Deutschland rutscht im Renten-Ranking deutlich ab

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Wie gut haben es Rentner? Der Vermögensverwalter Natixis bewertet jedes Jahr die Bedingungen für Ruheständler in 43 Ländern. Deutschland ist im Renten-Ranking vom 7. auf den 13. Platz zurückgefallen.

Die Rentensystem-Experten von Natixis bewerten mit ihrem Global Retirement Index die Rentensysteme von weltweit 43 Ländern und veröffentlichen ihre Ergebnisse im Renten-Ranking. Sie setzen für das Renten-Ranking 18 Kriterien an, zusammengefasst in vier Sub-Indizes. Was nun Deutschland betrifft, so sehen die Rentenexperten vor allem ein Problem bei der nachhaltigen Finanzierung des deutschen Rentensystems. Deswegen ist Deutschland im Renten-Ranking auch vom 7. auf den 13. Platz abgerutscht.

In punkto Gesundheit hat sich die Bewertung Natixis‘ nicht geändert, in punkto Lebensqualität und materielle Sicherheit hat sich Deutschland sogar leicht verbessert, aber richtig bergab ging’s bei den finanziellen Rahmenbedingungen. 2017 brachte es Deutschland noch auf Platz 21, 2018 rutschten wir dann auf Platz 34 ab – ein Platz im unteren Drittel.

Deutschland fällt zurück

Deutschland machen vor allem die Niedrigzinsen zu schaffen und eine hohe Inflation. Damit schrumpft das Vermögen der Deutschen automatisch – keine rosige Perspektive für die Zukunft. Darüber hinaus wollen die Deutschen aber schon überhaupt kein Risiko eingehen und bunkern ihre Altersvorsorge auf Giro- und Tagesgeldkonten sowie bei den Versicherungen. Wie jeder weiß, gibt’s da aber keine Zinsen. Zudem langt der Staat auch noch kräftig zu. Immer mehr Rentner müssen ihre Renten versteuern. Bei der Steuerbelastung erreicht Deutschland nur noch 24 von 100 möglichen Punkten. Das heißt, den Menschen hierzulande bleibt immer weniger von ihrem Gehalt und ihrer Rente übrig, weil der Staat den Rest wegbesteuert.

Nur Platz 13 im Renten-Ranking

Was auch noch auffällt – Deutschland hat den siebthöchsten Wert bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf und den achthöchsten Wert bei den Krankenversicherungsausgaben.

Schweiz, Island, Norwegen vorn

20132014201520162017plus Umsatzsteuer
Land
Belgien55.6568955.59280755.27769653.94523453.70495257.4
Deutschland49.26471649.31413749.44901149.54075349.65896853.4
Italy47.83891147.78093347.84733347.78815547.6958352
Fraankreich48.81402848.38732748.39119148.03368147.59578151.6
Österreich49.18375949.41572549.61602147.33179647.413609
Schweden43.01085342.4630942.61249242.84279342.919152
Niederlande40.64654238.97053136.95446137.24522737.460433
Luxembourg37.22782137.64559438.39398338.50188936.742445
Dänemark36.41406836.26053136.43761936.3772636.326926
Norwegen37.35396336.90414536.78161236.25143935.937489
OECD-Durchschnitt36.14627236.14017936.09230636.04521635.918661
USA31.45076831.64123431.43707831.58060831.698955
Schweiz22.21079321.86897621.8439721.79337221.761516

Quelle: Natixis Global Retirement Index

Bedenklich verschlechtert hat sich auch das Verhältnis der 65-Jährigen gegenüber jüngeren Altersgruppe. Mit 32,5 Prozent liegt Deutschland damit im Schlussfeld. Viele Alter bezogen auf wenige Junge ist ein schlechtes Zeichen und beeinträchtigt Sozialsystem und Wettbewerbsfähigkeit. Bereits jetzt knirscht es vernehmlich im Sozialsystem.

Schweiz ist Spitzenreiter

Wer gehört zur Spitzengruppe? Spitzenreiter in punkto Ruhestandsqualität ist die Schweiz, gefolgt von Island und Norwegen. Platz vier nimmt Schweden ein, Platz fünf Neuseeland, Platz sechs Australien, Platz sieben Irland, Platz acht Dänemark, Platz neun Kanada und Platz zehn die Niederlande. Auf den Plätzen zehn bis 15 folgen Luxemburg, Finnland, Deutschland, Österreich und die Tschechische Republik. Abgeschlagen auf dem 16. Platz liegen die USA. Die Schlusslichter bilden Griechenland (41), Brasilien (42) und Indien (43).  

Risiken für den Wohlstand im Alter

An der demografischen Entwicklung hat sich wenig geändert, wenn Deutschland dank Zuwanderung auch nicht mehr bevölkerungsmäßig schrumpft. Deutschland unterjüngt – oder überaltert – immer noch. Das sind schlechte Aussichten für das Sozialsystem.

Spezielles Problem in Deutschland ist das Anlageverhalten. Anders als Schweizer, Schweden, Dänen und Norweger verweigern sich Deutsche Aktien als Vermögensanlage. Aber nur mit Aktien lässt sich auf Dauer das Vermögen sichern – nicht mit Tagesgeld oder Versicherungen. Denn Versicherungen haben wegen der Regelarien Schwierigkeiten, die versprochenen Zusagen zu erfüllen. Das betrifft eben nicht nur die private Vorsorge, sondern auch die betriebliche.

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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