Gesundheitsausgaben laufen aus dem Ruder

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2021 rund 466 Milliarden, 2022 eine halbe Billion – die Ausgaben für Gesundheit laufen aus dem Ruder. Der Etat des Gesundheitsministers hat sich binnen drei Jahren vervierfacht. Wo führt das noch hin?

Im Corona-Jahr 2020 sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland dem Statistischen Bundesamt zufolge auf 440 Milliarden Euro gestiegen, 2021 waren es schätzungsweise 465,7 Milliarden – und 2022 wird es wohl eine halbe Billion sein. Der Staat hat daran wesentlich Anteil und ist sogar der Treiber dieser Entwicklung. Unter den Gesundheitsministern Jens Spahn und Karl Lauterbach haben sich die Ausgaben des Staates in punkto Gesundheit binnen drei Jahren vervierfacht – auf jetzt 64,4 Milliarden Euro, wie das Portal querschuesse.de berichtet. Das ist nach dem Sozialen der zweithöchste Etat der Bundesregierung.

Gesundheitsminister Etat

Entwicklung der Ausgaben des Bundesministeriums für Gesundheit  Bild: querschuesse.de

 

Wer soll das bezahlen? Dafür werden wir entweder höhere Beiträge, höhere Steuern zahlen oder eine höhere Verschuldung hinnehmen müssen.

Aus dem Ruder gelaufen

Ineffizienz, Geldverschwendung und überbordende Ansprüche sowie mangelnde Kontrolle treiben die Gesundheitsausgaben in die Höhe. Binnen 20 Jahren haben sich die Gesundheitsausgaben auf insgesamt 500 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Corona ist dabei nur das Tüpfelchen auf dem „I“. Das System ist völlig aus dem Ruder gelaufen – und es gibt zurzeit niemand, der es wieder in ein ruhigeres Fahrwasser steuert.

Was bedeutet das bezogen auf den Einzelnen? Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind im Corona-Jahr 2020 auf 5298 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Damit stiegen die Gesundheitsausgaben pro Kopf erstmals seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1992 auf einen Wert über 5000 Euro. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP), sprich die gesamte Wirtschaftsleistung Deutschlands, haben die Gesundheitsausgaben einen Anteil von 13,1 Prozent (Stand: 2020).

Erhöhung der Kassenbeiträge droht

Offensichtlich kümmert es auch niemand, wenn wir immer mehr Geld für Gesundheit ausgaben, aber deswegen nicht gesünder werden. Den Kassen ist es egal, denn, wenn das Geld nicht reicht, werden die Beiträge erhöht. Die Ärzte fordern mehr Geld – und bekommen es auch. Die Digitalisierung ist im Vergleich zu anderen Ländern in den Kinderschuhen. Es scheint, dass niemand diese Geldverschwendung stoppen kann. Problem ist nur, dass das Geld an anderer Stelle fehlt, erinnert sei nur an Infrastruktur und Bildung.

Der Chef der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, warnte in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass es nicht bei der Beitragsanhebung um 0,3 Prozentpunkte Anfang 2023 bleibt. Der Pflegebeitrag könnte sich 2023 von 3,05 auf 3,4 Prozent erhöhen. Das heißt, Versicherte müssten dann, einschließlich des Arbeitgeberanteils (bei Rentner über nimmt das die Deutsche Rentenversicherung) 19,6 (14,6 + 1,6 + 3,4) Prozent an die Kranken- und Pflegeversicherung zahlen.

Bild: iStock

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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