Ist ein Rentenkonto für alle die Lösung?

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Glückliche Skandinavier

In Dänemark beispielsweise ist jeder Bürger seit November 2014 bei der Digitalen Post angemeldet und erledigt vieles online – vom Umzug-Melden bis zum Antrag auf Kinderbetreuung. Deutschland ist da meilenweit entfernt. Wie der Staat mit seiner Altersvorsorge umgeht, kann der dänische Bürger natürlich auch jederzeit einsehen und nachvollziehen auf der Seite der Arbejdsmarkedets Tillægspension ATP oder auf der Seite pensionforalle. Das, worüber die Deutschen reden, praktizieren die Dänen längst. Im Gegensatz zu Deutschland, ist die ATP aber weitgehend unabhängig vom Staat – und somit ihrem Zugriff entzogen. Im Gegensatz zu Deutschland zahlen die Arbeitgeber mit zwei Drittel auch den Löwenanteil in die betriebliche Altersvorsorge.

So funktioniert Betriebsrente in Dänemark

 

Norwegen hat Vermögen, Deutschland Schulden

Übrigens, Norwegen hat mit seinem Staatsfonds Vermögen für seine Bürger und das norwegische Sozialsystem angehäuft. Aus 48 Milliarden norwegischen Kronen hat er binnen 20 Jahren durch geschicktes Investieren 7,5 Billionen norwegischer Kronen gemacht – das sind umgerechnet 800 Milliarden Euro. Jeder Norweger verfügt somit über ein Guthaben von annähernd 150 000 Euro; auf jeden Deutsche kommen statistisch gesehen 27 856 Euro Staatsschulden.

Angesichts dieser Zahlen muss sich jeder fragen, wie der deutsche Staat mit dem Geld seiner Bürger in den vergangenen Jahren umgegangen ist. Skepsis ist insofern mehr als berechtigt.

Excel statt Rentenkonto

Aber zurück zum Rentenkonto. Dem deutschen Staat ist in punkto Altersvorsorge nicht zu trauen, das hat er bis lang mehrfach bewiesen. Eigeninitiative in punkto Rentenübersicht ist besser – und dafür gibt es ein einfaches Mittel: eine Excel-Tabelle. Jeder kann in diese Tabelle alle Daten selbst eintragen, Excel summiert die Zahlen auf. Wer diese Tabelle ständig aktualisiert, hat problemlos einen Überblick über seine Altersvorsorge. Ach ja, Excel. Das ist ein Tabellenkalkulationsprogramm von Microsoft – das zu Lernen ist kein Zauberwerk. Viele Windows-Nutzer dürften vermutlich bereits Excel auf ihrem Rechner haben. Die Bundesregierung könnte ja jedem ein Exemplar schenken. Wie wäre es denn, wenn der Staat statt in ein Rentenkonto zu investieren, in Finanzwissen investieren würde, wie es ja schon seit langem von Wirtschaftlern gefordert wird? Bislang sind alle derartigen Vorstöße im Sande verlaufen – oder habe ich da etwas nicht mitbekommen?

 

 

 

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Lieber Herr Achatz auch bei diesem Beitrag kann Ihnen niemand widersprechen. Wenn die Politiker erst gewählt sind machen sie was sie wollen.
    Ich nenne das permanente Volksbevormundung. Dazu gehört auch die Enteignung der Bürger durch Gesetzesänderung je nach Kassenlage.
    Das kann und wird sich nur dann ändern wenn es Volksentscheide gibt. Ansonsten kann man es keinem Bürger verübeln wenn er alle legalen
    Mittel ausnutzt um sein Geld vor dem gierigen Staat in Sicherheit zu bringen. Bis jetzt haben es die Politiker nicht geschafft ein Vertrauensverhältnis
    aufzubauen bei Gesetzesänderungen die doch eigentlich immer zum Vorteil der Bürger sein sollten, von Gerechtigkeit ganz zu schweigen.
    Daher ist Bürgerkontrolle nötiger denn jemals zuvor. Daher lautet meine Forderung an die Politik Bürgerbeteiligung zuerst dann Rentenkonto
    für alle einschließlich der Politiker mit Beraterverträgen für Versicherungen und Konzerne.

    Antworten
  • Helmut Achatz
    5. Oktober 2017 15:09

    Danke für den Kommentar. Ja, es wird höchste Zeit, dass die Bürger wieder mehr Kontrolle ausüben. Sie haben sich in den vergangenen Jahren zu sehr einlullen lassen.

    Antworten
  • […] noch übrig bleibt. Den Altersvorsorge-Pass wird es allerdings so schnell nicht geben auch das Rentenkonto für alles und alle. Viele sind da ziemlich […]

    Antworten
  • […] denn so was? Nun, es gibt einige Befürworter für eine solche übergreifende Infoplattform, in der alles zusammengefasst sein könnte, was der einzelne Bürger wissen muss, um einschätzen zu können, was er im Alter an Versorgungsansprüchen zu erwarten hat. Da ist zum […]

    Antworten

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Helmut Achatz

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