Warum grau das neue Pink ist

Leben

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Wer ist wann wie alt? 60 ist das neue 40 und 70 das neue 50. Wir fühlen uns jünger als wir altersmäßig sind. Wir 60plus-Generation werden anders alt. Warum grau das neue Pink ist – die Antwort darauf liefert eine Ausstellung im Frankfurter Museum der Weltkulturen.

Wir werden immer älter und wir werden immer mehr – das ist neu, so was gab’s in der Geschichte noch nie. Wie wirkt sich das auf uns und auf die Gesellschaft? Aber, was heißt schon „uns“? In USA sieht Älterwerden anders aus als hierzulande oder in Bolivien oder Japan. Übers Älterwerden gehen die Meinungen weltweit auseinander. Das Frankfurter Weltkulturen Museum hat einiges zum Thema Älterwerden zusammengetragen – in Texten und Bildern.

Grau ist das neue Pink

Die Ausstellung steht unter dem Motto „Grey ist the new pink“. „Wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung fügt die Ausstellung den individuellen Umgang mit Lifestyle, Liebe uns Sexualität, Weitergabe von Wissen, Langlebigkeit, Krankheit, Gesundheit und Tod zu einer Anthologie des Alterns zusammen“, schreiben die Museumspädagogen.

Künstler zum Thema Älterwerden

18 Künstler aus zehn Ländern beschäftigen sich mit dem Thema Älterwerden. Darunter ist beispielsweise auch Günther Krabbenhöft, Jahrgang 1945. Ich würde mich nie so kokettieren wie Krabbenhöft, irgendwie bewundere ich ihn. Er kokettiert mit seinem Alter auf eine coole Art, die illustriert, was wir Alten alles sein können. Er ist Model – Altenmodel. Krabbenhöft hat bei Instagram eine Fangemeinde, um die ihn jeder beneiden kann. Die Sammlung der Frankfurter enthält auch eine Fotoserie dreier Geschwister aus Nigeria, die alle über hundert Jahre alt geworden sind und Bilder texanischer Mädchen, die gerade mit Lockenwicklern und Schminke auf einen Schönheitswettbewerb vorbereitet werden – und dadurch weitaus älter wirken, als sie sind. Krabbenhöft ist der Älteste, Meret Buser die Jüngste der Ausstellung.

Vom Rapper zum Würdenstab

Die Bandbreite der Ausstellung reicht vom betagten Rapper bis zum „Würdestab“. Die Museumspädagogen haben sich einiges einfallen lassen, um das Thema Älterwerden ins Bewusstsein zu rücken. Zu den 59 ethnographische Objekte gehört auch eine aus toten Vögeln hergestellte Paste, die auf Sumatra gegen Falten helfen soll – und ein geheimnisvolles Harz, dem eine ähnliche Wirkung nachgesagt wird.

Fotos, Videos und Zeichnungen komplettieren das Bild des Älterwerdens. Darauf zu sehen sind ältere Menschen beim Spazieren, beim Karten- und Tennisspielen, am Strand. Auch Liebe im Alter spielt in der Ausstellung eine Rolle. „Eine alte Frau lacht in die Kamera, sie trägt einen pinken Hut“ – vermutlich kommt daher der Titel „Grau ist das neue Pink“.

Älterwerden, so viel vorweg, muss nicht schlimm sein. „Die meisten der insgesamt mehr als 350 Einsendungen zeigten ein positives und lebensfrohes Bild des Älterwerdens“, so Kuratorin Alice Pawlik. Natürlich dürfen auch Krankheit und Tod nicht fehlen – sie gehören zum Älterwerden.

Wir werden alle älter

Wir altern eigentlich schon ab der Geburt. Am Anfang ist uns das nicht bewusst – im Gegenteil, wir wollen älter erscheinen als wir sind, weil wir den Erwachsenen nacheifern. Nur, irgendwann kommt der Punkt, wo wir uns wünschen jünger zu sein. Wir begreifen dann, das wir endlich sind. Dann überlegen wir uns, was von uns bleibt. Wer ehrlich ist, wird das bestätigen. Der Frage „Was bleibt von uns?“ können wir nicht ausweichen. Wir fühlen uns verantwortlich, was aus der Welt nach uns wird. Älterwerden hat viele Facetten. Die Ausstellung versucht, dem gerecht zu werden.

Warum Omas Vlogs hochladen

Die Jungen haben Blogs und Vlogs nicht für sich gepachtet. Einige der Älteren – ich auch – sind schon lange online. Wir haben die ersten Webseiten gestaltet, da waren die Kinder gerade erst geboren. Warum sollen wir diese Medien nicht nutzen, mit denen wir aufgewachsen sind? Wir haben noch so viel zu erzählen und zu vermitteln – warum nicht Vlogs nutzen? Instagram ist nur eine Plattform. Die Märchen lesenden, 85 Jahre alte „MarmeladenOma“ ist mittlerweile eine Ikone bei youtube.

Das Museum zeigt die Ausstellung vom 26. Oktober bis zum 1. September 2019. 

@weltkulturen.museum unter #GreyIsTheNewPink!

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Helmut Achatz

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