Wie sich am besten vor Gaunern schützen

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Senioren sind immer noch eine vergleichsweise leichte Beute für Einbrecher und Trickbetrüger. Was Wunder, dass die Angst umgeht. Mit dem richtigen Wissen und ein paar Handgriffen machen wir es den Gaunern schwer.

Sind wir zu naiv und unbedacht? Davon kann keine Rede sein. Schon längst haben wir das Internet für uns entdeckt und lesen regelmäßig über Übergriffe und darüber, wie wir uns am besten vor ihnen schützen können. So es für viele von uns fast schon selbstverständlich, die Haustür doppelt abzuschließen, keine Fenster geöffnet zu lassen und die Alarmanlage im Haus anzustellen.

Selbst im Urlaub sind wir aufmerksamer: Wir lassen unsere Geldbörse nicht aus den Augen, passen auf belebten Straßen besonders auf unsere Handtasche auf und informieren uns darüber, wie wir unseren Wohnwagen auf dem Campingplatz mit einem Diebstahlschutz vor Langfingern schützen können. Schließlich möchte niemand, dass Wertgegenstände aus dem Innenbereich des Fahrzeugs oder gar das komplette Wohnmobil spurlos verschwinden.

Maschen werden immer perfider

Da die meisten Rentner nicht mehr ganz so unsicher auftreten und auch in Sachen Einbruchsprävention aufrüsten, werden die Maschen der Betrüger immer perfider. Ein Trick, der bereits vielfach durch die Medien gegangen ist, ist der Enkeltrick. Dabei gibt sich eine fremde Person am Telefon als verschollener Enkel aus und erzählt eine rührselige Geschichte, die am Ende darauf hinausläuft, dass der vermeintliche Enkel Geld benötigt.

Die Trickbetrüger, hinter denen sich oft Mafia-Strukturen verstecken, zielen auf unser Mitgefühl und unsere Hilfsbereitschaft. Sie hoffen, uns abzocken zu können. Vor allem bei Telefonaten, in denen es um Geld geht, sollten bei uns alle Warnleuchten angehen. Wer sich nicht sicher ist, ruft am besten die Polizei an.

„Hallo, hier spricht die Polizei“

Eine weitere Masche, die Betrüger aktuell ausprobieren, nennt sich „die falschen Polizisten“. Dabei wird das Opfer in der Regel zunächst telefonisch kontaktiert, wobei sich der Anrufer als Polizist ausgibt und von einer Einbruchsserie in der Nachbarschaft berichtet. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erkundigt sich der falsche Polizist, ob bei uns alles in Ordnung ist und ob wir Wertgegenstände im Haus haben, die für Einbrecher interessant sein könnten.

Wenn wir durchklingen lassen, im Haus etwa Bargeld oder Schmuck zu lagern, dauert es nicht lang, bis wir einen Kontrollbesuch des vermeintlichen Polizisten bekommen. Bei der Kontrolle gibt der Polizist dann an, es handele bei dem Geld beispielsweise um Falschgeld, das sofort konfisziert werden müsse, um im Labor näher untersucht zu werden. Alternativ wird behauptet, dass das Geld sicherheitshalber auf die Wache gebracht werde, um keine Einbrecher anzulocken.

Wie vor Gaunern schützen?

Wie schützen? Fremde Personen erst gar nicht ins Haus lassen oder wenn, dann nur in Begleitung eines weiteren Familienmitglieds als Zeuge. Wer sich unsicher ist, ob es sich um einen echten Polizisten handelt, sollte sich den Dienstausweis genau ansehen. Bestehen immer noch Zweifel, kann auch ein Kontrollanruf bei der zuständigen Dienststelle Aufschluss darüber geben, ob der Beamte vor der Tür wirklich der Polizei angehört.

Ein letzter Tipp: Auch in Stresssituationen Ruhe bewahren und sich niemals von fremden Personen zu einer Handlung drängen lassen. Wer sich bedroht fühlt, sollte nicht zögern, die Polizei zu rufen – so werden es die Ganoven in Zukunft immer schwerer haben, Beute zu kassieren.

Bildrechte: Flickr 2013-04-02 Bright Denise Krebs CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • hanselmar
    13. Mai 2019 16:44

    Wer als Rentner angibt Geld zu haben sollte wegen Dummheit bestraft werden. Ein deutscher Rentner hat kein Geld. Das sollte er auch sofort sagen wenn die Polizei bei Ihm anruft. Dann ist es natürlich wichtig den freundlichen Beamten nach seiner Telefonnummer zu fragen. Wenn man diese dann hat sofort die echte Polizei anrufen um festzustellen wer denn hinter dieser vermeintlichen Polizei Telefon Nummer steckt. Auch bei dem Enkeltrick ist es wichtig zuerst Rücksprache zu nehmen bevor man leichtgläubig Geld an Fremde herausgibt. Da ist es doch wohl naheliegend zuerst die Tochter oder den Sohn anzurufen und zu fragen was der Enkel macht. Wenn erst einmal Geld in die Hände von Banditen gegeben wurde ist es schwierig es zurück zu bekommen. Oft sitzen die Hintermänner dieser Betrüger im Ausland und sind nur schwer zu fassen. Daher gilt auch hier Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.

    Antworten
  • Helmut Achatz
    13. Mai 2019 17:48

    Vielen Dank für die nützlichen Tipps. Dass dieser Enkeltrick immer noch funktioniert, wundert mich eh. So gut müssten doch die Großeltern ihre Enkel kennen, dass dieser Trick ins Leere läuft.

    Antworten
  • Wir stehen häufig mit Unverständnis davor, wenn es Gaunern bis heute gelingt, den „ollen Enkeltrick“ durchzuziehen. Wir übersehen dabei, dass Menschen sich mit zunehmendem Alter tatsächlich sehr unterschiedlich entwickeln. Es gibt Menschen, die bis in das hohe Alter geistig hellwach sind und komplexe Sachverhalte mit Selbstverständlichkeit erfassen.

    Es sind unter anderem diese Senioren, die tatsächlich diese Ganoven nicht nur erfolgreich abwehren, sondern mit einer gekonnten Schauspielerei helfen, diese hinter Gitter zu verfrachten. Nach dem Telefonat mit dem vermeintlich „tütteligen Rentner“ bekommen diese Herrschaften einen „Staatsempfang der besonderen Art“.

    Es gibt jedoch auch die anderen Senioren, die tatsächlich auf diesen faden Trick hereinfallen. Hier können natürlich die klassischen Alterserscheinungen bis hin zur Demenz eine Rolle spielen. Es gibt jedoch auch die psychologische Komponente, die durch Einsamkeit und Unsicherheit ausgelöst wird.

    Viele dieser Menschen sind in andern Zeiten oft sehr Autorität erzogen worden. Dadurch herrscht eine tiefe Gläubigkeit gegenüber Uniformen und Autoritäten wie zum Beispiel Polizisten oder Ärzten. Deshalb funktioniert der Trick mit falschen Polizisten besonders gut.

    Aber auch der psychologische Druck, der von Ärzten häufig dazu missbraucht wird, sinnlose IGeL zu verkaufen, funktioniert bei Senioren regelmäßig.
    Das ergeben Erfahrungen aus meinem eigenen Umfeld.

    Selbst nach einer ausführlichen Aufklärung und vorgelegten Beweisen fällt es diesen Menschen oft extrem schwer, sich gegen diese selbsternannten „Autoritäten“ zu Wehr zu setzen. Wenn man diese Menschen mit dieser Schwäche konfrontiert, reagieren diese in der Regel negativ.

    Hier hat die autoritäre Prägung eine doppelte Wirkung. Sie führt dazu, dass sich solche Senioren den vermeintlichen Autoritäten unterordnen, so wie sie es gelernt haben, aber wenn sie auf einen eigenen Fehler aufmerksam gemacht werden, sorgt genau diese erzieherische Prägung dafür, dass eine solche Schwäche eine Katastrophe sei, die dringend durch Rechthaberei vermieden werden soll.

    Selbstbewusste Menschen brauchen nicht immer Recht zu haben. Sie können jederzeit eigene Fehler einräumen.
    Doch autoritär geprägten Menschen fällt genau das schwer.

    Deshalb braucht es hier eine Mischung aus Verständnis und Korrektur. Etwas zu verstehen, heißt nicht, es zu tolerieren.

    Völlig anders ist es hingegen, das sei mit aller Deutlichkeit gesagt, wenn ältere Menschen krankhaft geistige Einschränkungen bekommen, wie zum Beispiel eine Demenz .

    Besonders Angehörige tun sich schwer diese Veränderungen zu akzeptieren und versuchen ständig „Informationen“ richtig zu stellen. Machen Sie sich klar: in einer solchen Lebensphase sind „Informationen“ und deren „Richtigkeit“ das Unwichtigste.
    Lassen Sie sich durch erfahrene Hilfsorganisationen beraten, wenn Sie mit ihren Eltern oder Freunden vor einem solchen Problem stehen.

    Antworten

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