Wie glaubwürdig ist Kanzlerin Merkel in punkto Rente?

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Vor vier Jahren schwor die Bundeskanzlerin Angela Merkel „Mit mir wird es keine Maut geben“ – und die Maut kam doch. Wenn sie etwas beschwört, passiert genau das Gegenteil. So wird es auch mit der Rente mit 70 werden. Das TV-Duell am 3. September 2017 zwischen lässt nichts Gutes erahnen.

Merkel-Herausforderer und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wollte Merkel in die Defensive bringen, was ihm auch gelang. Er hielt ihr vor, dass eine Gruppe CDU-Politiker die „Rente ab 70“ einführen wolle. Merkel wiegelte ab. Schulz wollte es dann noch genau wissen. Merkel bestand darauf, es bleibe bei der „Rente ab 67“. Schulz klopfte der  Kanzlerin verbal auf die Schulter: „ganz toll.“ Merkel betonte nach einmal: „Eine Rente mit 70 wird es nicht geben.“

Wer soll Merkel noch glauben?

Merkel wies darauf, dass schon die Rente mit 67 für viele Menschen „eine große Herausforderung“ sei. Wer soll ihr das noch glauben, nach dem Treubruch bei der Maut?

FOCUS-Online bat den Ökonom Michael Hüther um eine Einschätzung zum TV-Duell. Besonders aufgeregt habe sich der Ökonom beim Thema Rente mit 70. Merkel habe sich zu einem Dementi veranlasst gefühlt: „Dass wir Menschen bis 70 arbeiten lassen wollen, ist einfach falsch. Es gibt keinerlei Beschluss, es gibt kein Regierungsprogramm. Es gibt ausschließlich den Beschluss mit Franz Müntefering, dass wir bis Ende des Jahrzehnts eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit bis 67 haben.“

Rente mit 70 wird kommen

Es sei kein guter Schachzug gewesen, das Thema wegzuschieben: „Zu sagen: Die Rente mit 70 gibt es nicht, war ein kategorialer Fehler.“ Das IW Köln sei der Meinung, dass es wegen der steigenden Lebenserwartung irgendwann gar nicht anders gehen werde. Trotzdem hätte Hüther einer Debatte darum gerne zugesehen. „Doch das wurde völlig wegmoderiert“, moniert der Volkswirt.

Der „Spiegel“ hat einen Faktencheck gemacht und kommt zu folgendem Schluss: „Merkel hat insofern recht, als dass die Rente mit 70 nicht im CDU-Wahlprogramm steht. Demzufolge soll es bis 2030 bei der Rente mit 67 bleiben. Für die Zeit danach soll eine parteiübergreifende Rentenkommission unter Einbeziehung der Tarifpartner bis Ende 2019 Vorschläge unterbreiten.“ Damit lässt sich Merkel ein Türchen offen.

Wer sich die Passage noch einmal anhören will – hier das Video

https://www.youtube.com/watch?v=_VExII1m1tM

Die entsprechende Passage ab 1:04:03

„Mr. Dax“, Dirk Müller sieht das TV-Duell als „mediale Gleichschaltung & demokratisches Kasperltheater der Einheitspartei“ – eine Farce. Mit dieser Meinung steht er übrigens nicht allein. Das sei Gleichschaltung.

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Es gibt tatsächlich wenig Unterschiede zwischen der CDU von Merkel und der SPD von Schulz. Die Rente bis 67 ist ein Thema daß noch einige Zeit bestehen bleibt, aber spätestens wenn Angela Merkel abgedankt hat werden sich die jungen Wilden von der CDU durchsetzen die eine weitere Rentenkürzung und die Rente mit 70 fordern. Das ist auch alles sehr einfach für diese Leute. Sie sind nicht von der Rente mit 70 betroffen und können schon nach 16 Jahren im Bundestag ihre Pension in vollen Zügen genießen ohne auch nur einen Cent in die Rentenkasse einbezahlt zu haben. So kann und darf es nicht weiter gehen. Auch die RGD fordert daß das Thema Rente nur in einer Volksbefragung geklärt werden kann. Die Politiker sind nicht kompetent eine sozial gerechte Lösung zu finden. In der Schweiz funktioniert die AHV, die Alters und Hinterbliebenenversorgung auch ohne politische Einmischung sehr gut. Genau so sollte es auch in Deutschland sein. Die Bürger müssen entscheiden welches Rentenalter sie bevorzugen. Ich kann mir durchaus ein Rentenalter von 60-67 vorstellen bei der in erster Linie die Lebensarbeitszeit zählt und nicht das Alter. Wenn dann noch die Frühverrentung gestoppt wird und alle Erwerbstätigen in die Rentenversicherung einzahlen sollte es wirklich kein Problem sein die Rente nach 45 Beitragsjahren ohne Kürzung auszahlen zu können. Wer allerdings bis 70 arbeiten möchte sollte auch dazu eine Möglichkeit haben.

    Antworten
    • Ich bin ganz Ihrer Meinung. Die Staatsbeamten bedienen sich bei Ihren Gehaltserhöhungen wie in einem Selbstbedienungsladen regelmäßig von unseren Steuergelder und luegen das Volk an wies geht. Die nächsten Wahlen werdens beweisen, daß sich das die arbeitende Bevölkerung nicht mehr gefallen lässt. Aussitzen ist, m. E. pure Feigheit.

      Antworten

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Helmut Achatz

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