 Jahre rund 75 Euro in die Riesterrente einzahlt und dann mit 67 eine Rente von 150 Euro bekommt. Das scheint mir wenig realistisch und fair.

    Antworten
  • […] erkannt und sich entsprechend in der „Rheinischen Post“ geäußert. Ohne staatliche Zuschüsse hätten die Bürger draufgezahlt. Aber das Geld könnte ihnen der Staat ohne den Umweg Riester auch so geben. Mittlerweile geht es […]

    Antworten
  • […] Versicherer wollen immer noch nicht glauben, dass Riester eine Totgeburt ist. Sie, die Fondsbranche und die Bausparkassen haben dem […]

    Antworten

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Helmut Achatz

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