Wie viel Koran verträgt Deutschland?

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Thilo Sarrazins Buch „Feindliche Übernahme“ hat eine neue Aktualität erhalten. Er hat bereits vor fünf Jahren prognostiziert, was sich künftig auf deutschen Straßen abspielen könnte – und er lag damit richtig.

Wer Sarrazins Buch liest, sollte vorher den „Chronist“ von Matthias Wenzel gelesen haben, um zu begreifen, was Religion aus Menschen macht. Vor gut tausend Jahren starteten Katholiken ihren Kreuzzug gegen den Koran und gegen Moslems, weil sie sich auf Gottes Wille beriefen.

Am 27. November 1095 brandete der Ruf „Deos lo vult“ („Gott will es“) durch die Menge, die sich auf freiem Feld vor den Stadttoren des französischen Clermonts um Papst Urban II versammelt hatten. „Brecht auf, um die Schmach, welche die Heiden (gemeint sind die Moslems) über unsere Brüder gebracht haben, zu tilgen“, stachelte Urban die Menge an. „Jeder sollte zu diesem guten Werk aufbrechen und diese abscheuliche Rasse vernichten, die es gewagt hat, sich gegen Gottes Willen aufzulehnen“, schreibt Matthias Wenzel in seinem Buch „Chronist“. Und wer sich aufmache, dem versprach der Papst die Vergebung seiner Sünden. „Den Kämpfern im Namen Christi soll ewiges Leben im Reich Gottes zuteilwerden“, so Urban in Wenzels Buch. Ob es so war, wissen wir nicht, aber wir kennen die Folgen Urbans Aufruf zum Kreuzzug.

Komisch, Urban hat sich einfach über das fünfte Gebot – „Du sollst nicht töten“ – hinweggesetzt. Urban hat Gottes Wille nach seinem Gutdünken missbraucht mit verheerenden Folgen. Wem kommt das bekannt vor? Diese Missdeutung war beileibe kein Einzelfall in der Geschichte der katholischen Kirche. Gemordet wurde auch später in Gottes Namen. Christen sind indes nicht die einzigen, die Gottes Wille vorschieben, wenn es darum geht, Andersgläubige mit dem Verweis auf Gottes Wille umzubringen. Das haben Moslems ebenfalls Jahrhunderte lang bewiesen.

Gott will es – wirklich?

Der Aufruf eines Papstes dürfte heute schwerlich eine auch nur ähnliche Euphorie auslösen wie vor gut tausend Jahren. Im Islam sieht das jedoch anders aus. Gott wird vorgeschoben, wenn es darum geht, andere umzubringen. Auch der Satz ist fast der gleiche „Inschallah“ heißt fast das gleiche wie „Deos lo vult“ – „wenn Gott will“ steht im Koran, „Gott will es“ gab Urban aus, um die Gräuel des ersten Kreuzzugs zu rechtfertigen.

Koran vom Alten Testament inspiriert

Die Bibel besteht aus zwei Teilen: dem Alten und dem Neuen Testament. Im Alten Testament geht es ziemlich skrupellos zu. Da heißt es beispielsweise, „wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll durch die Menschen vergossen werden“. Mit anderen Geschöpfen ist das Alte Testament nicht sonderlich zimperlich. Da heißt es, „Furcht vor euch und Schrecken sei bei allen Erdentieren … in eure Hand sind sie gegeben“. Das alttestametarische Gedankengut hat sich bis in die Jetztzeit erhalten. Männliche Küken werden als Shredderware angesehen und Schweine sind für uns nur Fleischlieferanten. Trotz 30 Jahre Religionskrieg, trotz Aufklärung und Französischer Revolution mit ihrer Trennung zwischen Staat und Kirche hat sich diese alttestamentarische Einstellung bis heute nur marginal geändert. Übrigens, wir zahlen alle immer noch für die Bischöfe der katholischen Kirche, ob wir Atheisten sind oder Moslems.

Mohammed hat sich vom Alten Testament inspirieren lassen. Ganze Passagen des Koran ähneln dem Alten Testament – mit Ausnahme der Beschneidung. Im Koran steht explizit: „Er schuf die Himmel und die Erde in gerechter Weise und Er gestaltete euch und machte eure Gestalt schön und zu Ihm ist die Heimkehr.“ (Koran 64:3). Aber weil für viele Imame und Moslems die Beschneidung zur kulturellen Identität gehört, werden Jungs, vor allem türkische, im Alter zwischen sechs und 14 Jahren beschnitten. Wenn Gott es wirklich so wollte, hätte er Jungs ohne Vorhaut auf die Welt kommen lassen. Inschallah.

Wie religionsemanzipiert sind wir?

Thilo Sarrazin Feindliche Übernahme

Thilo Sarrazin – Feindliche Übernahme

Gut, dass die Deutschen nicht mehr ganz so bibeltreu sind, sonst müssten die Knäblein auch ans Messer. Auch von anderen gewaltsamen biblischen Vorgaben im Alten Testament, das an rund tausend Stellen von Tod und Verderbnis predigt, haben wir uns hierzulande emanzipiert. Wer Sarrazins Buch „Feindliche Übernahme“ liest, sollte das im Hinterkopf behalten. Aber zur Frage: Wie viel Koran verträgt Deutschland? Und darum geht es letztlich. Wer den Koran ernst nimmt, muss zwangsläufig mit dem Grundgesetz in Konflikt geraten. Das hat Sarrazin erkannt und ein Buch darüber geschrieben. Ist es wirklich so, dass Koran-Gläubige die deutsche Gesellschaft übernehmen – oder übertreibt er damit maßlos? Schon vor dem Erscheinen im August 2018 wurde sein Werk zum Skandal erklärt. Ist sein Buch ein Skandal? Oder deckt Sarrazin eine Entwicklung auf, die sich unter der Oberfläche abspielt und die deshalb nicht wahrgenommen wird?

Wer kann den Koran verstehen?

Sarrazin hat den „Koran in der Übersetzung von Rudi Paret von der ersten bis zur letzten Zeile“ gelesen und sich mit den Suren und Versen auseinandergesetzt. Kann er den Koran als nicht Nicht-Koran-Gelehrter überhaupt verstehen – so wie auch nur Urban dazu befähigt war, die Bibel auszulegen? Urban war sicher bibel-fest und hat sich trotzdem über das fünfte Gebot hinweggesetzt, weil er mit dem Kreuzzug seine Zwecke verfolgte und sich um Gottes Gebote einen Dreck scherte. Warum sollten Imame nicht ähnlich denken und agieren wie Urban? Imame in den Ditib-Moscheen (Diyanet İşleri Türk İslam Birliği), sprich der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V., werden kaum das Grundgesetz lobpreisen und die Trennung von Staat und Religion fordern, wie es die Franzosen mit dem Schlachtruf „Liberté, Égalité, Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) in einer blutigen Revolution erkämpft und auch hierzulande die Säkularisation eingeleitet haben, auf die wir viel halten.

Ebenso wie das Alte Testament gibt der Koran klare Handlungsanweisung für den Alltag der Gläubigen – und die sind alles andere als Grundgesetz-kompatibel. Sarrazin verweist auf Sure 4, Vers 34 des Koran: „Die Männer sind über den Frauen, weil Gott sie ausgezeichnet hat … und wenn ihr fürchtet, dass Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie“, übersetzt Paret. Hartmut Bobzin übersetzt die Sure 4, Vers 34 so: „Die aber, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet … und schlagt sie“. Daran sei auch nichts zu deuteln, so der emeritierte Professor für Islamwissenschaften der „Zeit“ gegenüber. Alle Versuche, das „Schlagen“ weg zu übersetzen, halte er für Taschenspielertricks und zerlegt den arabischen Satz wa-dribûhunna – in „und“, „schlagt!“ „sie“. So stehe es da, so sei es gemeint.

Gleichberechtigung eine Fremdwort

Hadraht Mirza Masroor Ahmad und Ahmadiyya Muslim Jamaat mildern das in ihrer Koran-Übersetzung etwas ab und schreiben von „straft sie“. Aber auch das hat mit Egalité nichts zu tun und mit der Würde des Menschen, die laut Artikel 1 des Grundrechts „unantastbar“ schon gleich gar nicht. Die Sure verstößt ferner gegen Artikel 3, der besagt, dass „alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, Männer und Frauen gleichberechtigt“ und „niemand darf wegen seines Geschlechts benachteiligt werden“. Wenn Männer Frauen strafen, wird das vom Koran gutgeheißen, umgekehrt nicht. Männer beruhigen ihr Gewissen, wenn sie Frauen schlagen, damit, dass der Koran ihnen ja das Recht dazu gebe, wie Malte Henk und Henning Sußebach in der „Zeit Online“ („Was steht da?“) schildern.

Auch beim Erben sind Frauen nicht gleichberechtigt, denn Sure 4, Vers 11 besagt laut Parets Übersetzung, dass einen Erben „männlichen Geschlechts gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts kommt“. Hadraht Mirza Masroor Ahmad und Ahmadiyya Muslim Jamaat schreiben in ihrer Übersetzung: „Ein Knabe hat so viel Anteil wie zwei Mädchen …“. Das sind jetzt nur zwei Beispiele aus dem Koran, die der Egalité, sprich der Gleichheit Hohn sprechen.

Grundgesetz kontra Koran

Sure 4, Vers 16 in der Übersetzung von Hadraht Mirza Masroor Ahmad und Ahmadiyya Muslim Jamaat verstößt ganz klar gegen Artikel 2, Satz 2 unseres Grundgesetzes, dass „das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit … Freiheit der Person“ als selbstverständlich ansieht. Das gilt ebenfalls für Sure 4, Vers 16, in der es heißt „und wenn welche von euren Frauen Unziemliches begehen, dann ruft vier von euch als Zeugen … bezeugen sie es, dann schließet sie in die Häuser ein, bis der Tod sie ereilt oder Allah ihnen einen Ausweg eröffnet“.  Dieben werden die Hände abgeschnitten wie in Sure 5:39 vom Koran gefordert – auch nicht gerade Grundgesetz-konform. Ehebrecher werden mit einhundert Streichen gegeißelt, so verlangt es Sure 24:3 – und das Ganze vor versammelter Mannschaft. Körperliche Unversehrtheit kennt der Koran nicht.

Fraternité, sprich Brüderlichkeit verbietet der Koran sogar, in dem er den Gläubigen in Sure 5:51 an Herz legt, „nicht die Juden und die Christen zu Freunden zu nehmen“. Juden und Christen – Atheisten sicher eingeschlossen – sind eben keine Brüder.

Sarrazin – und nicht nur er – hat mit seinem Buch eine Diskussion losgetreten, ob westlich Werte und muslimische Traditionen miteinander vereinbar sind. Was das Erb- und Strafrecht betrifft, sind Frauen Menschen zweiter Klasse.

Trennung zwischen Kirche und Staat

Sarrazin fürchtet, dass sich mit zunehmender Zuwanderung von Koran-Gläubigen nach Deutschland die Ansicht durchsetzt, das deutsche Grundgesetz müsse sich dem Koran anpassen, weil es im Koran „keine klare Unterscheidung zwischen religiösem und weltlichen Recht …“ gibt. In der Einleitung zu seinem Buch schildert er, was ihn umtrieb, dieses Buch zu schreiben. Es war vor allem die Frage, „inwieweit der Islam und die Einwanderung von Muslimen nach Europa eine Gefahr für die Zukunft der westlichen Gesellschaft und für unser Lebensmodell bildet“. Was ihn stört ist vor allem, dass „es nicht gut ist, wenn sich in der Gesellschaft Gruppen bilden, die ethnisch, religiös oder wirtschaftlich dauerhaft abgesondert sind und fast nur untereinander heiraten“. Er fordert deshalb in der Einleitung, Einwanderer „sollten integrationswillig sein; ihre Zahl so bemessen und ihre Zusammensetzung so gemischt sein, dass ich in Europa keine verfestigten ethnischen Untergruppen bilden“. Was aber wegen des Koran per se schwierig bis unmöglich ist. Deswegen wird Sarrazin angefeindet.

Ermordet wegen einer Karikatur

Anstoß für sein Buch sei auch der Angriff auf Islam-Kritiker gewesen, erinnert sei nur an Salman Rushdie, den dänischen Zeichner Kurt Westergaard, der Schriftstellerin Sabatina James, die zum Christentum konvertierte und seitdem von ihrer Familie bedroht wird, vom Publizisten Hamed Abdel-Samad („Integration. Ein Protokoll des Scheiterns), dem Sohn eines sunnitischen Imams, der Polizeischutz braucht und Seyran Ates, die Rechtsanwältin, die sich für einen zeitgemäßen Islam einsetzt und eine Moschee gegründet hat, erhält Morddrohungen und kann ohne Personenschutz nicht aus dem Haus. Erinnert sei an den Anschlag auf „Charlie Hebdo“ Anfang 2015 mitten in Paris, bei dem 17 Menschen von radikalen Koran-Verfechtern ermordert wurden. Die Zeichner haben sich über Koran und Propheten Mohammed lustig gemacht und mussten dafür sterben. Gemeuchelt von Koran-Gläubigen. Das alles spielte und spielt sich wohlgemerkt nicht in der muslimisch-geprägten Welt ab, sondern in Europa. Und was ist heute, im Jahr 2023? Ulf Poschardt, Chefredakteur der „Welt“ schreibt über „Judenhass und No-Go-Areas“. „Wir sehen in Deutschland Fans der Hamas-Barbaren auf den Straßen. Schulhöfe voller Judenhass. Ganze Viertel, die das Gewaltmonopol des Staates ablehnen. Wie kann das sein?“, so seine Frage. Die Antwort sei einfach: „Wei wir es sehenden Auges zugelassen haben“.

Was steht da?

Islam ohne Koran ist nicht zu verstehen, deswegen beschäftigt sich Sarrazin gleich im ersten Kapitel damit. Seine Kritiker werfen ihm vor, er sei nicht in der Lage, den Koran zu interpretieren, geschweige denn, ihn auszulegen. Da sei wieder mal an Urban II erinnert, der sicher Bibel-Exeget war, aber die Bibel so auslegte, wie es ihm in den Kram passte. Was auf diese Exegese folgte, wissen wir ja. Sarrazin versucht, sich ein Bild vom Koran zu machen – und dabei greift er auf eine deutsche Übersetzung zurück. „Koran“ heißt übrigens wörtlich das „Sich-Ergeben“, „Sich-Unterwerfen“ unter den Willen Gottes. Er geht auf die Kernaussagen des Koran ein über Gott, Mohammed, Pflichten, Ungläubige, Auferstehung, Hölle, Paradies, Dschihad (Krieg gegen Ungläubige), Sklaverei, Sexualität, Frauen und Strafrecht. Sarrazin zitiert nur, ohne sich auf die Auslegung zu berufen, was ihm seine Kritiker vorwerfen.

  • In Kapital zwei geht Sarrazin auf die „islamische Staatenwelt von Arabien bis Indonesien“ ein im Hinblick auf demografisches und wirtschaftliches Gewicht, auf die Stellung in Wissenschaft und Technik, Stabilität, Demokratie, Krieg und Frieden.
  • In Kapital drei zeigt Sarrazin die „Problemzonen islamischer Gesellschaften“ auf in punkto Verhältnis der Geschlechter und die Rolle der Frau, Fundamentalismus und Terror.
  • In Kapitel vier untersucht Sarrazin „die Muslime in den Gesellschaften des Abendlandes“, Altersaufbau, Kriminalität, Parallelgesellschaften, Moscheegemeinden, Heiratsverhalten und Geburtenhäufigkeit.
  • Kapital fünf ist überschrieben mit „Was man tun muss“. Er warnt, in „Ehrfurcht vor der Religion den Islam vor Kritik zu schützen“ und fordert eine „Befreiung der Einwanderungspolitik von Ideologie und Wunschdenken“.

Bereitschaft zur Integration

Jeder kann zu Sarrazins Buch stehen wie er will, aber lesen wäre nicht schlecht. Er wird von vielen, auch von Teilen der Presse, verteufelt, weil er ausspricht, woran es Koran-Gläubigen teilweise mangelt – an der fehlenden Bereitschaft zur Integration. Die Religionsfreiheit wird Muslimen wie auch anderen Gläubigen im Grundgesetz explizit zugestanden. Wer an den Koran glaubt, kann seine Religion „in der Moschee und zu Hause frei ausüben und darf, außerhalb der regulären Arbeitszeit als abhängig Beschäftigter, fasten und beten, wie er möchte“, schreibt Sarrazin. Dem ist nichts hinzuzufügen. „Wer allerdings auf die optische Abgrenzung der Frauen durch Kopftuch und Schleier nicht verzichten möchte, wer an Verwandtenheiraten und …, wer nicht zulässt, dass die Töchter am Schwimmunterricht teilnehmen …, der ist in seinem Herkunftsland oder im Herkunftsland seiner Ahnen besser aufgehoben, und das sollte man auch unmissverständlich kommunizieren“ – harte Worte.

Einiges von dem, was er in seinem Buch anprangert, wird längst in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert, beispielsweise die zweifelhafte Finanzierung von Moscheevereinen oder die Sprache der Prediger, von denen bei weitem die meisten kaum oder kein Deutsch können. Was ist seit Erscheinen Sarazzins Buch seitdem anders geworden?

Sarrazins Thesen provozieren

Wie sehr Sarrazin mit seinen Thesen aneckt, ist am wiederholten Versuch der SPD abzulesen, ihn loszuwerden und aus der Partei auszuschließen. Damit wird „seine“ Partei nicht verhindern können, dass sich immer mehr fragen, wie das denn ist mit dem Koran und dem Grundgesetz – was denn nun gilt. Eigentlich müsste doch klar sein, dass „in weltlichen Dingen der Staat über der Religion steht“, wie Sarrazin in seinem Buch schreibt. „Was er verbietet, hat Vorrang vor dem, was die Religion erlaubt; was er erlaubt, ist auch dann erlaubt, wenn es durch das religiöse Gesetz verboten ist“. Aber uneigentlich schleicht sich hierzulande Respektlosigkeit einiger ein gegenüber dem Grundgesetz, dessen uneingeschränkte Gültigkeit sie nicht länger akzeptieren. Das fängt bei muslimischen Jungs an, die ihre Lehrerin die Achtung verweigern, weil sie ja eine Frau ist und damit zweitrangig und hört bei prügelnden Ehemänner auf, die sich auf Sure 4, Vers 34 berufen. Mädchen, die sich im muslimischen Umfeld nicht an die vom Koran vorgegebene Kleiderordnung halten, werden als Schlampen oder ehrlos bezeichnet und auch so behandelt.

Sarrazins Buch ist schwer verdauliche Kost mit annähernd 500 Seiten, vielen Tabellen und Literaturhinweisen. Die Debatte um sein Werk ist zwar abgeflaut, die Probleme aber sind geblieben und werden eher noch wachsen. Eine Ahnung, was auf die westliche Gesellschaft noch zukommt, gibt auch das Buch „Inch’Allah“, in dem die beiden französischen Journalisten Fabrice Lhomme Gérard Davet von „Le Monde“ feststellen, dass in Frankreich die rigide Auslegung des Koran an Boden gewinnt und das Alltagsleben der Gläubigen bestimmt – im Gegensatz zu den Werten und Idealen der französischen Gesellschaft, die auf „Liberté, Egalité, Fraternité“ basieren und einer strikten Trennung von Staat und Religion. Noch handele es sich, schreibt die „Welt“ um „ein Randphänomen, aber eines, das voranschreite und deshalb ‚beängstigend‘ sei“. Die beiden Journalisten haben zusammen mit fünf Volontären viele Interviews im Problem-Département Seine-Saint-Denis nordöstlich von Paris geführt und in ihrem Buch „Inch’Allah“ zusammengetragen. Zurzeit gibt es das Buch nur auf Französisch.

„Feindliche Übernahme“ von Thilo Sarrazin
erschienen 2018 bei FBV, München.
496 Seiten, Preis: 24,99 Euro
ISBN: 978-3-95972-162-2

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9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Andreas Havlik
    30. Januar 2019 19:05

    Ich gebe den Theorien von Sarrazin (fast) uneingeschränkt recht. Schade nur, dass dass er von dummen Nazis als Gallionsfigur missbraucht wird und sich damit selbst (wahrscheinlich) unfreiwillig ins Abseits stellt.

    Antworten
  • Hier stellt sich in der Tat die Frage wie viel Toleranz kann die deutsche und auch europäische Gesellschaft dem intoleranten Moslimen bieten. Die Kritiker des Islam werden darauf antworten; „Heute sind wir tolerant morgen fremd im eigenen Land.“ Es ist kein Geheimnis Toleranz muß auf Gegenseitigkeit beruhen. Der Koran kennt keine Toleranz gegenüber anderen Religionen.Die Shiiten haben sich zum Ziel gesetzt alle anderen Religionen der Welt zu vernichten. Die Sunniten sind da etwas friedlicher, denn sie tolerieren das Judentum. Wenn Angela Merkel behauptet der Islam gehört zu Deutschland bekundet sie Toleranz gegenüber einer intoleranten Glaubensgemeinschaft die das Ziel hat mit Feuer und Schwert die Welt zu islamisieren. In Saudi Arabien ist der Islam Staatsreligion. Es werden keine anderen Religionen geduldet.In Deutschland ist das Christentum keine Staatsreligion,aber man sollte von allen Religionsgemeinschaften verlangen können andere Religionen zu tolerieren und respektieren. Wenn eine Religion diese Voraussetzungen nicht erfüllt darf sie nicht zugelassen werden. Vor einigen Jahren habe ich das mutige Verhalten der damaligen CDU Regierung unter Helmut Kohl bewundert die sich strikt gegen eine Zulassung von Scientology als Kirche eingesetzt hatte. Das war offensichtlich richtig denn Scientology verfolgt ausschließlich wirtschaftliche Ziele. Wer vorausschauend ist sollte das Verhalten der ungarischen Regierung gegenüber islamischen Zuwanderern verstehen. Dort ist man der Ansicht daß islamische Zuwanderer nicht integrierbar sind und das Ziel haben eine Parallelgesellschaft zu bilden. Was das bedeutet kann man an der Geschichte des Libanon studieren. Wenn die Parallelgesellschaft sich stark genug fühlt ist es nur eine Frage der Zeit wann die inneren Konflikte beginnen und in einem Bürgerkrieg enden. Vorbeugen ist auf jeden Fall besser als heilen. Das sollten besonders die Deutschen mit ihrer unsäglichen Geschichte der Judenvernichtung bedenken. Über viele Jahrhunderte war die deutsche Gesellschaft tolerant gegenüber dem Judentum und dann kam plötzlich eine politische Gruppierung an die Macht welche die Vernichtung der Juden als Ziel hatte. Tatsache ist die Deutschen konnten damals nicht mit 6 Millionen friedlichen jüdischen Bürgern zusammen leben. Daher habe ich die Befürchtung daß die Deutschen in den nächsten 100 Jahren auch nicht mit mehr als 6 Millionen, teilweise zum heiligen Krieg bereiten Muslimen,friedlich zusammen leben können. Thilo Sarrazin möchte Deutschland zum Nachdenken ermahnen. Victor Orban in Ungarn hat bereits gehandelt. In der Schweiz wurde dem Islam durch Volksentscheid gezeigt daß die Toleranz der Christen ihre Grenzen kennt wenn es um die Errichtung von muslimischen Gebetstürmen geht. Jetzt ist auch die Politik in Deutschland gefordert klare Regeln für die Religionsausübung zu erstellen. Der Art. 4 Abs (2) des GG sollte dahingehend geändert werden daß von staatlich anerkannten Religionen gesprochen werden sollte. Eine Glaubensgemeinschaft die alle anderen Religionen vernichten will sollte auf keine Fall in Deutschland als Religion anerkannt werden.

    Antworten
  • das schlimme daran ist, dass er immer medial in eine Ecke gedrängt wird, ohne dass sich jemand mit seinen Werken beschäftigt. Ich als Deutscher und meine Frau als Türkin sehen das genauso wie Herr Sarazin. Die Entropie innerhalb der Gesellschaft bezogen auf Herkunft, Hautfarbe und Religion sollte höchstmöglich sein. Darüberhinaus der gegenseitige Respekt und der vor dem Grundgesetz über Allem stehen.

    Antworten
  • Erwin Tischler
    6. Februar 2019 23:59

    Lieber Helmut Achatz, vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel über den Islam und das Buch von Sarrazin. Ich habe angefangen, darin zu lesen. Bis jetzt erscheint mir alles schlüssig. Das wird durch Ihre Analyse bestätigt. Also werde ich weiterlesen… Einen Analytiker wie Sarrazin brauchen wir! Vieles geht im täglichen Mainstream unter und wird überhaupt nicht wahrgenommen, ja, von der Politik bewusst verschwiegen und von der Presse gar nicht berichtet. Z.B., welcher Herkunft der Messerstecher, Vergewaltiger oder Strangulierer war. So ist das leider.

    Antworten

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