Wie lassen sich die Gesundheitskosten senken?

Gesundheit

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Das deutsche Gesundheitssystem ist insgesamt gar nicht so schlecht und gerade Senioren profitieren von einer guten medizinischen Versorgung. Tja, wären da nicht die exorbitanten Kosten für Medikamente beispielsweise. Wie lassen sich die Gesundheitskosten senken? Wie können sich Patienten wehren?

Krankenkassen mit speziellem Kick

Die gesetzlichen Krankenkassen konkurrieren miteinander, was sich für Verbraucher positiv in Form flexiblerer Angebote bemerkbar macht. So bieten viele Krankenkassen heute schon einen Bonus in Form von Rabatten, Rückzahlungen oder Sachprämien, wenn Mitglieder gesünder leben und das auch nachweisen können. Gesünder leben? Ja, das drückt sich beispielsweise darin aus, dass sie regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen und Kontrollen teilnehmen oder dass sie Mitglied sind in einem Sportverein oder ins Fitness-Studio gehen. Auch bei der Zuzahlung für Arzneimittel gehen Krankenkassen wie die Online-Krankenkasse AGIDA neue  Wege: So erhalten Mitglieder jährlich einen gewissen Kostenbonus, von dem Zuzahlungen abgezogen werden. Wer also nur einmal im Jahr ein rezeptpflichtiges Medikament braucht und fünf Euro zuzahlt, bekommt den Bonus von der Krankenkasse gutgeschrieben. Wer dagegen 20 Mal Medikamente kauft, hat seinen Bonus aufgebraucht. Das wirkt als Anreiz, beispielsweise die nächste Grippe mit Hausmitteln zu kurieren statt mit rezeptpflichtigen Medikamenten vom Arzt, die auch nicht besser helfen. Mit dem von der Krankenkasse zurückgezahlten Bonus lässt sich dann prima etwas Anderes anstellen.

Wie in der Apotheke sparen?

Bei rezeptpflichtigen Medikamenten gibt es am Preis nichts zu rütteln, da hier die Zuzahlungen festgelegt sind. Sparen lässt sich nur mit den oben beschriebenen Bonussystemen, bei denen nicht genutzte Guthaben erstattet werden. Bei Medikamenten ohne Rezept bieten sich jedoch gleich mehrere Sparmöglichkeiten. Wer häufiger Medikamente benötigt, kann beispielsweise die beliebten Versand-Apotheken nutzen. Eine Stichprobe der Stiftung Warentest ergab, dass sich bei bestimmten Medikamenten bis zu 40 Prozent sparen lässt. Kritisiert wird allerdings die mangelnde oder fehlerhafte Beratung im Internet. Die Versandapotheken lohnen sich also vor allem dann, wenn es sich um bereits bekannte Medikamente handelt, die regelmäßig gekauft werden.

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Pillen im Ausland kaufen

Eine andere Möglichkeit ist es, Urlaubsreisen mit dem Kauf von Medikamenten zu verbinden. Viele in Deutschland apothekenpflichtige (und entsprechend) teure Alltagsmittel sind in anderen Ländern in jeder Drogerie deutlich billiger. Das gilt zum Beispiel für einfache Schmerzmittel wie Aspirin, Paracetamol und Ibuprofen oder leichte Mittel zur Behandlung von Erkältungen, Muskelschmerzen und Magenproblemen. Ein beliebtes Ziel für Menschen im Westen Deutschlands sind beispielsweise die Niederlande. Auch in den USA sind einfache Medikamente in Drogerien und Supermärkten problemlos zu weit niedrigeren Preisen erhältlich.

Bild: © istock.com/PeopleImages

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Georg-W. Moeller
    15. Dezember 2016 08:26

    Stimmt! Der Patient selbst ist auch gefordert, „seine“ Gesundheitskosten im Griff zu haben. Das Hauptproblem, warum die Gesundheitskosten total aus dem Ruder laufen, liegt aber an der Gesundheitsmaffia. Vielleicht ist die Lobby der Autoindustrie noch einflussreicher und „geschlossener“. Aber nirgends wird so gnadenlos abkassiert wie im Gesundheitswesen. Beispiel: ich als Kassenpatient erhalte Rechnungen, die ich vor oder während des Einreichens bei der Kasse, zu begleichen habe. Ich kontrolliere diese Rechnungen wie ein alter Buchhalter und stelle in 80-100 % der Fälle fest, dass Leistungen liquidiert werden, die ich gar nicht erhalten habe. Ich reklamiere beim Arzt und empfange Unverständnis. Ich könne die Leistungen doch gar nicht nachvollziehen. Ich könne somit gar nicht reklamieren! Wow! Zahlen Sie auch alle Handwerkerrechnungen für eine neue Waschmaschine, wenn Ihnen ein Syphon in der Geschirrspülmaschine kaputt gegangen ist?? Wegen eines Verdachts auf eine neurologische „GEschichte“ erlaubte der Arzt im Notdienst mir eine Nacht im Krankenhaus….Eingangsuntersuchung, ca. 15 min., Bettzuweisung. Nachtmahl (grauenhaft), rührende Schwester, die sich nach meinem Befinden erkundigte. Nächsten Tag: EKG, EEG, Visite des Chefarztes: kein auffälliger Befund. Da es ein Freitag war, sollte ich „zur Sicherheit“ das Wochenende zur Überwachung bleiben. Frage des Patienten: was ist denn an Untersuchungen geplant: „keine“, wir machen Montag weiter. Ich entließ mich auf eigene Verantwortung gegen den Rat der Weißkittel. Rechnung: größer 800,–Euro. Die Kontrolle ergab, dass Leistungen liquidiert wurden, die ich überhaupt nicht empfangen hatte (2 Infusionen, usw.) Ich kürzte diese von der Rechnung und überwies dem Krankenhaus den Betrag von Euro 650,–. Ich reichte die korrigierte Rechnung meiner Krankenkasse ein, die sich bei mir meldete, dass Kürzungen, Korrekturen ja absolut „handelsunüblich“ seien. Ich könne als Patient das überhaupt nicht beurteilen. (also: der Patient ist der Vollpfosten der Nation…)Die Krankenkasse überweise mir den vollen Rechnungsbetrag und ich sei gut beraten, die volle Summe an das Krankenhaus zu zahlen, tat ich aber nicht: —–keine Reaktion des Krankenhauses!!!
    Warum sind Medikamente im Ausland bis zu 150% teurer als bei uns, obwohl sie in Deutschland hergestellt und ins Ausland verschippert worden sind (Transportkosten…)? Warum zahle ich als Privatpatient den 3.5fachen Satz gg. den Kassenpatienten? Nur weil ich schneller drankomme und Chefarztvollservice genieße???
    Warum braucht es für 80 Millionen Einwohner größer 150 unabhängige Krankenkassen in Deutschland, die jede für sich unglaubliche Verwaltungskosten vor sich herschiebt? Wäre es nicht sinnvoll, diese Diversifizierung zu überdenken und z.B. aus 150 ganz 50 Krankenkassen (max.) zu machen??
    Fazit: richtig ist, wie von Ihnen oben erwähnt: wir alle können mal genauer hinschauen, ob wir das eine oder andere Produkt tatsächlich brauchen, ob wir die eine oder andere Pillepallekrankheit nicht auch mit Hausmitteln bekämpfen können. Richtig ist aber wohl auch, dass das Krankensystem bei uns komplett krank ist und auf die Intensivstation gehört, selbst wenn wir immer dankbar anerkennen müssen, dass die Vollversorgung in Deutschland beispielhaft in der Welt ist.

    Antworten
  • […] Rezepte könnte es zukünftig nicht mehr auf Papier geben. Sie werden stattdessen durch den Arzt verschlüsselt abgespeichert. In der Apotheke wird das Rezept dann mit Hilfe der eGK entschlüsselt und abgerufen. Der Patient bekommt das Medikament und der Apotheker leitet die Verordnung elektronisch zur Abrechnung an die Krankenkasse weiter. Zukünftig werden so mehrere hundert Millionen Rezeptformulare pro Jahr eingespart. Wann diese Anwendung eingeführt wird, ist bisher noch nicht bekannt. […]

    Antworten
  • […] Geldverschwendung und überbordende Ansprüche sowie mangelnde Kontrolle treiben die Gesundheitsausgaben in die Höhe. Binnen 20 Jahren haben sich die Gesundheitsausgaben auf insgesamt 500 Milliarden Euro […]

    Antworten

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